Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
Vom Netzwerk:
erhoffst du dir davon? Vergebung? Einen freien Geist?« Er lachte kurz auf. »Selbst wenn du ihn rächst, spätestens sobald dein Racheopfer tot vor dir liegt, wirst du erkennen, dass alles falsch war und es nichts gebracht hat.«
     
    Efal saß unten in der Küche und spielte mit einem halb gefüllten Weinglas. Der Elbenjäger wartete auf Techi. Seit dem kleinen Streit zwischen ihr und Sias war sie verschwunden. Es war nicht so, dass er sich Sorgen um sie machte, doch er wollte einfach sicher sein, dass sie nichts Dummes anstellte.  Plötzlich ging die Tür auf und an den Schritten erkannte er, dass es Techi war. Sie ging an ihm vorbei und wollte die Treppen hinaufgehen, doch Efal sagte zu ihr: »Hast du mir nichts zu sagen, Techi?« Sie hielt in ihrer Bewegung inne. Ihre rechte Hand krallte sich am Geländer fest. »Was sollte ich dir denn sagen?!« Efal sah nun zu ihr und seine grünen Augen fixierten sie. »Du weißt, in den letzten zwei Jahren ist viel passiert. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen, auch wenn du es dir auch noch so sehr wünschst.« Efal stand nun auf und schlenderte auf sie zu. »Gib dich mit dem zufrieden, was du hast, Techi!« Die Magierin stieg wieder die Treppen hinab und stellte sich genau vor Efal auf. »Ich gebe mich nicht mit dem zufrieden, was ich habe! Das ist nicht das, was ich will!«, zischte sie ihm wütend zu. Efal lachte kurz auf.
    »Du bist selbst schuld an deiner Situation. Du hast Sias verlassen, nicht er dich. Glaubst du wirklich, du kannst ihn zurück gewinnen?« - »Ja, das glaube ich!«, antwortete sie fest und ballte ihre Hände zu Fäusten. Efal ging an ihr vorbei. Einige Schritte hinter ihr blieb er stehen. »Du wirst ihn niemals mehr bekommen.« - »Ach? Und wer bekommt ihn dann? Etwa du?«
    Efal sagte darauf nichts und ging grinsend nach oben. »Gute Nacht, Techi.«
     
    ***
     
    Als Naminé erwachte, war Raven nicht mehr da. Sie gähnte verschlafen und rieb sich den Sand aus den Augen. Müde stand sie auf und schlurfte die Treppe nach unten. Die Küche war leer. »Hallo? Jemand da?«, rief sie laut, doch sie erhielt keine Antwort. Sie seufzte und machte die Tür zum Hinterhof auf. Kaum war diese offen, konnte sie sich gerade noch rechtzeitig ducken, denn sonst wäre sie von einem Pfeil aufgespießt worden.
    »Pass besser auf, Spitzohr!«, zischte Sias genervt. Zuerst sah sie den Pfeil an, dann Sias, der mit hocherhobenen Bogen auf sie zielte. »Sag mal, spinnst du?!«, schrie sie wütend. Sias zuckte nur leicht mit den Mundwinkeln. »Das nächste Mal krieche lieber durch die Hundeklappe.« Naminé wollte etwas darauf erwidern, als sie bemerkte, dass Sias ihren Bogen in der Hand hielt.
    »Das ist MEIN Bogen!«, rief sie zornig und stürmte auf ihn zu. Sias sah sie verwundert an, als sie sich direkt vor ihm aufstellte. »Gib ihn wieder her!«, forderte sie, doch der Elbenjäger zog seinen Kopf leicht nach oben. »Ach? Dann hol in dir!«, sagte er schließlich und hielt den Bogen ein Stück über seinen Kopf. Naminé stellte sich zwar auf die Zehenspitzen, doch es brachte ihr nichts. Sias war viel zu groß. »Gib ihn wieder her!« Ihre Stimme war fast schon hysterisch. »Bist du etwa zu klein?«, fragte er sie und grinste hämisch.
    Die Elbin funkelte ihn wütend an. Fast mechanisch streckte sie ihre linke Hand aus und hielt sie ihrem Bogen entgegen. Sias sah sie neugierig an. Leise murmelte sie etwas, was Sias nicht verstand. Kaum hatte sie geendet, durchdrang Sias ein stechender Schmerz, der sich von der Brust bis zu seinem linken Arm zog. »Argh!«
    Er ließ den Bogen fallen, sank auf den Boden und fasste sich an sein Herz. Der Elbenjäger dachte, es würde gleich explodieren. »Naminé! Hör auf!«, rief er laut und sie tat es. Als er wieder zu ihr aufblickte, funkelten ihre blauen Augen wütend. »Mach mich nie wieder so wütend, verstanden?!«, sagte sie zu ihm und hob ihren Bogen auf. »Was hast du gemacht?«, fragte er seine Schülerin immer noch schwer atmend. »Mich gewehrt! Fass nie wieder meinen Bogen an!« Sias atmete einmal tief aus, bevor er schließlich aufstand. Seine Beine zitterten leicht. »Du beherrschst Magie?«
    »Ich bin eine Elbin! Natürlich beherrsche ich Magie!«, gab sie selbstverständlich zurück und sah sich ihren Bogen an. Sias kniff leicht die Augen zusammen. »Du hättest mich beinahe umgebracht!«, sagte er nun wütend zu ihr. »Du hättest nicht auf mich schießen sollen!«, gab Naminé zurück. Sias stellte sich nun direkt vor

Weitere Kostenlose Bücher