Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Naminé - Liebe Deinen Feind

Naminé - Liebe Deinen Feind

Titel: Naminé - Liebe Deinen Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Auer
Vom Netzwerk:
Dinge fehlen«, erklärte er Efal ohne Umschweif und stieg die Stufen weiter hinauf.
    Sias folgte den beiden. Der Dreiundzwanzigjährige betrachtete die glatt geschliffenen Wände und strich über das Eis . Gut, dass er Handschuhe trug. Selbst durch diese spürte er die Kälte die von den Wänden ausging. Was man aus Eis alles erschaffen kann , dachte er ehrfürchtig und folgte Efal und Raven, die einige Treppenstufen entfernt auf ihn warteten.
    Nachdem die Gefährten oben auf der Treppen angelangt waren, öffnete Raven die dortige Tür aus dunklem Holz . Der Alchemisten musste mehr als einmal mit der Schulter gegen diese drücken, bevor sie mit einem Ruck aufsprang.
    Als die Kammer offen war, st ürmte Efal an den beiden vorbei und hinein in die Kammer. Sias sah Raven achselzuckend an und sie folgten ihm hinein. Er sah die Schätze, die vor ihm lagen, und die Efal bereits nach ihrem Wert sortierte.
    Gold über Gold lag dort, gepresst in verschiedene Formen. Selten sah man Silber. Sias betrachtete die Kammer abschätzig. Er war noch nie so versessen auf Gold und andere wert volle Materiale gewesen wie sein Meister.
    Raven stand stumm am Türrahmen und beobachtete Efal, der einen mitgebrachten Leinensack mit mehreren Goldkelchen füllte. »Woher kommen die ganze Schätze?«, fragte Sias den Alchemisten und versuchte, Efal zu ignorieren.  »Geplündert. Du musst wissen, dass noch vor ein paar hundert Jahren meine Vorfahren mit Eisbrechern durch die Tundra auf die See fuhren und alle Händler ausraubten, die sich ihnen in den Weg stellten. Über die Jahre hinweg ist einiges zusammengekommen, doch fast niemand hat mehr Interesse an diesem Schatz. Wir haben dafür keine Verwendung.« Sias nickte. »Dein Vater wird nicht erfreut sein, wenn er erfährt, dass wir uns einiges aus dem Turm ausleihen .«
    Raven verzog angewidert die Mundwinkel. Der Eisnomade sah ihn aus blauen Augen leicht entnervt an. » Ach, mach dir darüber keine Sorgen. Er hat schon lange eine Abreibung verdient!« Sias verwunderte die Aussage. Er hätte nie gedacht, dass der sonst so ruhige, stille Raven so etwas wie Wut und Hass empfinden konnte.
    »Was ist zwischen euch beiden passiert?«, fragte der Elbenjäger ihn schließlich. »Seit ich fünf bin, wollte ich schon immer Alchemist werden, doch mein Vater war dagegen. Ich ließ mich jedoch nicht von meinem Traum abbringen, weswegen ich heimlich Bücher über Alchemie studierte, die ich von einem fahrenden Händler abgekauft hatte. Mein Vater bemerkte das und verbrannte sie vor meinen Augen. Daraufhin verdonnerte er mich, mit meinen älteren Brüdern bei der Jagd nach Eisbären teilzunehmen. Natürlich weigerte ich mich und versteckte mich, bevor die Jagd losging, und dann passierte es: Mein Vater sagte zu mir, ich sollte gegen Egon, meinen älteren Bruder, mit einem Speer kämpfen. Bis heute weiß ich nicht, warum. Ich tat es schließlich und gewann. Ich verletzte ihn schwer und er starb wenige Tage danach. Es war ein Unfall, doch mein Vater wollte es nicht hören. Ich bin dann abgehauen, weil ich ihn einfach nicht mehr ertragen konnte. Seit diesem Tag sind fast neun Jahre vergangen und bis heute hat er mir nicht verziehen«, erklärte er Sias ruhig, und hatte nicht bemerkt, das Efal inzwischen seinen Sack vollgepackt hatte.
    Der Meister hatte Raven zwar nicht zugehört, doch an Sias Gesichtsausdruck konnte er erkennen, dass die beiden über etwas sehr Persönliches sprachen. »Du bist seit neun Jahren nicht mehr Zuhause gewesen?«, fragte Sias ihn und Raven nickte. »Ich habe es nie bereut, gegangen zu sein«, erklärte er den beiden. Efal räusperte sich kurz: »Wir sollten lieber zurückgehen.«
     
    ***
     
    Cirra saß in ihrem Zimmer. Sie und ihr Bruder waren inzwischen in den Palast im Hochelbenland zurückgekehrt. Der Winter hatte Einzug gehalten und die ganze Landschaft war schneeweiß.Hin und wieder sah sie im Schlossgarten ein Eichhörnchen hin und her huschen. Die Prinzessin war in Gedanken versunken. Sie dachte oft an die kurze Begegnung zwischen Sias und ihr in der Wüstenstadt. Sie schluckte schwer.
    Cirra wurde schmerzlich bewusst, dass sie den Elbenjäger, der mit ihr gespielt hatte, immer noch liebte. Die Hoc helbin bis sich auf die Lippen. Sie hatte Linth nicht erzählt, dass sie ihn getroffen hatte, er wäre sich durchgedreht. Cirra seufzte tief. Techi nicht dazwischen gefunkt, dann hätte sie Sias wieder bekommen, das wusste sie ganz genau.
    Diese dumme Magierin! , dachte sie

Weitere Kostenlose Bücher