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Nahe Null: [gangsta Fiction]

Nahe Null: [gangsta Fiction]

Titel: Nahe Null: [gangsta Fiction] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Dubowitzki
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Bedeutung, euer Leben ist von Bedeutung; Repressionen und das Zufügen von Schmerz sind das letzte Mittel, nicht, wie in der Despotie, das erste. Was sagt die westliche Wissenschaft? Hier hast du ein Flugzeug - fliege frei herum; hier hast du eine ausgezeichnete Medizin - sei gesund und frei von Krankheit; da hast du eine komfortable, reiche Stadt - lebe darin lange und frei von Schmutz, Wehmut und Kälte. Hier sind Dünger, Maschinen, Genetik - du bist frei von Hunger. Die Technik befreit die Menschen von Kälte, Hunger, Epidemien und sonstigen Agenten der Entropie. Sie wird ihn auch vom Tod selbst befreien. Wir werden aus verschleißfreien oder leicht auszutauschenden Teilen und Materialien gemacht sein ...«
    »Nano!«, rief Kryssawin.
    »Was?«, stockte Jegor.
    »Nanomaterialien! Wir werden alle Androiden sein - ewig und tumb.«
    »Ewig werden wir sein, ja. Und die vor uns lebten, werden auferstehen. Und all das wird der Mensch mit technischen Mitteln erreichen. Er wird nicht mehr beten, nicht mehr in die Kirche gehen - aber nicht aufhören zu glauben. Und er wird das Leben behüten. Er wird eine Vorrichtung für das ewige Leben erfinden, wie er heute etwas für ein langes und komfortables Leben erfindet.«
    »>So wird es sein<«, zitierte Iwan spöttisch.
    »Streng genommen gibt es Gott noch nicht«, tönte Jegor. »Er steht noch bevor, Er ist das, was zwischen uns bereits begonnen hat und auf jeden Fall geschehen wird. Überall, wo man das Leben behütet, sich für ein Kind einsetzt, einem Armen spendet, nicht voreilig Kriege beginnt, miteinander redet, statt sich die Fresse einzuschlagen - überall geschieht Gott, mal hier, mal dort, von Jahr zu Jahr immer häufiger, immer dichter, und eines Tages, siehe, wird Er überall sein. Überall, wo der Mensch angesichts von Krankheit und Armut nicht nur weint und betet und nicht nur in die Kirche eilt, sondern ins Labor, in die Universität - um Medikamente zu erfinden und Mittel, um Reichtum zu schaffen -, überall dort ist Gott. Gott wird sein, und Er wird ex machina kommen, aus der Retorte, aus dem Computer. Aus dem kühnen und mitleidigen Nachdenken des Menschen über sich selbst.
    Die Technologie, nicht die Theologie entdeckt heute Gott. Es ist Gott genehm, dass du, Iwan, ewig lebst. Es ist Gott genehm, dass du dich gut ernährst, Sport treibst und Sex hast, dir die Zähne putzt, Business-Class fliegst, in einer großen Wohnung lebst, regelmäßig zum Arzt gehst - auf dass du, genau wie Petrow und auch ich, so lange wie möglich leben mögest, den Tod auf diese Weise immer weiter in die Zukunft aufschiebst. Auf dass wir einander nicht das Leben vergiften, es einander nicht verkürzen oder gar nehmen - so vertreiben wir den Tod immer weiter. Und dann, nicht mehr lange hin - Klone, Biotechnologie, Gentechnik. Und dann gibt es keinen Tod mehr, nur noch ewiges Leben und Liebe.
    Der Islam verlangt, Gott zu betrachten. Jesus hat Gott vorhergesagt und gelehrt, wie man ihn macht. Jesus hat in seiner Person Gott vermenschlicht und den Menschen vergöttlicht, indem er sie zu einem machte und damit den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik aufhob, der von der Allmacht des Todes kündet. Der christliche Gott und seine Christen verletzen dieses Gesetz, denn sie finden es ungerecht und sehen dadurch ihre Freiheit eingeschränkt. Sie sind mit dem Leben beschäftigt, bereit, sich um das Leben zu kümmern, es zu reparieren, zu heilen, zu verbessern. Seine Stärke zu mehren, seine Flexibilität und Festigkeit zu steigern. Sie haben die Zeit und die Kraft und die Großmut, in Jahrhunderten das Bügeleisen zu vervollkommnen, den Fleckentferner, den Autobus, das Parlament, die Hygiene, das Notariat, einen Impfstoff und ein Medikament gegen Schmerzen.
    Jesus ekelt sich nicht vor dem Leben, er lebt es und schätzt nichts im Universum höher. Und am Ende der Zeiten steht bei ihm nicht etwa eine sterile Abstraktion, sondern verwandeltes unvergängliches Fleisch - du, Iwan, du, Rafschan, du, Musa, und ich und Foma und Julia und Petrow und sogar Kryssawin. Wir stehen am Ende, wir sind das Fazit der Welt, um unseretwillen ist alles!«
    Die Hauswartbude hallte wider von Ovationen.
    »Ach, warum bloß habe ich mich vom orthodoxen Glauben losgesagt? Hör mal, Rafschan, nimm deinen Allah zurück, um Christi willen!«, besann sich Iwan.
    »Leck mich«, erwiderte Rafschan nicht aus Bosheit, sondern mangels anderer Worte des Widerspruchs. »Jegor verleumdet Jesus und schmäht Gott.«
    »Warum willst

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