Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
herausgeschnitten, vermutlich für die Wettkampfrichter zum Probieren. Ich musste unmittelbar an die Worte denken, die ich so oft in der Kirche gehört hatte: „Dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“
„Warum kann jemand so einen Kuchen wollen?“ Ich betrachtete ihn zweifelnd.
Alex lachte. „Vielleicht zur Erstkommunion?“
Ich schauderte. „Nein, vielen Dank.“
„Hattest du?“, fragte er. Wir ließen die Kuchen hinter uns und gingen zur Mitte des Ballsaals, wo die Tombolapreise präsentiert wurden.
„Einen Kuchen in Form von Jesus’ Kopf?“
„Eine heilige Erstkommunion.“
„Nein. Auch keine Bar-Mizwa. Du?“
Er nickte. „Jupp.“
„Braver katholischer Junge“, neckte ich ihn. „Wann warst du das letzte Mal zur Beichte?“
„Das ist lange her. Hey, schau dir das an.“ Er zeigte auf einen Korb, in dem Bilderrahmen und anderes Fotografiezubehör lag. „Willst du die haben?“
Ich schaute den Korb an, der in durchsichtige Geschenkfolie verpackt war. Dann auf die Karte, die daran klebte. „Oh, toll! Ich kenne Scott Church. Bei ihm habe ich ein paar Seminare gemacht.“
Alex schaute sich den Inhalt des Korbs ebenfalls genauer an. „Eine Digitalkamera. Toll. Ich sollte mir auch mal eine kaufen. Und es gibt einen Gutschein für ein großes Glamour-Fotoshooting. Pah. So was brauch ich nicht.“
Er legte den Arm um meine Taille und zog mich an sich. „Mir ist es lieber, wenn du meine Fotos machst.“
„Ich denke, das können wir arrangieren.“
„Liv?“
Ich schaute auf, als jemand meinen Namen rief. Im selben Moment packte eine kleine Gestalt meine Knie und quietschte erfreut. Lachend schob ich sie weg, ehe sie mich von den Füßen holen konnte. „Pippa, hey! Pass auf, wo du hinläufst. Hallo, Devon.“
Devon warf Alex einen neugierigen Blick zu, dann streckte er die Hand aus. „Hi. Ich bin Devon Jackson.“
„Und ich bin Pippa.“ Heute trug sie ein gerüschtes Kleidchen, und ihre Locken waren mit einem passenden Schleifenband zurückgebunden. „Ich hab ein schönes Kleid.“
„Ja, das hast du tatsächlich.“ Alex beugte sich etwas zu ihr herunter und bewunderte das Kleid gebührend, ehe er sich aufrichtete. „Alex Kennedy.“
„Wo ist Steven?“
„Sitzt mit Erkältung zu Hause. Hat mir gesagt, ich soll endlich aus dem verfluchten Haus verschwinden“, erklärte Devon grinsend. „Freunde von mir arbeiten für New Horizons, die Adoptionsagentur. Sie haben gemeint, ich könne gern vorbeischauen und ein paar Stunden auf den Stand aufpassen.“
„Man kann dort Valentinskarten basteln“, erklärte Pippa. „Mit Glitzer, Schleifen und Kleber!“
„Da müssen wir unbedingt noch hin und uns das anschauen“, versprach ich.
Sie legte den Kopf in den Nacken und musterte Alex schamlos. „Du könntest eine Karte für Olivia basteln. Wenn sie dein Valentinsschatz ist. Ist sie das?“
Alex legte wieder den Arm um meine Taille. „Das ist sie.“
Pippa lachte und tanzte. „Küsst ihr euch? Echt? Hihi! Das ist lustig!“
Devon lachte auch und schüttelte den Kopf. „Pippa, lauf schon mal zurück zum Stand und übernimm dort, ja?“
Kichernd warf sie sich mir noch einmal in die Arme, ich bekam eine Umarmung und einen Kuss, und schon stürmte sie davon.
Der prüfende Blick, mit dem Devon Alex musterte, war nicht so offensichtlich wie Pippas, aber ich sah es trotzdem.
Er schaute die ausgestellten Körbe an. „Ihr bietet mit?“
„Es ist ja für einen guten Zweck. Also ja, ich denke schon.“ Alex’ Finger drückten meine Hüfte, ehe er mich losließ. „Ich geh mal und hole uns ein paar Spielscheine, okay? Bin gleich wieder da.“
„Ich warte hier.“ Ich blickte ihm nach. Man machte ihm Platz, und selbst jetzt drehten sich die Leute nach ihm um, obwohl ich nicht mehr neben ihm ging. Dann schaute ich Devon an. Er hatte den Mund gespitzt und die Stirn gerunzelt. „Was ist?“
Er lachte und drückte kurz meine Schulter. „Mädel, reg dich jetzt bitte nicht auf. Der Typ hat gerade gesagt, er sei dein Valentinsschatz, das ist alles. Und er schaut dich an, als seist du für ihn köstlicher als alles, was es hier zu naschen gibt. Und du …“
„Was ist mit mir?“ Ich sah ihn eisig an, doch das schien ihn nicht zu schrecken.
„Wir haben doch eine besondere Verbindung, oder?“ Devons breite Schultern versperrten mir die Sicht auf das, was sich hinter seinem Rücken abspielte. Aber er klang nicht aggressiv oder Angst einflößend. Er wirkte besorgt.
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