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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ephedrin. Er saugte Patty noch einmal ab und injizierte eine zweite Dosis Atropin. Die Sekretionen ließen nach, der Blutdruck stabilisierte sich, die Sauerstoffaufnahme blieb normal. Aber was der Grund für all das war, wußte Jeffrey noch immer nicht. Die einzige Möglichkeit, die ihm einfiel, war eine allergische Reaktion auf das Marcain. Er behielt das EKG im Auge und hoffte, das Atropin werde eine positive Wirkung auf den unregelmäßigen Herzschlag haben. Aber es änderte sich nichts. Im Gegenteil, der Herzschlag wurde noch unregelmäßiger, und die Pulsfrequenz nahm zu. Jeffrey präparierte 4 mg Propranolol, einen ß -Blocker, aber bevor er injizieren konnte, sah er die Muskelzuckungen, die Pattys Gesicht verzerrten. Die Zuckungen griffen rasch auf andere Muskelpartien über, bis der ganze Körper von klonischen Krämpfen geschüttelt wurde.
    »Festhalten, Trent!« rief Sheila dem Pfleger zu. »Ihre Beine!«
    Jeffrey injizierte das Propranolol, als das EKG weitere bizarre Veränderungen sichtbar werden ließ, die darauf hindeuteten, daß eine diffuse Beteiligung des Erregungsleitungssystems des Herzens im Spiel war.
    Patty würgte grüne Galle aus, und Jeffrey saugte sie rasch ab. Er warf einen Blick auf die Oximeter-Anzeige. Es war noch in Ordnung. Aber dann ertönte der Alarm des Fötalmonitors: Das Herz des Babys schlug langsamer. Bevor jemand reagieren konnte, erlitt Patty einen epileptischen Anfall. Sie schlug wie rasend um sich, und dann bekam sie einen Streckkrampf.
    »Was, zum Teufel, ist hier los?« Simarian kam hereingestürzt.
    »Das Marcain!« schrie Jeffrey. »Irgendeine allergische Reaktion oder so…« Er hatte keine Zeit für ausführlichere Erläuterungen, während er jetzt 75 mg Succinylcholin aufzog.
    »Herr im Himmel!« brüllte Simarian und sprang zur anderen Seite des Tisches, um Patty festzuhalten.
    Jeffrey spritzte das Succinylcholin und eine zusätzliche Dosis Diazepam. Er war froh, daß seine zwanghafte Gründlichkeit ihn veranlaßt hatte, die Kanüle gegen den sichereren Katheter auszuwechseln. Das Tonsignal des Oximeters sank, als Pattys Sauerstoffaufnahme zurückging. Jeffrey saugte die Atemwege ab und gab ihr hundertprozentigen Sauerstoff.
    Die Krampfanfälle ließen nach, als die succinylcholininduzierte Lähmung einsetzte. Jeffrey führte einen Endotrachealtubus ein, kontrollierte den Sitz und ventilierte sie mit Sauerstoff. Sofort wurde der Signalton des Oximeters wieder höher. Aber der Alarm des Fötalmonitors wollte nicht verstummen. Die Herzfrequenz des Babys war gesunken und nahm nicht wieder zu.
    »Wir müssen das Baby holen!« schrie Simarian. Er schnappte sich ein Paar sterile Handschuhe von einem der Seitentische und streifte sie über.
    Jeffrey beobachtete den Blutdruck, der wieder zu fallen angefangen hatte. Er gab noch eine Dosis Ephedrin, und der Blutdruck nahm erneut zu. Er schaute zum EKG; das Propranolol hatte nichts verbessert. Und während er noch hinsah, begann das Herz von Patty zu flimmern.
    »Herzstillstand!« schrie Jeffrey. Der Blutdruck fiel auf Null. EKG- und Oximeter-Alarm gellten durchdringend.
    »Mein Gott!« brüllte Simarian. Er hatte hastig angefangen, die Patientin abzudecken. Er sprang zum oberen Teil des Tisches und begann, Pattys Brust in einer externen Herzmassage niederzupressen. Sheila alarmierte die OP-Zentrale. Hilfe war unterwegs.
    Der Notfallwagen kam mit weiteren OP-Schwestern. Mit blitzartiger Geschwindigkeit machten sie den Defibrillator bereit. Eine Anästhesieschwester war jetzt ebenfalls da. Sie kam unverzüglich zu Jeffrey.
    Der Blutsauerstoffgehalt stieg leicht an. »Schocken Sie!« befahl Jeffrey.
    Simarian nahm den Schwestern die Defibrillatorpaddel ab und legte sie auf Pattys nackte Brust. Alle traten vom OP-Tisch zurück. Simarian drückte auf den Knopf. Da Patty von dem Succinylcholin gelähmt war, zeigte der elektrische Stromstoß keinerlei Wirkung, vom EKG-Monitor abgesehen. Die Fibrillation hörte auf, aber als der phosphoreszierende Punkt zurückkehrte, zeigte er keinen normalen Herzschlag, sondern eine völlig flache Linie mit wenigen, geringfügigen Ausschlägen.
    »Weitermachen mit der Massage!« befahl Jeffrey. Er starrte auf das EKG. Er konnte nicht glauben, daß es da keinerlei elektrische Aktivität geben sollte. Der muskulöse Pfleger löste Simarian ab, begann, Pattys Brust zusammenzupressen und schien Erfolg zu haben.
    Der Fötalmonitor schrillte noch immer. Die Herzfrequenz des Kindes war zu niedrig. »Wir

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