Naminé - Liebe Deinen Feind
es Schöneres? Doch der Preis dafür war hoch; er sollte fremde Lebewesen töten! Sias sah Efal nun vorsichtig an. Efal bemerkte es und lächelte schief. »Das Töten ist leichter als du denkst, Sias. Komm mit mir und du wirst ein ehrbares Leben haben.«
Sias sah ihn immer noch an, bis er schließlich nickte und so war der Pakt zwischen Lehrer und Schüler beschlossen.
***
Naminé saß inzwischen am Boden, mit dem Rücken am Stamm des Baumes gelehnt. Sie hatte ihrem Geliebten aufmerksam zugehört. »Das ist grausam«, antwortete die Elbin schließlich. »Die Wahl, die er dir gelassen hat. Es ist grausam. Entweder auf der Straße sterben oder andere töten.«
Naminé schüttelte sich. »Ich weiß, Naminé. Doch ich glaube, du hättest dich ebenfalls dafür entschieden, wenn du an meiner Stelle gewesen wärest.«
Die Elbin sah zu ihm auf. Er lehnte immer noch am Baumstamm. »Ja, da könntest du recht haben.« Die Tür zum Hinterhof ging auf und Efal trat heraus. »Los komm, Spitzohr. Gehen wir zu Amon!
37.Kapitel
Traust du dich?
Naminé presste sich dichter an die Hauswand, während Efal vor ihr stand und den Mann in der l angen weißen Kutte beobachtete. Er hatte seine dunkelblonden Haare zu einem kleinen Pferdeschwanz gebunden und die Elbin konnte das Zeichen der Gottheit erkennen, das in seinen Nacken tätowiert war. Seine Robe war mit goldenen Stickereien versehen.
»Das ist Amon?«, fragte Naminé Efal und als der Mann, der sich gerade mit einem niedrigen Priester unterhielt, sich leicht umdrehte, versteckte sie sich hinter ihm.
Der Elbenjäger rollte mit den Augen. »Das wird er wohl sein. Es gibt nicht viele, die auf Linths Beschreibung passen«, antwortete er ihr und klang genervt. Er hoffte so sehr, dass sie versagte!
Wenn Sias dich getötet hat, werde ich mir deinen Kopf als Trophäe aufheben und dann schicke ich ihn deinen Eltern , dachte sich der Meister und grinste breit. Naminé sah sich nun Amon aufmerksam an. Sie konnte nichts Ungewöhnliches an ihm erkennen; warum sollte sie ihn also töten?
Die Waldelbin schüttelte sich kurz. Ihr graute es von der Vorstellung, dass sich ihre Hände bald mit Blut färbten. Dir hätte das von Anfang an klar sein müssen, dass es irgendwann auf das hinausläuft, meldete sich eine tadelnde Stimme in ihrem Kopf und die Elbin wusste zu ihrem Leidwesen, das diese Recht hatte.
Plötzlich packte Efal sie und zog sie mit sich. »Was ist los?«, fragte sie ihn überrascht, als die beiden den Platz vor dem Kloster betraten. »Wir verfolgen ihn, Spitzohr! Wie oft soll ich dir das denn noch sagen?! Ohne seinen Tagesablauf und einige Information kannst du das mit dem Mord vergessen«, zischte er ihr wütend zu, während sein Blick fest auf dem Rücken des Priesters haftete, der einige Schritte vorausging.
Naminé zog eine Augenbraue leicht hoch. »Sagt mal, warum helft Ihr mir, wenn Ihr eigentlich wollt, dass ich versage?«, fragte sie ihn nun. Efal sah sie kurz über seine rechte Schulter an. »Ich möchte, dass Sias glaubt, dass ich dir helfen wollte und er sich somit mir vielleicht wieder anschließt«, gestand er ihr die Wahrheit und ein wölfisches Grinsen zeich nete sich auf seinen Zügen ab. Natürlich. Das war klar gewesen , dachte sich die junge Elbin nun und seufzte tief, während Efal sie um die nächste Ecke zog, in die Amon einbog. »Und was ist, wenn einfach abhaue?«, fragte sie ihn nun. Efal atmete genervt aus.
»Wenn du das tust, dann such ich dich und werde dich persönlich töten. Und ich kann dir eines sagen, es wird mir eine Freude sein!« Die Waldelbin konnte sich das bildlich vorstellen.
Den Rest des Tages hielt sie einfach die Klappe und folgte diesem Amon.
***
Techi blickte immer wieder zu Raven. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass Efal ihn geschickt hatte! Die Hochelbin wusste, dass sie ihrem Zeitplan hinterherhinkte, aber deswegen Raven zu schicken, sah sie als Beleidigung an. Sobald sie hier draußen war, würde sie sich an dem Elbenjäger dafür rächen! Techi musste heute Küchendienst verrichten zusammen mit Raven und ein paar anderen Novizinnen.
Raven arbeitete mit Sam, der Stummen, zusammen. Techi und Farida wunderten sich ein wenig, dass die beiden sich gut verstanden, denn es gab nur wenige, die sich mit Sam abgaben.
Inzwischen hatte die Hochelbin es geschafft, nach Beendigung ihrer Strafarbeit, die sie für Naminés Fehlverhalten bekommen hatte, ein wenig Zwist unter einigen Novizen zu
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