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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wohnt in St. Louis.«
    »Worum ging’s bei dem Deal? Um Drogen oder so was in der Art?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, daß es um Drogen ging. Sie sollten den Burschen umlegen und den Doktor nach St. Louis schicken.«
    »Du erzählst mir doch keinen Scheiß, Dominic, oder?« fragte O’Shea drohend. Das, was er von Dominic hörte, war weit entfernt von dem Szenario, das er sich vorgestellt hatte.
    »Ich erzähl’s dir so, wie es ist«, sagte Dominic. »Warum sollte ich lügen?«
    »Und? Hat Frank den Doktor nach St. Louis geschickt?« fragte O’Shea.
    »Nein, sie haben ihn nicht gekriegt. Frank hat Nicky mitgenommen, nachdem es Tony erwischt hatte. Diesmal hat die Freundin von dem Doktor Nicky mit ihrem Wagen eingeklemmt. Dabei hat er sich den Arm gebrochen.«
    O’Shea war beeindruckt. Wenigstens war er nicht der einzige Profi, der Probleme mit dem Doktor hatte. »Frank ist also immer noch in der Sache drin?« fragte O’Shea.
    »Soweit ich weiß, ja«, antwortete Dominic. »Er soll mit Vinnie D’Agostino gesprochen haben. Es heißt, in der Sache hängt echte Kohle drin.«
    »Ich will mehr über diesen Burschen aus St. Louis wissen«, sagte O’Shea. »Und ich will wissen, was Frank und Vinnie im Schilde führen. Du erreichst mich unter den gewohnten Telefonnummern. Und, Dominic, wenn du nicht anrufst, bin ich schwer in meinen Gefühlen gekränkt. Du weißt ja, wie ich werden kann, wenn meine Gefühle gekränkt sind. Das brauche ich dir nicht im einzelnen darzulegen.«
    O’Shea ließ Dominic los. Er wandte sich um und ging die Gasse hinunter, ohne sich noch einmal umzublicken. Der Bursche sollte nur ja zügig liefern. O’Shea war nicht in der Stimmung, sich hinhalten zu lassen, und er war fest entschlossen, herauszukriegen, was Frank Feranno ausbrütete.
     
    Ferannos Hochstimmung verflog schlagartig, als er Kellys Haus sichtete. Es schien niemand dazusein; sämtliche Rollos waren heruntergezogen. Die fünfundsiebzig Riesen waren in weiterer Ferne, als er gedacht hatte.
    Eine halbe Stunde lang saß er nur da und beobachtete das Haus. Niemand ging rein oder kam raus. Das einzige Lebenszeichen war eine Siamkatze, die sich mitten auf dem Rasenstück vor dem Haus lümmelte, so, als gehöre ihr das Ganze.
    Schließlich verlor Feranno die Geduld und stieg aus. Als erstes ging er um das Haus herum, um nachzuschauen, ob die Garage vielleicht ein Fenster hatte. Sie hatte. Er formte die Hände zu einem Trichter vor dem Gesicht und spähte hinein. Doch da war nichts von einem roten Honda Accord zu sehen. Dann kehrte er zur Vorderseite des Hauses zurück und entschloß sich, an der Haustür zu klingeln und abzuwarten, ob was passierte. Bevor er klingelte, fühlte er vorsichtshalber noch einmal nach seiner Kanone.
    Als sich nichts tat, preßte er das Ohr gegen die Tür und klingelte noch einmal. Er konnte drinnen das Läuten hören, also funktionierte die Klingel zumindest. Er formte erneut die Hände zu einem Trichter und schaute durch das Seitenlicht der Tür. Viel konnte er nicht erkennen; eine Spitzengardine auf der anderen Seite verdeckte ihm die Sicht.
    Verfluchter Mist, dachte er, als er sich wieder zur Straße umwandte. Die Siamkatze lag noch immer in der Mitte des Rasens.
    Feranno ging auf den Rasen, bückte sich und streichelte die große Katze. Samson beäugte ihn mißtrauisch, huschte aber nicht davon.
    »Das gefällt dir, was, Mieze?« sagte Feranno. In dem Moment trat eine Frau aus dem Nachbarhaus und kam auf ihn zu.
    »Na, Samson, hast du einen neuen Freund gefunden?«
    »Ihre Katze, Ma’am?« fragte Feranno in seinem freundlichsten Ton.
    »Kaum«, antwortete die Frau mit einem Lachen. »Er ist der Todfeind von meinem Burmesen. Aber als Nachbarn müssen wir halt lernen, miteinander auszukommen.«
    »Ein schönes Tier«, sagte Feranno, »schön groß.« Er stand auf. Er wollte die Frau gerade nach Kelly Everson fragen, als sie Anstalten machte, zu Kellys Haustür zu gehen.
    »Komm, Samson!« rief sie den Siamkater. »Laß uns mal schauen, was Delilah macht.«
    »Gehen Sie in Kellys Haus?« fragte Feranno.
    »Ja. Warum?«
    »Das trifft sich ja wunderbar. Ich bin Frank Carter, ein Cousin von Kelly. Ich hatte zufällig in der Gegend zu tun und wollte auf einen Sprung zu ihr.«
    »Ich bin Kay Buchanan, Kellys Nachbarin«, sagte Kay und reichte ihm die Hand. »Manchmal versorge ich ihre Katzen. Ich fürchte, Sie sind umsonst gekommen. Kelly ist übers Wochenende verreist.«
    »So ein Pech auch.« Feranno

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