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Nahkampf der Giganten

Nahkampf der Giganten

Titel: Nahkampf der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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fest entschlossen war, sich zu bewähren, und zwar einfür allemal.
    Bestimmt war er ein ausgezeichneter Organisator; selbst Herrick mußte ihm das zugestehen. Während Bolitho fiebernd in seiner Kajüte gelegen und er als Erster Leutnant das Schiff geführt hatte, waren die Beweise dafür augenfällig gewesen. Die Sträflinge arbeiteten an der Ausbesserung der verfallenden Festungsanlagen und bauten einen neuen steinernen Pier; die Soldaten, schwitzend und sonnenverbrannt, wurden unaufhörlich für die Landung in St. Clar gedrillt. Herrick lächelte schadenfroh: im Augenblick mußte die Truppe allerdings zu seekrank sein, um irgend etwas unternehmen zu können; das würde Pomfrets Laune noch verschlechtern. Und dabei war morgen der Tag X. Wenn es das Wetter irgend erlaubte, sollte das Geschwader in die Bucht einlaufen und die Stadt in Besitz nehmen. Und innerhalb einer Woche würde ganz Europa wissen, daß England dem stolzen Erbfeind wiederum einen Schlag versetzt hatte und tatsächlich auf französischem Boden gelandet war.
    Hinter sich auf den Planken hörte Herrick Schritte und sah Bolitho zur Luvreling spähen, das Haar vom Sprühwasser fest an den Kopf geklebt. Anscheinend hatte er nie länger als ein paar Minuten geschlafen, aber Herrick kannte ihn gut genug, um seine ständige Anwesenheit nicht als Mißtrauen aufzufassen. So war er nun einmal, und das würde sich auch nicht ändern.
    Bolitho überschrie den Wind: »Schon Land in Sicht?«
    Herrick schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Ich habe den Kurs wie befohlen geändert, aber die Sicht beträgt nur noch eine knappe halbe Meile.«
    Bolitho nickte. »Kommen Sie in den Kartenraum.«
    Nach dem Chaos an Deck schien Herrick der kleine Kartenraum mit dem dunkelpolierten Holz und der kreisenden Laterne eine andere, friedliche Welt zu sein, trotz der arbeitenden Balken und knarrenden Möbel.
    Auf die Ellbogen gestützt, sehr nachdenklich, studierte Bolitho die Karte. Mit den Spitzen des Messingstechzirkels tippte er im Takt zu seinen Worten aufs Papier: »Mr. Gossett ist sicher, daß es morgen abflaut, Thomas. Er irrt sich selten.«
    Skeptisch studierte Herrick das Gewirr der Kurs- und Peillinien auf der Karte, das nur zu deutlich zeigte, wie schwer sich die
Hyperion
mit ihrem Auf- und Abpatrouillieren vor der südlichen Einfahrt von St. Clar getan hatte. Die kleine Bucht, an der vor Zeiten ein paar unternehmungslustige Fischer den Ort St. Clar gegründet hatten, war wie von eines Riesen Axt in die Küstenlinie gekerbt. Im Norden und Süden von steilen Vorgebirgen geschützt, war die Einfahrt etwa eine Meile breit und bot auch dem größten Fahrzeug einen geschützten Ankerplatz. Weiter landeinwärts verengte sie sich beträchtlich, bis sie schließlich in die Mündung eines kleinen, aber reißenden Flusses überging, der von den Bergen herunterkam. Der Fluß war zu wenig anderem nütze, als die Stadt in zwei Hälften zu teilen; der nord-südliche Verkehr mußte über eine steinerne Brücke am Ende des Hafens.
    Gesäumt wurde die Bucht von ungastlichen Klippen und scharfkantigen Felsen. Somit war der Hafen selbst der einzig sichere Ort für einen Landfall. Doch wenn man dabei auf Widerstand traf, brauchte es zehnmal stärkere Kräfte, als Pomfret zur Verfügung hatte. Und selbst dann konnte alles mit Mißerfolg und beträchtlichen Menschenverlusten enden.
    Nachdenklich sagte Bolitho: »Sehr schade, daß wir nicht eher gelandet sind, Thomas. Seit meinen Verhandlungen mit dem Bürgermeister ist über ein Monat vergangen. Der erste konspirative Eifer mag inzwischen abgestumpft sein.«
    Herrick grunzte zweifelnd. »Sir Edmund hat ja angeblich dafür gesorgt, daß die Franzmänner uns helfen werden.«
    »Vielleicht. Doch immerhin waren sie es, die Verhandlungen begonnen haben, und zwar, damit wir ihnen helfen. Es geht ihnen in erster Linie um die eigenen Interessen, vergessen Sie das nicht. Die wollen doch nicht als Verräter, sondern als Patrioten dastehen, ob der Plan nun so oder so ausgeht.«
    Herrick blickte ihn neugierig an. »Halten Sie denn nichts von diesem Plan, Sir?«
    »Für unsere Ziele konnten wir uns gar keinen besseren erhoffen. Mit einer solchen zusätzlichen Unterstützung hätte Lord Hood normalerweise nie rechnen können.« Er runzelte die Stirn. »Aber für den Bürgermeister und seine Freunde wird er, fürchte ich, schlimmere Auswirkungen haben als jede Niederlage im Kampf.«
    Draußen auf dem Gang näherten sich rasche Schritte, und Midshipman Piper

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