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Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition)

Titel: Naios Begierde (Hüter der Elemente) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Schlafzimmer. Bring Michelle hier herein.“
    Sie öffnete eine Tür und Naios trug Michelle in das kleine Zimmer, dass fast vollständig von dem breiten Bett eingenommen wurde. Dort legte er sie vorsichtig ab und wandte sich zu Sue um.
    „Sie braucht dringend Flüssigkeit. Ein Tee wäre gut. Mit etwas Zucker.“
    „Ich kümmer mich drum. Dort durch die Tür geht es ins Bad. Da sind auch Handtücher und Waschlappen im Schrank“, erklärte Sue und verschwand.



Kapitel 10

    M ichelle fühlte sich furchtbar hilflos und schwach. Sie hörte leise Geräusche und hin und wieder eine leise, ruhige Stimme, die ihr vage bekannt vorkam, doch sie konnte sich nicht erinnern, woher. Sie wollte die Augen öffnen, doch selbst dazu war sie zu schwach. Nicht einen Muskel konnte sie bewegen. Alles, was sie tun konnte, war dazuliegen und zu warten.
    Etwas presste sich gegen ihre Lippen und sie konnte fühlen, wie eine Flüssigkeit ihre trockenen Lippen benetzte.
    „Trink“, hörte sie die bekannte Stimme erneut.
    Sie konnte kaum mehr tun, als die Flüssigkeit ihre Kehle hinablaufen zu lassen. Dann driftete sie irgendwann wieder in die flüssige Schwärze, die sie umgab.
    Als sie erneut aus den Tiefen der Dunkelheit auftauchte, spürte sie ein warmes Gefühl, das angenehm durch ihren Körper floss. Ein wenig erinnerte sie das Gefühl ans Solarium. So ähnlich fühlte es sich an, wenn sie unter dem Solarium lag. Diese angenehme Wärme, die einen durch und durch flutet. Nur dass diese Wärme nicht von oben und unten auf ihren Körper strahlte, wie das im Solarium der Fall war, sondern es kam von innen heraus und breitete sich in ihrem ganzen Körper aus.
    „Michelle. Kannst du mich hören?“, hörte sie die Stimme erneut. „Wach auf Michelle. Öffne deine Augen. Komm zu mir zurück, Kleines. Sei ein gutes Mädchen.“
    Michelle überlegte angestrengt, woher sie diese Stimme kannte. Je länger er leise auf sie einredete, desto mehr kamen ihre Erinnerungen zurück. Ihr Job beim Institut, das Drachenwesen, der neue Kollege. Richtig! Die Stimme gehörte ihm. Naios. Sie bohrte weiter in ihrem Kopf nach Erinnerungen. Der Unfall. Naios, der sie rettete und sie zu Hause versorgte. Ihr erstes Mal. Eine Zeit voller Leidenschaft, Hingabe, Unterwerfung. Hatte sie das wirklich getan? Das klang nicht nach ihr. Sie hatte immer die Kontrolle über alles. Nein! Nicht mit Naios. Er hatte ihr gezeigt, wie erfüllend es war, die Kontrolle abzugeben. Sich fallen zu lassen. Sie hatte ihm vertraut und dann war etwas passiert, was dieses Vertrauen zerstört hatte. Was war das nur gewesen?
    Sie sah sich in einem Becken voll mit Haien. Nein! Nur zwei. Aber sie greifen an, dann sieht sie Naios. Er rennt auf das Becken zu, springt hinein und … Er verwandelt sich, seine Beine werden zu einem Fischschwanz und seine Zähne zu langen Dolchen. Seine Augen. Sie glühen weiß. Sie ist wie erstarrt. Dann der Schmerz. Einer der Haie zieht sie hinab in die Tiefe. Sie sieht rot. Überall rot. Das Wasser ist voll von Blut. Ihr Blut. Naios Blut. Das Blut der Haie.
    Schreiend schlug sie die Augen auf. Naios war da, beugt sich über sie. Er schaute besorgt auf sie hinab, doch alles, was sie sah, waren glühende Augen, reißend scharfe Zähne und Blut. So viel Blut. Sie schrie und schrie und schrie, warf sich auf dem Bett hin und her, während Naios versuchte, sie festzuhalten.
    „Michelle. Beruhige dich. Ich bin hier. Dir kann nichts mehr passieren. Michelle. Hörst du mich?“
    Eine andere Stimme drang an Michelles Ohr. Eine weibliche Stimme.
    „Was ist mit ihr? Was geschieht mit ihr?“
    „Ich weiß nicht“, hörte sie Naios antworten. „Sie muss geträumt haben. Sie scheint nicht zu erkennen, dass sie in Sicherheit ist. Hilf mir und halte sie an den Füßen.“
    Michelle spürte, wie ein Gewicht sich auf ihre Beine legte. Naios hielt ihre beiden Arme mit einer Hand über dem Kopf zusammen und legte seine andere Hand auf ihre Stirn. Wärme flutete langsam in ihren Kopf, beruhigende, sanfte Wärme. Sie fühlte, wie eine sanfte Ruhe sich über sie legte. Sie hörte auf zu schreien. Der rote Schleier vor ihren Augen lichtete sich und sie erkannte Naios besorgtes Gesicht und jetzt sah sie auch die Frau. Es war Sue. Ihre Sekretärin.
    „Michelle. Hörst du mich? Es ist vorbei. Du bist in Sicherheit.“
    Sie starrte ihn an. Die Gefühle, die sie überkamen, waren so verwirrend. Sie wollte sich ihm schluchzend in die Arme werfen, den Trost seiner Nähe spüren, doch

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