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Napoleon Bonaparte. Biographie.

Napoleon Bonaparte. Biographie.

Titel: Napoleon Bonaparte. Biographie. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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der Insel, bald Herrn von Balbiani, bald den Kammerherrn Vantini, bald den Maire von Portoferrajo, bald den Hauptmann der Nationalgarde, mehrmals auch die Maires von Portolongone und von Rio zur Tafel.
       Was die Kaiserinmutter betrifft, so bewohnte sie ein besonderes Haus, das ihr der Kammerherr Vantini abgetreten hatte.
       Indessen war die Insel Elba für alle Neugierigen Europas ein Reiseziel geworden, und bald wurde der Zudrang der Fremden so groß, daß man Maßregeln ergreifen mußte, um die bei der Anhäufung so vieler Fremden, darunter einer guten Anzahl Abenteurer, die ihr Glück machen wollten, unvermeidlichen Schwierigkeiten abzustellen. Die Erzeugnisse des Bodens reichten bald nicht mehr aus, und man mußte sich Lebensmittel vom Kontinent verschaffen; der Handel von Portoferrajo nahm dadurch zu, und diese Zunahme hob den allgemeinen Wohlstand.
       So war Napoleon selbst in der Verbannung eine Quelle des Wohlstandes für das Land, das ihn besaß. Bis zu den letzten Klassen der Gesellschaft machte sich dieser Einfluß wohltätig bemerkbar; es war, als umgebe die Insel ein neuer Luftkreis.
       Unter diesen Fremden waren die Engländer am zahlreichsten; sie schienen den höchsten Wert darauf zu legen, ihn zu sehen und zu hören. Napoleon empfing sie seinerseits wohlwollend. Lord Bentinck, Lord Douglas und mehrere andere Herren des hohen Adels nahmen eine wertvolle Erinnerung an die Art, wie sie aufgenommen worden waren, nach England mit.
       Von allen Besuchen, die der Kaiser empfing, blieben die angenehmsten die einer großen Zahl von Offizieren aller Nationen, Italiener, Franzosen, Polen, Deutsche, die ihm ihre Dienste anboten. Er antwortete, daß er weder Stellen noch Grade für sie zu vergeben habe. – »Gut, wir dienen als Soldaten!« sagten sie. Und fast immer nahm er sie unter seine Grenadiere auf. Diese Verehrung seines Namens schmeichelte ihm am meisten.
       Der 15. August, der Geburtstag des Kaisers, brach an. Er wurde mit schwer zu beschreibendem Freudentaumel gefeiert, was für Napoleon, der an offizielle Feste gewöhnt war, ein ganz neues Schauspiel sein mußte. Die Stadt gab dem Kaiser und seiner Garde einen Ball; auf dem großen Platz wurde ein weites, schön verziertes Zelt errichtet, und Napoleon befahl, es auf allen Seiten offen zu lassen, damit das ganze Volk am Feste teilnehme.
       Was man allenthalben an öffentlichen Arbeiten unternahm, ist unglaublich. Zwei italienische Architekten, die Herren Bargini, ein Römer, und Bettarini, ein Toskaner, entwarfen die Pläne dazu, aber fast jedesmal änderte der Kaiser ihre Entwürfe nach seinen Gedanken und war so der eigentliche Schöpfer und Baumeister. So änderte er den Riß mehrerer angefangener Straßen, machte eine Quelle ausfindig, deren Wasser ihm besser zu sein schien als das, das man in Portoferrajo trank, und führte sie bis an die Stadt.
       Obgleich man vermuten konnte, daß Napoleon mit seinem Adlerblick den europäischen Ereignissen folgte, hatte er sich doch den Anschein nach ganz in sein Schicksal ergeben. Es zweifelte sogar niemand daran, daß er sich mit der Zeit an dieses neue Leben gewöhnen werde, wo er von der Liebe aller derer, die sich ihm näherten, umgeben war, – als die verbündeten Souveräne es selbst auf sich nahmen, den Löwen wiederzuwecken, der vermutlich gar nicht schlief.
       Schon seit mehreren Monaten weilte Napoleon in, seinem kleinen Reich, das er mit allen Mitteln zu verschönern suchte, die ihm sein feuriger und erfinderischer Geist eingab, das er insgeheim benachrichtigt wurde, man berate über seine Entfernung von der Insel.
       Frankreich verlangte durch sein Organ, den Herrn von Talleyrand, mit großem Nachdruck auf dem Kongresse in Wien diese angeblich für seine Sicherheit unumgänglich notwendige Maßregel, indem es unaufhörlich vorstellte, wie gefährlich es für die regierende Dynastie sei, wenn Napoleon so nahe an den Küsten Italiens und der Provence sich aufhalte. Es machte dem Kongresse namentlich bemerkbar, daß der berühmte Geächtete, wenn man seine weitere Verbannung nicht bald veranlasse, in vier Tagen nach Neapel gelangen und von da mit Hilfe seines Schwagers Murat, der dort noch regiere, an der Spitze einer Armee in die bereits unzufriedenen Provinzen Oberitaliens dringen, sie durch den ersten Aufruf zur Empörung verleiten und so den tödlichen Kampf, den man kaum beendigt habe, wieder erneuern könne.
       Um diese Verletzung des Vertrags von

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