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NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition)

Titel: NAM-Tech: Maschinenbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heracles
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am Leben ist. Erst im Raum mit den vielen Bildschirmen und dem fetten Drecksack hat sie sich um etwas Kleidung gekümmert – die Uniform, die sie jetzt trägt. Vorher war das alles Nebensache. Sie wollte nur raus.
    Aber dann hat sie Sol gesehen, und die Apparate, die an ihm herumschrauben. Der Stationsplan ist sehr einfach. Eine Baumstruktur, so wie Sol gesagt hat. Nur eine Tür weiter und sie ist in der Integration. Dort nehmen sie ihn auseinander. Dort bauen sie ihn zusammen. Wenn sie ihn hat, dann müssen sie nur noch fliehen. Nur noch fliehen. Sie werden einen Pfad von der Wurzel bis zum Blatt gehen und diesen höllischen Berg verlassen.
    Die Tür gleitet unerwartet leise auf und gibt den Beobachtern keine Warnung. Die zwei Augen, die so fasziniert auf die Displays gestarrt haben, titschen so nah an die Information heran wie nie zuvor, als Sara dem ersten in den Hinterkopf schießt. Der zweite nimmt seine Hände hoch und starrt sie durch meterdicke Brillengläser hindurch an. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, woher der Mann die antike Okularprothese hat, oder warum er sie trägt, obwohl es Visorfolien wie Sand am Meer als Werbegeschenke gibt, richtet sie die Waffe auf ihn und geht langsam auf ihn zu.
    »Lass ihn frei!«
    Der Mann zittert wie die Nadel eines Seismographen im Epizentrum des Erdbebens von Valdivia, aber er hält noch genug Verstand beisammen, um keine Dummheiten zu machen und ohne hektische Bewegungen den breiten Schalter umzulegen. Sara steht neben ihm, als die Stromzufuhr abbricht, und sie hält ihm die Bateau an die Schläfe, als die eiserne Jungfrau sich zischend öffnet. Erneut.
    »Danke.«
    Sein Körper bricht zusammen, ohne Blut zu verlieren. Er kommt mit einer Beule davon.
    Der Mann, der aus dem Bauch der Jungfrau herausfällt, ist kein Mann mehr. Sara kommt es vor wie eine tote Geburt. Als sie seine Haut berühren will, erkennt sie, dass er keine mehr hat. Als sie durch seine Haare streichen will merkt sie, dass da keine mehr sind. Als sie das Wesen betrachtet, das vor ihr liegt, weiß sie nicht, ob sie eine Marionette aus Metall sieht oder die Hülle für den Geist des Mannes, den sie liebt.
    Dann fühlen ihre Finger die Kälte, die sich durch seine Glieder zieht, und ihr beinahe die letzte Hoffnung nimmt, dass Sol überlebt haben könnte. Beinahe.
    Wärme ... da ist Wärme ...

IV
     
    06:33:16 - CORPORATE NETWORK TRANS-HUMAINE - 06:33:16 UTC
     
    [Broadcast All Internal]
     
    Donnerstag, 12. Oktober 2090. Rasulu Akbar! Die Welt hat das Unrecht erkannt. Die Lügen der westlichen Barbaren lassen sich nicht länger aufrecht erhalten! Der Krieg, den die Ungläubigen durch heimtückische Sabotage und versteckte Truppenbewegungen in arabisches Land getragen haben, ist nun endlich allen Völkern offenbar geworden. Das Unrecht lässt sich nicht länger verschweigen!
    Lasst sie zittern, lasst ihre Journalisten die Angst in ihre Herzen tragen!
    Unsere Krieger werden über die feindlichen Armeen Amerikas hinwegfegen wie der Zorn Gottes. Selbst die Bündnisse mit ihren privatisierten High-Tech Truppen werden ihnen nichts nützen. NAM-Tech steht kurz vor dem Fall! Die Basis in der Schweiz war erst der Anfang. Der Scheich schickt seine tapferen Krieger mitten ins Herz ihres Landes. Und während der vernichtende Schlag gegen das unheilige Zentrum dieser Firma vorbereitet wird, sind unsere Brüder in den Ressourcenregionen bereit und gerüstet, um die schwächlichen Angriffe des Feindes abzuwehren.
    Wir sind keine Wohltäter, wir sind nicht die Weltpolizei. Aber wir nehmen von den Mächtigen, die sich anmaßen, arabisches Eigentum zu stehlen, geben den Bedürftigen, die uns in brüderlicher Unterwerfung dienen, und helfen den Gläubigen auf der ganzen Welt, die westlichen Barbaren in die Hölle zu schicken.
    Rasulu Akbar!
     
    [/Broadcast]
     
    06:33:16 - CORPORATE NETWORK TRANS-HUMAINE - 06:33:16 UTC

01 _ Puerto Ordaz [El Gran Gasoducto del Sur]
     
    Die Verbindung stockte und stotterte, und Rico fluchte leise, als die Stimme von Said etwa zum zehnten Mal nur verzerrt und versetzt an seine Ohren drang. Er spielte an der Empfangsfrequenz herum und drückte immer wieder auf den großen, schwarzen Knopf an der Seite des Gerätes.
    »He, Said! Said! Was ist denn los bei euch?«
    Diese altmodischen Kommunikationsmittel nervten ihn wahnsinnig. Aber hier draußen war ja nichts anderes zu bekommen.
    »Said?«
    »... haben – bzzt – in der – krrrk – ...«
    Grummelnd erhob er sich und kroch zum

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