Naminé - Liebe Deinen Feind
wütend und schlug einmal gegen das Fensterbrett. Den dumpfen Schmerz in ihrer Hand ignorierte sie. Plötzlich klopfte es an der Tür und ihr großer Bruder trat in ihr Zimmer ein.
»Ich hasse diesen Schnee «, gab er gereizt von sich und schlug die Tür wütend ins Schloss. Cirra warf ihrem Bruder einen kurzen Blick zu. »Warum treibst du dich bei diesem Wetter auch draußen herum?«, fragte sie ihn und betrachteten ihren Bruder, der immer noch einige Schneespuren an seiner Kleidung hatte. »Es gab Komplikationen im Wachhaus. Ich musste nachsehen«, erklärte er seiner kleinen Schwester. Ihr Bruder setzte sich neben sie und folgte ihrem Blick, der an dem Schlossgarten haftete. »Warum bist du so nachdenklich«, wollte er von ihr wissen. »Es ist das Wetter«, antwortete sie, doch Linth wusste, dass es eine Lüge war.
Er nickte aber nur. »Das Wetter, ach ja.« Cirra lächelte leicht. »Du glaubst mir nicht?« - »Nein. Du konntest noch nie gut lügen.« Die Prinzessin hob die Augenbrauen an und sah zu ihrem Bruder. »Ich muss nicht alles so gut können wie du.«
25.Kapitel
Herz aus Eis
Efal stellte den prallgefüllten Sack geräuschvoll auf dem Boden des Iglus ab. Naminé und Techi waren bei ihm, während Sias, Raven, dessen Schwester und die Kinder draußen waren.
Die Waldelbin sah ihn entsetzt an, als er den Elbinnen seine Ausbeute zeigte. Naminé schwankte zwischen Verwirrtheit und unbändiger Wut.
Techi hingegen lächelte breit. »Mit diesem Gold können wir mehr als fünfzig Jahre sorglos leben!«, sagte sie laut und u nterdrückte einen Jubelschrei. Die Magierin ging davon aus, dass sie einen Anteil erhalten würde, genauer gesagt ging sie davon aus, dass Raven seinen mit ihr teilte, doch zu ihrem Pech täuschte sie sich.
Efal zog die Augenbrauen hoch. »Was meinst du mit wir?«, fragte er verwundert. Naminé war inzwischen aufgestanden und warf einen kurzen Blick in den Sack. Sie murmelte etwas in ihrer Sprache, bevor sie diesen kurz entschlossen nahm und ihn versuchte, nach draußen zu schleppen.
Efal und Techi diskutierten laut, deswegen bemerkten sie erst, als Naminé mit dem Sack draußen war, was sie vorhatte. Die beiden rannten ihr nach, während die junge Elbin den schweren Sack draußen neben das Iglu lehnte.
»Hey! Lass das hier, du verrücktes Spitzohr!«, rief ihr Efal zu und stieß Naminé grob in den Schnee. Die Waldelbin landete unsanft auf dem hartgefrorenen Boden und biss die Zähne zusammen, als sie spürte, dass sie auf ein paar spitzen Steinen gelandet war. »Du kannst das nicht behalten!«, hielt diese plötzlich dagegen und richtete sich langsam auf. Einige Bewohner kamen aus den Iglus hervor und beobachteten die Diskussion. Doch keiner von ihnen konnte Sias oder Raven entdecken; in ihren Augen waren sie die Einzigen, die den Streit schlichten konnten.
»Ach! Und warum nicht?! Diese Menschen dort brauchen es nicht!« - »Dir gehört der Schatz nicht!« Techi hielt ihr den Mund zu. Die Magierin sah sich schnell um. Sie hoffte, dass die Wald elbin endlich die Klappe hielt! Die Bewohner mussten nicht wissen, dass Efal geplündert hatte. Doch Naminé biss Techi in die Hand und die Magierin ließ sie los. »Aua! Spinnst du?!«, rief sie ihr wütend zu und war gerade dabei, die linke, gesunde Hand zu nehmen, um ihre eine Ohrfeige zu verpassen, doch Naminé duckte sich unter ihr hindurch. »Ihr habt sie doch nicht mehr alle!«, rief die Waldelbin und wollte erneut nach dem Sack greifen, doch dies war ein Fehler.
Ein stechender Schmerz durchfuhr plötzlich ihre Nervenbahnen und sie sah das Blut, das ihren rechten Arm hinab lief. Efal hatte ihr sein Schwert durch die rechte Schulter gerammt!
Naminé sank auf den Boden und hielt sich die blutende Stelle mit der linken Hand zu, doch das Blut quoll dennoch hervor. Naminé war nicht in der Lage zu heilen, sie stand unter Schock. Sie spürte nur noch, wie etwas Hartes gegen ihren Kopf stieß und alles wurde schwarz.
***
Naminé hatte das Gefühl, dass ihre Schulter nicht zu ihr gehörte. Sie spürte nur noch dumpfen, stechenden Schmerz an der Stelle, wo sie sich befinden sollte. Sie lag in dem Iglu von Ravens Schwester und die Feuerstelle war entfacht. Die Waldelbin wollte sich aufrichten, doch sie konnte es nicht. Erschöpft ließ sie sich wieder auf das Lager fallen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr kompletter Oberkörper eingebunden war und ihre warme Oberbekleidung neben ihr lag.
Sie murmelte leise etwas und fasste
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