Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
mich von einer gewaltigen Woge der Lust davontragen. Alex vergrub sein Gesicht an meiner Schulter und folgte mir im nächsten Moment zum Höhepunkt. Seine Zähne gruben sich in meine Haut, doch er biss nicht zu, obwohl ich mich ihm willig entgegenhob. Mein Körper summte vor Verlangen. Er kam zwischen uns, direkt auf meinen Bauch. Es war ein überraschend intimes Gefühl.
Ich ließ mich mit einem zufriedenen Seufzer in die Kissen fallen. „Wow.“
Er sank etwas langsamer neben mich und legte sich auf den Rücken. Seine Schulter berührte meine. „M-hm.“
Ich brauchte ein paar Sekunden, ehe ich wieder zu Atem kam. Dann drehte ich den Kopf zu ihm. „So was habe ich ja seit der Highschool nicht mehr gemacht.“
Alex lachte, ohne mich anzusehen. Sein Blick wanderte ziellos über die Zimmerdecke. Er wischte mit der Hand über die Stirn und schob das verschwitzte Haar beiseite. „Ich habe sonst immer Kondome.“
Ich kuschelte mich in die Kissen. Jetzt spürte ich so manches, das mir im Eifer des Gefechts entgangen war. Wie tief sich die Träger meines BHs in die Haut gruben. Wie schläfrig ich plötzlich war. Ich gähnte.
Er schaute mich an. „Müde?“
Ich seufzte und gähnte erneut. Dann setzte ich mich auf und versuchte meine Gefühle auszuloten. Das hier fühlte sich nicht beiläufig an. Eher im Gegenteil: Es fühlte sich an, als bedeutete es zu viel. Diese Nacht, dieser Mann.
Beim dritten Mal tat ich nur so, als müsste ich gähnen. „Ja, ich geh jetzt wohl lieber.“
Ich sprang auf und bückte mich auf der Suche nach meinem Höschen, ehe Alex etwas sagen konnte.
„Warte. Was ist los? Nun warte doch mal, Olivia.“
Ich stand in Stiefeln und BH vor ihm, die Jeans in einer Hand,den Slip in der anderen. Alex kniete an der Kante des Futons, einen Fuß auf den Boden gestützt, eine Hand nach mir ausgestreckt. Das Licht von der Lampe in der Zimmerecke umfloss ihn von der einen Seite, das flackernde Licht des Fernsehers von der anderen. Erneut sah ich ihn wie in Schatten gemalt.
„Bleib“, sagte Alex.
Ich vermute, andere kreative Leute hören Melodien in ihrem geistigen Ohr, sie haben Gedichtzeilen im Kopf oder irgendwelche Dialogfetzen. Ich hingegen mache Fotos. Und in diesen wenigen Sekunden war ein neues Bild entstanden.
Ich hatte in meinem Leben schon viele schwarze, weiße, sogar asiatische Männer getroffen, und die Farbe ihrer Haut machte noch den kleinsten Unterschied zwischen ihnen aus. Aber eines gab es an den weißen Jungs, das bei allen gleich war: Jeder einzelne liebte meine Haare.
Alex war da keine Ausnahme. Er fuhr mit den Fingern durch die langen Dreadlocks, die ich sonst immer aus dem Gesicht kämmte und am Hinterkopf zusammenfasste. Nach unserer Toberei auf dem Futon hatten sie sich gelöst und fielen über meine Schultern. Ich ließ sie über seine Brust gleiten. Über seine Schenkel. Über diesen wunderschönen Schwanz, der sich bei meiner Berührung leicht regte. Ich schaute ihn durch den Vorhang meiner Haare an und stellte mir vor, ihn in den Mund zu nehmen.
Er schob mir die Haare aus dem Gesicht. Seine langen Finger streichelten meine Stirn. „Du bist so wunderbar, weißt du das?“
Ich stützte mich auf beide Ellbogen. „Hmmm.“
Alex lachte und zog mich an sich, um mich auf den Mund zu küssen. „Das klingt, als würdest du es nicht glauben. Ich hasse es, wenn Leute ein Kompliment nicht annehmen können.“
„Na gut. Ich bin wunderbar.“ Ich leckte über seinen Kiefer und legte mein glühendes Gesicht in die kühle Kuhle seines Halses.
Er wickelte sich meine Haare um die Finger und ließ dann wieder los. Wickelte sie erneut um die Finger. Ich zog die Brauenhoch und blickte ihn fragend an. Er lachte und ließ meine Haare in Ruhe.
„Tut mir leid.“
„Ist schon in Ordnung. Ich mag deine Haare auch.“ Ich fuhr mit den Fingern durch das weiche Haar und wuschelte es so, dass es ihm ins Gesicht fiel.
„Hast du deins schon immer so getragen?“
Ich setzte mich auf. „Das hat mich noch nie jemand gefragt.“
Er setzte sich auch auf. Im Schneidersitz und vollständig nackt saßen wir einander gegenüber. Unsere Knie berührten sich. Alex legte sich ein Kissen in den Schoß, und ich folgte seinem Beispiel.
„Du musst es mir nicht erzählen.“
Ich lachte. „Nein, ist schon okay. Als ich noch klein war, hatte meine Mom absolut keine Ahnung, was sie mit meiner Mähne machen sollte. Naturkrause war damals nicht wirklich angesagt. Ansonsten war meine Mom eine
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