Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
auch gewusst,bevor du mich nach draußen gelockt hast.“
    Evan stampfte doch tatsächlich mit dem Fuß auf. Nicht mal Patrick stampfte mit dem Fuß auf, wenn er die schmollende Diva gab. „Ich hasse dich!“
    „Das stimmt doch gar nicht.“
    „Doch, das stimmt!“ Evan öffnete die Tür, und ich kniff die Augen zusammen, weil plötzlich grelles Licht auf die Terrasse fiel. „Du brauchst jedenfalls heute nicht mit nach Hause zu kommen!“
    „Deine Wohnung ist nicht mein Zuhause. Was glaubst du wohl, warum ich all meine Sachen abgeholt habe?“
    Autsch. Das tat selbst mir weh. Wenn ich an Evans Stelle wäre, würde ich Alex schon allein für diesen selbstgefälligen Tonfall hassen.
    „Ich hasse dich so sehr! Du Scheißkerl. Ich hätte dir niemals eine zweite Chance geben dürfen!“
    „Ich habe dir gesagt, dass du es bleiben lassen sollst“, sagte Alex.
    Evan stapfte wütend davon. Alex blieb noch ein, zwei Minuten draußen stehen, schwer atmend. Ich versuchte mucksmäuschenstill zu bleiben, aber mein Herz pochte so schnell, dass ich Sternchen hinter meinen geschlossenen Lidern tanzen sah. Ich war fast sicher, dass er mich hörte, aber das war offenbar nicht der Fall.
    Alex verschwand im Haus.
    Interessanterweise brauchte ich gar keinen Kaffee mehr, um wach zu bleiben.

2. KAPITEL
    Patrick stürzte sich auf mich, als ich wieder in die Küche kam. Er sah ziemlich aufgewühlt aus. „Wo warst du?“
    Ich zeigte auf die Veranda. „Ich habe nach deiner Kaffeemaschine gesucht.“
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Die steht da vorne auf dem Küchenschrank.“
    Die Party war immer noch in vollem Gange. Inzwischen hatte ich aber genug. Für einen Abend reichte es mir mit dem Drama. Wenn ich nicht ein paar Gläser Wein zu viel intus hätte, wär’s mir egal gewesen, und ich hätte nach Hause fahren und in meinem Bett schlafen können. Stattdessen kam ich gerade erst von einem ziemlichen Adrenalin-Kick runter und schaffte es kaum, deutlich zu sprechen.
    „Du weißt doch, die kann ich nicht bedienen. Zu kompliziert.“
    Er beäugte mich kritisch. „Bist du betrunken?“
    „Nein. Nur müde.“ Ich umarmte ihn. Das schien ihn erst zu überraschen, denn er zuckte zurück. Doch im nächsten Augenblick schloss er mich seinerseits in die Arme. Er hielt mich fest an sich gedrückt, bis ich ihn sanft wegschob. „Ich geh ins Bett.“
    „Jetzt schon?“
    „Ich bin total fertig!“ Ich stupste ihn neckisch in die Flanke. Patrick versuchte zwar nicht zu lachen, aber das gelang ihm nicht. „Was ist eigentlich dein Problem?“, wollte ich wissen. „Wieso bist du hier so panisch reingestürmt?“
    „Sehr lustig“, gab er ärgerlich zurück. „Ich habe nach dir gesucht, das ist alles. Du warst plötzlich verschwunden.“
    „Hu-hum.“ Ich gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Jetzt bin ich ja da. Ist doch nix passiert, Patrick, Herrgott noch mal.“
    Er nahm meine Hand und drückte sie. „Ach Liv. Ist es denn so falsch, wenn ich sichergehen will, dass es meinem Lieblingsmädchen gut geht?“
    „So hast du mich ja schon ewig nicht mehr genannt.“ Ich drehte meine Finger so, dass sie sich mit seinen verschränkten.
    Er ließ los. „Ich meine das so, und das weißt du auch ganz genau.“
    Manchmal hat man jemanden so lange geliebt, dass es einfach unmöglich ist, irgendwann damit aufzuhören. Das machte mich in diesem Moment ein bisschen fertig. Da stand ich nun, schläfrig vor Erschöpfung und vom Rotwein, in einer Küche, die Patrick mit jemand anderem teilte … Doch ich wollte mich jetzt nicht der Melancholie hingeben. Ich küsste meinen Ex stattdessen auf die Wange und tätschelte seinen Hintern, wie ich es sonst auch immer tat.
    „Ich geh jetzt ins Bett.“
    Ich stieg über die Hintertreppe nach oben. Sie war eng und steil, und nach der Hälfte der Stufen machte sie eine enge Kurve. Schon im nüchternen Zustand war es schwer, da heil raufzukommen. Die Musik wurde leiser, bis nur noch das beständige Wummern der Bässe zu hören war. Ich durchquerte den Raum, den Patrick und Teddy immer „das Hinterzimmer“ nannten. Er hatte auf beiden Seiten eine Tür, ich trat durch die zweite in den langen engen Flur, der genau wie die Treppe eine scharfe Linksbiegung machte. Ich liebte alte Häuser, weil sie so verwinkelt waren und zahllose Verstecke boten. Das von Patrick und Teddy bildete keine Ausnahme. Es war in Apartments aufgeteilt gewesen, als die beiden hier einzogen, aber sie hatten es renoviert und aus

Weitere Kostenlose Bücher