Naechtliches Schweigen
Lächeln liegen würde, das sie bei jungen Elternpaaren bemerkt hatte?
Als die Zeit ins Land ging, ermahnte sie sich zur Geduld. Der Tag würde schon noch kommen. Es lag am Streß; sie wünschte sich einfach viel zu verzweifelt ein Kind. Wenn sie erst einmal gelernt hätte, sich bei der Liebe zu entspannen, käme alles wie von selbst.
Zu Frühjahrsbeginn machte sie dutzendweise Aufnahmen von schwangeren Frauen, Babys und Kleinkindern, die sich im Park vergnügten und die warme Sonne genossen. Neid keimte in ihr auf.
Die Pläne, ein eigenes Studio zu eröffnen und ein Buch herauszubringen, waren vorläufig verschoben worden, dennoch verkaufte Emma auch weiterhin ihre Aufnahmen. Im großen und ganzen war sie mit ihrem Leben zufrieden. In ihrer Freizeit erweiterte sie ihre Mappe, legte eine Kochbuchsammlung an und begann, die Menüvorschläge im Fernsehen zu verfolgen. Es schmeichelte ihr, wenn Drew ihre Kochkünste lobte. Da ihn ihre Fotografiererei offensichtlich langweilte, gab sie es bald auf, ihm neue Aufnahmen zu zeigen oder ihre Arbeit mit ihm zu besprechen.
Er schien sie am liebsten als Nur-Hausfrau zu sehen. Und im ersten Jahr ihrer Ehe war sie einzig und allein bemüht, ihn zufriedenzustellen.
So stürzte sie sich in die Hausarbeit; versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen, wenn sie ein ums andere Mal feststellen musste, dass sie nicht schwanger war, und verdrängte das Schuldgefühl, das jedesmal aufkam, wenn Drew sie für ihre Kinderlosigkeit verantwortlich machte.
Es war Runyun, der sie aus dieser einförmigen Routine erlöste.
Emma stürmte in das Apartment, eine Flasche Champagner in der einen, einen Tulpenstrauß in der anderen Hand. »Drew? Drew, bist du da?«
Sie setzte die Flasche ab und schaltete das Radio ein.
»Würdest du die Güte haben, das Ding abzustellen?« Drew erschien, nur mit einer Turnhose bekleidet, auf der Treppe. Sein Haar war zerzaust, die Augen verquollen, und er hatte sich noch nicht rasiert. Ein typischer Morgenmuffel. »Du weißt, dass ich gestern bis in die Nacht gearbeitet habe. Es ist ja wohl nicht zu viel verlangt, morgens Ruhe zu halten.«
»Entschuldigung.« Rasch drehte Emma das Radio ab und senkte die Stimme. Einige Monate des Zusammenlebens mit Drew hatten sie gelehrt, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war, ehe er seinen Frühstückskaffee getrunken hatte. »Ich wusste nicht, dass du noch schläfst. Ich dachte, du wärst weggegangen.«
»Es soll auch Leute geben, die nicht mit den Hühnern aufstehen müssen, um etwas Produktives zu leisten.«
Ihre Hand schloss sich fester um die Blumen. Sie wollte sich die Freude nicht durch einen Streit verderben lassen. »Soll ich dir einen Kaffee machen?«
»Von mir aus. An Schlaf ist eh nicht mehr zu denken.«
Emma brachte Blumen und Champagner in die Küche. Der enge Raum war durch eine mit Glasbausteinen abgeteilte Frühstücksecke erweitert worden. Sie hatte alles in Blau und Weiß gehalten - dunkelbraue Arbeitsflächen, weiße Möbel und Geräte, hellblaue und weiße Bodenfliesen. In der Ecke stand ein antiker Küchenschrank, den sie eigenhändig weiß lackiert hatte. Er enthielt eine Sammlung kobaltblauer Gläser.
Die Kakteen in den blauen Übertöpfen erhielten frisches Wasser, dann machte sich Emma daran, das Frühstück zuzubereiten. Dreimal die Woche kam eine Hilfe, doch eine gelungene Mahlzeit zu kochen, bereitete ihr ebensoviel Vergnügen wie das Entwickeln einer guten Aufnahme. Sie legte Drews Lieblingswürstchen auf den Grill, ehe sie die Kaffeebohnen mahlte.
Ein paar Minuten später betrat Drew, mit nacktem Oberkörper und immer noch unrasiert, die Küche. Der appetitliche Duft hob seine Stimmung sofort. Er sah es gern, wenn Emma am Herd stand und für ihn kochte. Es bestätigte ihm, dass sie ihm gehörte, egal wer sie war und wieviel Geld sie hatte.
Er ging zu ihr hin und küsste sie auf den Hals. »Morgen.« Ihr Lächeln verblasste, als seine Hand nach ihren Brüsten tastete.
»Frühstück ist in einer Minute fertig.«
»Prima. Ich bin halb verhungert.« Er zwickte sie unsanft in die Brustwarze.
Emma haßte es, wenn er das tat, hielt sich aber mit Kommentaren zurück und schenkte ihm wortlos Kaffee ein. Wenn sie ihn bitten würde, die Kneiferei zu unterlassen, würde er es erst recht tun. Nur um sie zu necken, wie er behauptete.
Du bist viel zu empfindlich, Emma. Du hast keinen Sinn für Humor.
»Ich hab' Neuigkeiten.« Sie reichte ihm die Tasse. »Oh, Drew, wundervolle
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