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Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
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dem Volk der Eisnomaden: Weiße Haare, blaue Augen und in dicke Mänteln eingemummelt. Beide hatten blasse Haut und vom Charakter her ähnelte Hanna ihrer Mutter am ehesten. Elisa hingegen schien mehr nach ihrem Vater zu schlagen. Sie war ruhig, nachdenklich und leicht misstrauisch. Elisa betrachtete die Elbin mit großen Augen. Sie hatte noch nie eine gesehen und war ihr gegenüber auch sehr schüchtern.
    Techi ignorierte die beiden. Sie saß mit ihnen im Iglu und vertrieb sich die Zeit damit, ihre Waffen zu reinigen. Efal, Sias, Ryan und Naminé waren mit Ravens Schwester unterwegs. »Wie alt bist du?«, fragte Hanna Techi plötzlich neugierig und sah sie aus strahlenden Augen an. Die Magierin warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Älter als du«, war die gleichgültige Antwort. Hanna grummelte leise etwas und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Raven lächelte leicht verlegen. »Techi macht das Klima hier zu schaffen«, erklärte er seiner fünfzehnjährigen Nichte.
    Die Hochelbin funkelte ihn an und wollte etwas erwidern, als plötzlich Ryan hereingestürmt kam. »Onkel Raven!«, rief er begeisternd und fiel ihm um den Hals. Er lachte auf.
    »Na Ryan? Wie war der Rundgang«, sagte er und ließ ihn los. »Toll! Ich habe Sias gezeigt, wie man Fische fängt«, erklärte er ihm breit und der Elbenjäger trat mit den anderen kurze Zeit spät ein.
    »Kann ich dich kurz sprechen, Raven?«, fragte er den Eisbewohner. Raven stand auf und ging dieser Bitte nach - Efal folgte den beiden. Raven konnte am Sonnenstand erkennen, dass es Mittagzeit war. Keiner der Bewohner war draußen.
    »Was ist los?«, fragte er die beiden. »Was läuft da zwischen deinem Vater und dir?«, fragte Efal geradeheraus und klang leicht gereizt. »Es ist nur eine alte Geschichte«, sagte er und lächelte. Die Gefährten waren seit drei Tagen hier und jedes Mal, wenn Raven seinen Vater sah, kam es zu einem Zwischenfall.
    »Was hast du angestellt?«, fragte Efal weiter und Sias gab ihm ein Zeichen, mit seiner Fragerei aufzuhören. »Deine Schwester macht sich Sorgen um dich, weißt du das?«
    Raven seufzte und verdrehte die Augen. »Ich bin kein kleines Kind mehr«, erwiderte er ernst.
    »In ein paar Tagen werden wir sowieso wieder abreisen; ich habe keine Lust, auf meinen Schwager zu treffen«, gestand er nach einer Weile. Efal und Sias warfen sich einen unsicheren Blick zu. »Wir sollten aufhören, um den heißen Brei zu reden, Raven: Wir haben eine Aufgabe für dich.«

 
24.Kapitel
    Alte Wunden
     
    Der Alchemist folgte den beiden Elbenjägern leicht zögerlich. Sie hatten ihm den Plan grob erklärt, doch Raven zweifelte immer noch daran, dass dieser funktionieren würde.
    Es war inzwischen kurz nach Mitternacht und es war eisig, selbst für Raven, der die Kälte gewohnt war und so sehr vermisst hatte.
    Die drei waren unterwegs zu einem alten Turm, der in der Nähe eines zugefrorenen Sees stand. In der Ferne ragte er wie ein stummer Wächter des Eises den Gefährten entgegen. Der Turm war aus dicken Eisblöcken gebaut und sah mächtig aus. Die Gefährten kamen nach einer Weile bei dem Turm an und stiegen von ihren Reittieren ab.
    Raven sah den beiden Elbenjägern an, dass sie sich ein wenig unwohl fühlten. »Kneift ihr?«, fragte er sie grinsend und erntete von ihnen dafür wütende Blicke. »Willst du dir deine Heimat von unten ansehen, Giftmischer?«, fragte ihn Efal drohend und umklammerte, als Untermauerung seiner Worte, den Griff seines Schwertes.
    Raven lächelte leicht. »Dein Schwert würde kaum ein Loch in diesem Boden erschaffen«, antwortete Raven und ging auf die Tür des Turmes zu. Geschickt zog er aus seiner Hosentasche einen kleinen Schlüssel. Er hatte ihn vorher aus dem Haus seines Vaters geklaut.
    Es war schwierig gewesen, doch der Alte hatte so einen guten Schlaf; er würde es nicht mal merken, wenn sein Iglu zusammenkrachte.
    Er öffnete die Tür und weiße Rauchschwaden stoben ihnen entgegen. Raven nickte den beiden Jäger n zu und sie betraten den Turm. Die Treppe bestand aus spiegelglattem Eis und schlang sich wie eine Schlange um die Innenmauer des Turmes. Oben sah man eine kleine Tür, die zu einer Kammer führte.
    »Ich hätte nie gedacht, dass du uns hier herbringst«, sagte Efal nach einer Weile zu Raven, der inzwischen die ersten Stufen zu der Kammer hinaufschritt.
    »Warum sollte ich Euch nicht hierher bringen? Niemand aus meinem Clan hat Verwendung dafür und man wird es wohl kaum merken, wenn ein oder zwei

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