für eine depressive Stimmung.
Louw Schoeman
Als Rechtsanwalt in Windhoek flog Louw Schoeman während der 60er-Jahre öfter mit seinen Mandanten, verschiedenen Prospektoren, an die einsame Küste im Nordwesten, um nach Diamanten und anderen wertvollen Gegenständen zu suchen. Schnell entwickelte er dabei eine besondere Liebe und Passion für dieses einsame, menschenleere Gebiet. Anfangs setzte sich Schoeman dort für den Diamantenabbau, den Bau eines Hafens in Möwebucht und für die Entwicklung der Fischereiindustrie ein. Als jedoch die Umweltschäden immer gravierender und vor allem sichtbarer wurden, wandelte sich seine Einstellung grundlegend – er fing an, dieses fragile Gebiet vor den zerstörerischen Eingriffen der Menschen zu schützen.
1971 wurde auf sein Drängen hin der schmale, „nutzlose“ Streifen ganz oben im Nordwesten als Park proklamiert. Die touristische Nutzung wurde in einem eng gesteckten Rahmen erlaubt. Um die Kontrolle zu ermöglichen, sollte nur ein Unternehmen dort tätig sein. 1977 erhielt Louw Schoeman nach einer Ausschreibung die Genehmigung, kleine Gruppen in das Gebiet zu fliegen, was er 16 Jahre lang mit Aufopferung, Liebe und Geduld tat.
Legendär sind die Geschichten, wie Louw Schoeman nach einem anstrengenden, erlebnisreichen Tag mit einem Besen in die viele tausend Quadratkilometer große Wüste schritt, um die Spuren der Autos wegzufegen. Oder wie er die von seinen Gästen weggeworfenen Zigarettenkippen aufsammelte, um sie mit nach Windhoek zu nehmen.
1993 wurde aus unersichtlichen Gründen die Konzession neu ausgeschrieben. Ein bundesdeutscher Veranstalter, Olympia Reisen, erhielt unter sehr dubiosen Umständen den Zuschlag. Louw Schoeman starb kurz darauf an Herzversagen. Sein Unternehmen Skeleton Coast Safaris wird jedoch von seinen fünf Kindern erfolgreich weitergeführt.
Wer mit dem eigenen Fahrzeug an der nördlichen Skelettküste unterwegs ist, kann heute noch die Reste der Winston kurz vor dem Parkeingang (Achtung: sandige Stellen, schon mancher VW-Bus blieb hier stecken) sowie das Wrack des im Juni 1973 gestrandeten Fischkutters Monrose C145 , im Park kurz hinter dem Eingang Ugabmund, sehen. Ein Stein am Boden mit der Aufschrift „Wrack“ weist den Weg. Südlich von Toscanini liegt ein alter Bohrturm – einsames Überbleibsel von Probebohrungen, die Ben du Preez hier in den 70er-Jahren auf der Suche nach Öl durchführte. Nachdem die Bohrungen nicht von Erfolg gekrönt waren, sollte der Bohrturm abgebaut werden, wobei er umstürzte.
Schon in den 60er-Jahren war bei Toscanini erfolglos nach Diamanten gesucht worden. Im Jahr 2001 begann die Firma Safuan Resources, erneut den Boden umzuwühlen. Es fehlte jedoch eine Umweltverträglichkeitsstudie, weshalb die Arbeiten für illegal erklärt wurden. Das Ministerium für Bergbau und Energie vergab die Prospektierungslizenz an ein anderes Unternehmen, Trade Line Namibia (TLN), um selbige 2003 wieder an Safuan, das diesmal unter dem Namen Nambib Resources operierte, zurückzugeben. TLN ging sofort in Berufung. Solange das Gerichtsverfahren läuft, ist TLN Inhaber der Lizenzen. Diamanten in größeren Mengen wurden, trotz all des Hin und Hers, nicht gefunden.
Die Parktore Ugabmund im Süden des Skeleton Coast Park und Springbokwasser im Osten müssen vor 15 Uhr passiert werden. Wer den Park nur durchqueren und nicht in Terrace Bay übernachten möchte, muss ihn vor 17 Uhr wieder verlassen. Die Zeiten gelten gleichermaßen für Winter- und Sommerzeit. Eintritt N$80 p. P. pro Tag plus N$10 für das Fahrzeug.
Übernachtung
Das staatliche Terrace Bay Rest Camp an der C 34 war ehemals eine Mine. Die Unterkünfte sind in sehr mäßigem Zustand. Essen und Bedienung lassen ebenfalls zu wünschen übrig. Bungalows ab N$1300 inkl. Frühstück. Buchungen bei NWR,061-2857200,224900,
[email protected], www.nwr.com.na .
In Torra Bay gibt es nur einen einfachen Campingplatz ohne Wasser, mit Plumpsklo. Dieser ist nur in den namibischen Sommerferien im Dezember und Januar geöffnet und dann völlig überlaufen mit Namibiern und Südafrikanern, die dort angeln und dem Alkoholgenuss frönen. Kosten N$50 p. P. plus N$100 pro Platz für max. 8 Pers. und 1 Fahrzeug. Buchungen ebenfalls bei NWR.
Touren
Die beste Art, die Geheimnisse der Skelettküste hautnah zu erleben, ist eine Flugsafari von Skeleton Coast Safaris ,061-224248,225713,
[email protected], www.skeletoncoastsafaris.com . Dafür muss man allerdings sehr tief in die Tasche