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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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und Schoultz.
       Diese Offiziere befehligten 400 ausgewählte Grenadiere und unberittene Jäger der alten Garde, die die Erlaubnis erhalten hatten, ihren alten Kaiser in die Verbannung zu begleiten. Für den Fall ihrer Rückkehr nach Frankreich hatte Napoleon für sie die Beibehaltung ihrer Bürgerrechte ausbedingen lassen.
       Man schrieb den 13. Mai 1814. als die Fregatte The Undaunted um 6 Uhr abends auf der Reede von Portoferrajo Anker warf.
       General Dalesme, der dort noch im Namen Frankreichs befehligte, begab sich augenblicklich an Bord, um Napoleon ehrfurchtsvoll zu bewillkommnen.
       Graf Drouot, der zum Gouverneur der Insel ernannt worden war, begab sich ans Land, um sich in dieser Eigenschaft anerkennen und die Forts von Portoferrajo übergeben zu lassen. Baron Jermanowski begleitet ihn, um die Stelle eines Platzkommandanten einzunehmen, während Ritter Baillon als Palastverwalter für die Wohnung Seiner Majestät zu sorgen hatte.
       Noch am gleichen Abend begaben sich alle Behörden, die Geistlichkeit und die bedeutendsten Einwohner aus freien Stücken in Vertretung der Einwohnerschaft an Bord der Fregatte und wurden bei dem Kaiser vorgelassen.
       Am folgenden 4. trug in der Frühe eine Truppenabteilung die Fahne mit dem neuen Wappen, das sich der Kaiser gewählt hatte, in die Stadt; es war das der Insel, nämlich ein Silbergrund mit roter Einfassung und drei goldene Bienen darauf. Sogleich wurde sie auf dem Fort Etoile unter Geschützbegrüßung aufgepflanzt; auch die englische Fregatte begrüßte sie sowie alle Schiffe, die im Hafen lagen.
       Gegen 2 Uhr betrat Napoleon mit seinem ganzen Gefolge das Land. In dem Augenblick, als er den Fuß auf den Boden der Insel setzte, wurde er von 101 von der Artillerie des Forts gelösten Kanonenschüssen begrüßt, worauf die englische Fregatte mit 24 Schüssen und den Hochrufen ihrer ganzen Mannschaft antwortete.
       Der Kaiser trug die Uniform eines Obersten der berittenen Jäger der Garde: er hatte an seinem Hute die rot und weiße Kokarde der Insel mit der dreifarbigen vertauscht.
       Vor seinem Einzuge in die Stadt wurde er von den Behörden, der Geistlichkeit und den angesehensten Bürgern, mit dem Bürgermeister an der Spitze, der ihm die Schlüssel von Portoferrajo auf einer silbernen Platte überreichte, empfangen. Die Truppen der Garnison standen unter Waffen und bildeten Spalier. Hinter ihnen drängte sich die ganze Bevölkerung, nicht bloß der Hauptstadt, sondern auch anderer Städte und Dörfer, die von allen Ecken und Enden der Insel herbeigeströmt war. Sie konnten nicht glauben, daß sie, arme Fischer, den Mann zum Könige haben sollten, dessen Macht, Namen und Taten die Welt erfüllt hatten. Napoleon war dabei heiter, freundlich und beinahe fröhlich.
       Nachdem er dem Bürgermeister geantwortet hatte, begab er sich mit seinem Gefolge in die Kathedrale, wo man das Te Deum sang. Sodann verfügte er sich nach dem Austritt aus der Kirche in das Haus des Bürgermeisters, das ihm vorläufig zur Wohnung bestimmt war. Abends war die Stadt und der Hafen durch die Einwohner von freien Stücken erleuchtet.
       Am nämlichen Tage veröffentlichte General Dalesme folgende von Napoleon abgefaßte Bekanntmachung:
       »Bewohner der Insel Elba!
       Die Wechselfälle des Lebens haben den Kaiser Napoleon in eure Mitte geführt: seine eigene Wahl gibt ihn euch zum Herrscher. Vor dem Eintritt in eure Mauern hat euer neuer Monarch folgende Worte an mich gerichtet, die ich mich beeile, euch kundzutun, weil sie die Bürgschaft eures künftigen Glückes sind.
       »General« sagte der Kaiser zu mir, »ich habe meine Rechte dem Interesse des Vaterlandes geopfert und mir als mein Reich und Eigentum nur die Insel Elba vorbehalten. Alle Mächte haben hierzu ihre Zustimmung gegeben. Indem Sie die Bewohner mit diesem Stand der Dinge bekannt machen, sagen Sie ihnen, daß ich diese Insel zu meinem Aufenthalt gewählt habe wegen der Sanftheit ihrer Sitten und ihres Klimas: versichern Sie ihnen, daß sie stets der Gegenstand meines lebhaften Wohlwollens sein werden.«
       Bewohner Elbas, solche Worte bedürfen keiner Erläuterung, sie werden euer Glück begründen. Des Kaisers Urteil ist treffend: ich bin euch diese Anerkennung schuldig und gebe sie euch.
       Bewohner Elbas, ich werde bald von euch scheiden, und dieses Scheiden wird mir wehe tun: aber der Gedanke an euer Glück versüßt mir das Bittere meines Scheidens, und

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