Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
sie auch nicht heimlich durch ein Fenster beobachtet. Die heiße Show auf der Veranda war mirvielmehr dargebracht worden wie ein Geschenk zu dieser konfessionell nicht festgelegten Weihnukka-Party, und ich würde doch nie ein Geschenk abweisen, nur weil es nicht so recht zu mir passte.
Die Erinnerung daran, wie Alex Kennedy gestöhnt hatte, packte mich in der Dunkelheit wie eine wilde Umarmung, und ich spürte ein schmerzlich sehnsüchtiges Ziehen im Unterleib bis hinunter zu meiner Klit. Ganz leicht bewegte ich mich auf dem Kissen. Oh ja. Was für ein lustvolles Stöhnen war das gewesen. Wie es sich wohl anfühlte, wenn man der Grund für diesen wundervollen Laut war?
Ich näherte mich jetzt sehr schnell dem Abgrund, hinter dem zuverlässig der Orgasmus lauerte. Ich bewegte mich, spannte meine tiefen Muskeln an, hielt die Spannung, bis es fast nicht mehr ging, und dann ließ ich los. Langsam schwappten die köstlichen Wellen meines Höhepunkts heran und breiteten sich tief in mir aus. Ich drückte das Gesicht ins Kissen, um mein eigenes lustvolles Stöhnen zu ersticken, und ritt auf den Wogen meiner Leidenschaft. Die Lider hielt ich fest geschlossen.
Von allen Bildern, die mein fotografischer Blick an diesem Abend registriert hatte, war sein Gesicht das einzige, das ich noch vor meinem geistigen Auge sehen konnte.
Das Haus war noch still, als ich aufwachte. Ich rekelte mich unter dem Gewicht der Decken. Meine Nasenspitze und die Wangen waren ausgekühlt, und das verhieß nichts Gutes für mein Ganzkörpergefühl, wenn ich gleich aus der warmen Höhle kriechen würde. Das alte Gebäude ließ sich nur schwer auf Wohlfühltemperatur bringen, und ich hatte gestern Nacht vergessen, die Heizung aufzudrehen. Hoffentlich hatten Patrick und Teddy das nicht auch versäumt, bevor sie ins Bett gingen, sonst wäre nicht nur mein Zimmer kalt, sondern das ganze Haus.
Mein Magen knurrte, und meine Blase, die so ziemlich der effektivste Wecker war, den ich je besessen habe, erinnerte michan den Wein, den ich getrunken hatte. Schlimmer noch, mein Verstand beharrte darauf, die Ereignisse der vergangenen Nacht immer wieder durchzuspielen.
Hatte ich es mir wirklich besorgt, während ich mir ausmalte, wie Alex Kennedy einen Blowjob bekam? Sah ganz so aus. Ich streckte und reckte mich erneut genüsslich in meinem warmen Kokon. Mein T-Shirt rutschte hoch, und die Bettdecke rieb an meinem nackten Bauch. Ich wartete, dass eine gewisse Scham einsetzte oder wenigstens Verlegenheit, aber nichts passierte. Niente. Nada. Ich war einfach durch und durch verdorben.
Dieser Gedanke trieb mich mehr als alles andere aus dem Bett. So richtig verdorben konnte man nämlich nur mit einer leeren Blase und einem gefüllten Magen sein. Ich kümmerte mich erst mal um Ersteres. Hektisch hüpfte ich über den eisigen Holzfußboden im Flur Richtung Badezimmer, wo ich sogar meinen Atem in der Luft sehen konnte und mir am heißen Wasser aus dem Wasserhahn fast die Finger verbrühte. Ich schaute sehnsüchtig zu der altmodischen Badewanne mit den Löwenfüßen, die Patrick verabscheute und ich heiß und innig liebte.
Unten in der Küche war es herrlich warm. Hitze strömte durch den offenen Spalt im Boden direkt vom Heizofen nach oben. In spätestens zwanzig Minuten würde mir garantiert der Schweiß ausbrechen, aber für den Moment schwelgte ich in der Wärme – und in den leckeren Resten von der gestrigen Party. Alles war fein säuberlich in Plastiktöpfe verpackt und nach Größe und Form geordnet im Kühlschrank verstaut worden. Das war Patricks Werk. Ich konnte nur vermuten, wie lange er gestern noch aufgeblieben war und aufgeräumt hatte, bis Teddy ihn endlich ins Bett trieb. Patrick war ein schlimmer Pedant und achtete peinlich genau darauf, dass seine Büfett-Überbleibsel immer ordnungsgemäß untergebracht wurden. Das hatte natürlich den Vorteil, dass ich absolut sicher sein konnte, von den Sachen keine Lebensmittelvergiftung zu kriegen.
Aufkleber, auf denen „Hühnchenpastete“ stand, riefen meinenNamen, diese kleinen Fieslinge! Als ob sie nicht ganz genau wüssten, dass ich gerade versuchte, ein paar Pfunde loszuwerden. Den Schokoladenkuchen konnte ich ja standhaft ignorieren, aber an dieser fettigen süßsauren Herrlichkeit kam ich einfach nicht vorbei. Ich nahm den Topf aus dem Kühlschrank, drehte mich schwungvoll, um ihn auf den Tisch zu stellen – und stieß an eine nackte Männerbrust.
Der Topf mit asiatischer Hühnchenpastete fiel
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