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Naechtliche Versuchung - Roman

Titel: Naechtliche Versuchung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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informierte.
    Kyrian hatte doppelt so viele Waffen ausgesucht wie normalerweise. Auf dem Weg zur Tür hielt er inne, weil das Telefon läutete. Amanda meldete sich.
    »Mom?«, rief sie erschrocken, als sie die schluchzende Stimme erkannte.
    »O Mandy …«, jammerte ihre Mutter, »Tabby …«
    Mehr wollte Amanda gar nicht hören. Verzweifelt ließ sie den Hörer fallen, dann lag sie in Kyrians Armen, und Nick sprach mit ihrer Mutter.
    Kyrians Blick trübte sich. Die Stirn gerunzelt, hörte er der hysterischen Mrs Devereaux zu, die mit Nick redete, und er spürte, wie Amanda an seiner Brust zitterte. Tränen benetzten sein T-Shirt. Entschlossener denn je schwor er sich, Desiderius zu töten.
    »Alles wird gut«, flüsterte er in ihr Ohr, »sie ist nur verletzt.«
    Verständnislos schaute sie zu ihm auf. »Was?«

    »Er hat sie nicht getötet, meine Süße«, erklärte er und wischte ihre nassen Wangen ab. Obwohl sich Tabitha nach allem, was ihre Mutter erzählt hatte, in sehr schlechtem Zustand befand, würde sie am Leben bleiben.
    Aber Desiderius nicht …
    »Tabitha liegt im Krankenhaus«, erklärte Nick und legte auf. »Zum Glück wurde sie nur von zwei Daimons überfallen, die ihre Clique abwehren konnte. Weißt du, Kyrian, ich glaube, Desi wollte nur mit ihr spielen, um dich in Wut zu bringen, damit du beim nächsten Kampf den Kopf verlierst. Sonst hätte er nicht nur zwei Daimons losgeschickt.«
    »Halt die Klappe, Nick!«, fauchte Kyrian. Amanda sollte sich nicht noch mehr aufregen - das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf ihren Mund. »Nick bringt dich ins Krankenhaus.« Dann holte er sein Handy hervor und rief Talon an, der bereits auf dem Weg in die Innenstadt war.
    In knappen Worten beauftragte er den Kelten, zu kommen und Amanda zu begleiten, falls Desiderius ihr irgendwo auflauerte.
    Nachdem er die Aus-Taste gedrückt hatte, flehte Amanda: »Bitte, Kyrian, geh heute Nacht nicht weg, ich habe kein gutes Gefühl …«
    Nein, ich auch nicht. »Ich muss da hinaus.«
    »Hör mich an …«
    »Pst!«, unterbrach er sie und legte einen Finger auf ihre Lippen. »Das muss ich tun. Es ist meine Pflicht.«
    Kurz danach saß sie mit Nick im Jaguar, und Talon fuhr auf seinem Motorrad hinter ihnen her, während Nick auf der Suche nach dem niederträchtigen Blutsauger und Seelendieb
das Stadtzentrum ansteuerte. Nun würde er nachholen, was er in jener Nacht versäumt hatte, als er Amanda begegnet war.

    Stundenlang durchstreifte er das French Quarter und hielt nach Desiderius Ausschau. In dieser Nacht würden die Daimons ihre Kräfte stärken und das Viertel früher oder später aus irgendwelchen Gründen unsicher machen.
    So wie die meisten Bestien bevorzugte auch Desiderius das French Quarter, wo sich arglose und zumeist betrunkene Touristen herumtrieben.
    Bisher war Kyrians Suche erfolglos verlaufen.
    »He, Baby!«, rief ihm eine Prostituierte zu. »Brauchst du Gesellschaft?«
    Er zog seine Brieftasche hervor, in der etwa fünfhundert Dollar steckten, nahm das Geld heraus und gab es der Frau. »Nehmen Sie sich heute Nacht frei, und essen Sie was Anständiges.«
    Verblüfft ergriff sie die Geldscheine und rannte davon.
    Kyrian schaute ihr seufzend nach, als sie sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnte. Armes Mädchen … Hoffentlich würde sie das Geld für einen vernünftigen Zweck verwenden. Sie hatte es sicher nötiger als er selbst.
    Aus den Augenwinkeln sah er etwas Silbernes blitzen, drehte den Kopf zur Seite und entdeckte zwei junge Männer - eindeutig menschlich.
    Zunächst erschienen sie ihm wie die typischen Mitglieder einer der Straßengangs. Auch Nick hatte früher einer solchen Bande angehört. Hartgesotten, in schwarzen Jacken.
Nichts Besonderes, dachte er. Bis ihm auffiel, dass sie ihn wütend anstarrten. Als wüssten sie, was er war. Alle Sinne geschärft, erwiderte er die forschenden Blicke.
    Der größere Bursche, etwa Anfang zwanzig, trat seine Zigarette aus und überquerte die Straße, ohne Kyrian aus den Augen zu lassen. Frostig musterte er ihn von Kopf bis Fuß. »Sind Sie ein dunkler Jäger?«
    »Sind Sie ein Lakai?«, fragte Kyrian und hob spöttisch die Brauen.
    »Ihr Ton gefällt mir nicht.«
    »Und ich mag Sie nicht. Nachdem wir den Small Talk beendet und unsere wechselseitige Abneigung bekundet haben - warum bringen Sie mich nicht zu dem Mann, der Sie an der Leine herumführt?«
    Die Augen des Mannes verengten sich. »Ja, warum tu ich das

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