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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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die Blutungen an Michelles Bein zu stoppen. Er war kreidebleich im Gesicht. Keiner der Anwesenden bemerkte, wie Naios aus dem Becken stieg, bis er sich unerwartet neben Michelle auf die Knie warf und alle beiseiteschob.
    „Ich glaub das nicht“, rief Danton und starrte auf die beiden im Becken treibenden Haie. Du hast die Biester gekillt? Hast du ein Messer dabei gehabt, oder was? Scheiße, ich glaub das einfach nicht.“
    „Halt's Maul jetzt“, fuhr Naios ihn gereizt an. „Ich brauche Ruhe, ich muss sie retten.“
    „Der Notarzt ist unterwegs“, sagte Tim.
    „Der Notarzt kann ihr Bein nicht retten. Ich kann. Geht und schafft mir alle vom Hals. Sagt, es war ein Irrtum oder was auch immer. Sue, du hilfst mir. Ich muss sie in ihr Büro schaffen, auf die Couch.“
    „Verdammt, sie braucht einen Arzt. Sie verblutet! Du kannst gar nichts ...“
    „Er kann“, sagte Michelle schwach. „Bitte hört auf ihn.“
    Danton schlug sich die Hände vor das Gesicht und schüttelte den Kopf, dann sah er Naios an und nickte.
    „Also gut.“
    Naios hob Michelle auf seine Arme und Sue eilte vor ihm her, um ihm die Türen aufzuhalten, bis sie in Michelles Büro angelangt waren. Naios legte sie vorsichtig ab und zog ihr mit Sues Hilfe die zerfetzte Hose von den Beinen. Michelle stöhnte vor Schmerzen. Sie versuchte, wach zu bleiben, doch sie spürte, wie die Dunkelheit nach ihr griff. Das Letzte, was sie spürte, ehe sie in die schwarze Tiefe fiel, war die warme Energie, die durch ihr Bein floss.
    ***
    Naios konzentrierte sich auf Michelles verletzte Arterie im Oberschenkel. Sie hatte schon verdammt viel Blut verloren und war bereits ohnmächtig. Sofort, als er die Arterie verschlossen hatte, konzentrierte er sich darauf, ihre Blutbildung zu beschleunigen. Er gab ihr so viel Lebensenergie von sich selbst, wie er wagte, ohne sich selbst zu sehr zu schwächen, dass er nicht mehr in der Lage wäre, seine Heilkräfte zu nutzen, die sehr energieaufwendig waren.
    „Wird sie überleben?“, fragte Sue bange.
    „Ja. Sie wird. Ich wusste, dass da etwas an dir ist, Junge, doch ich konnte nicht den Finger drauflegen. Du … du bist nicht menschlich, nicht wahr?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Ich bin ein Apollus und der Hüter des Wassers. Du darfst niemandem etwas von dem erzählen, was ich dir jetzt sage. Verstanden?“
    „Ja. Ich schwöre, ich bin eine verschwiegene Seele.“
    „Michelle ist meine auserwählte Gefährtin. Ich darf mich ihr nicht offenbaren, ehe ich nicht ihre Liebe gewonnen habe, denn sie weiß nichts von ihrem Schicksal oder von der Existenz der Hüter der Elemente. Leider war ich durch diesen verdammten Unfall gezwungen, meine wahre Gestalt anzunehmen und ich fürchte, dass es sie ziemlich geschockt hat.“
    „Deine wahre Gestalt?“
    „Im Wasser kann ich die wahre Gestalt eines Apollus annehmen. Das heißt, ich habe einen Fischschwanz und in gefährlichen Situationen, wie dieser, wachsen meine Zähne zu Dolchen und meine Augen glühen.“
    „Verstehe. Das hätte mich auch aus der Bahn gekickt“, erwiderte Sue trocken. Sie beobachtete genau, was Naios tat. „Ich glaube es nicht. Ich kann sehen, wie es heilt. Das ist … fantastisch. Wird sie Narben behalten?“
    „Ich fürchte, ein paar leichte Narben kann auch ich nicht verhindern. Aber es ist ohnehin egal, da sie mein ist und mir machen ihre Narben nichts aus.“
    „Besitzergreifend sind wir, hm?“
    „Wenn es um seine Gefährtin geht, kennt ein Hüter weder Freund noch Feind. Ich schütze Michelle mit allem, was notwendig ist und ich gehe dabei auch über Leichen, wenn es erforderlich ist. Deswegen überlege dir gut, ob du etwas verrätst. Ich mag dich, doch meine Loyalität ihr gegenüber ist um ein Vielfaches stärker, als mein Gewissen.“
    „Ich hab dich schon verstanden und ich hab dir schon gesagt, dass ich schweigen kann. Und du bist nicht der Einzige, der sich um sie Sorgen macht.“
    Hektische Stimmen auf dem Flur und Schritte ließen Naios und Sue besorgt aufblicken.
    „Schätze, der Notarzt will nicht freiwillig gehen“, kommentierte Naios.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte Sue besorgt.
    Naios konzentrierte sich auf den großen Aktenschrank und ganz langsam begann sich das schwere Möbelstück zu bewegen.
    „Ich glaube das nicht“, flüsterte Sue neben ihm.
    Mit aller Kraft zwang er seine Mentalhände, den Schrank vor die Tür zu schieben. Keine Minute zu spät, denn schon war jemand an der Tür und versuchte, sie zu

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