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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ihnen den Doktor binnen vierundzwanzig Stunden herschaffe. Ich hab’ immer noch ein bißchen Zeit.«
    Eine halbe Stunde später hatte O’Shea eine Erklärung unterschrieben, daß er das Krankenhaus auf eigenen Wunsch und gegen ärztlichen Rat verließ. »Sie übernehmen die volle Verantwortung«, hatte ihn eine spröde Oberschwester gewarnt.
    »Geben Sie mir die Antibiotika und die Schmerztabletten, und sparen Sie sich Ihre Predigt.«
    Mosconi fuhr O’Shea hinüber nach Beacon Hill, damit er seinen Wagen holen konnte. Er stand immer noch in der Parkverbotszone direkt am Fuße des Hügels.
    »Sie können schon mal den Scheck ausfüllen«, sagte O’Shea zu Mosconi, als er aus dem Wagen stieg. »Sie hören von mir.«
    »Und Sie meinen immer noch, ich sollte nicht jemand anderen beauftragen?«
    »Das wäre bloße Zeitverschwendung«, erwiderte O’Shea. »Außerdem könnte es dazu führen, daß ich auf Sie genauso sauer wie auf Frank Feranno werde.«
    O’Shea stieg in seinen Wagen. Sein erstes Ziel war die Polizeizentrale in der Berkeley Street. Er wollte seine Waffe wiederhaben, und er wußte, daß sie dort sein würde. Als er das erledigt hatte, rief er den Mann an, den er angeheuert hatte, um Carol Rhodes zu beschatten, als er noch gedacht hatte, sie würde ihn zum Doc führen. Diesmal bat er ihn, in Brookline das Haus von Kelly Everson zu beobachten. »Ich will über alles informiert werden, was dort passiert, verstanden?« schärfte O’Shea dem Mann ein.
    »Ich kann aber vor heute nachmittag nicht da raus«, wandte der Mann ein.
    »Mach dich auf den Weg, sobald du kannst«, sagte O’Shea.
    Als nächstes fuhr O’Shea zum North End. Er parkte in zweiter Reihe auf der Hanover Street und marschierte ins Via-Veneto-Cafe.
    Er war noch nicht ganz zur Tür herein, da hörte er das Geräusch hastiger Schritte im hinteren Bereich des Cafes, gleich hinter dem Wandbild, das einen Teil des Forum Romanum darstellte. Ein Stuhl kippte um. O’Shea vernahm das Rascheln eines Perlenvorhangs.
    O’Shea wirbelte herum und sprintete zurück auf die Straße. Er bahnte sich einen Weg zwischen ein paar Passanten hindurch und bog nach links in eine schmale Gasse. Ein kleiner Mann mit rundem Gesicht und schütterem Haar kam ihm entgegengestürzt.
    Der Mann versuchte, O’Shea auszuweichen, aber O’Shea erwischte ihn am Jackett. Als der Mann versuchte, aus seiner Jacke zu schlüpfen, packte O’Shea ihn mit einer blitzschnellen Bewegung beim Kragen und drückte ihn gegen die Hauswand.
    »Du scheinst nicht gerade glücklich zu sein, mich zu sehen, was, Dominic?« schnarrte O’Shea. Dominic war einer aus seinem weitverzweigten Netz von Informanten. Wegen seiner langjährigen Verbindung zu Frank Feranno hatte O’Shea jetzt ein ganz besonderes Interesse daran, mit ihm zu reden.
    »Ich hatte nichts damit zu tun, daß Frank auf dich geschossen hat«, sagte Dominic, am ganzen Leibe zitternd. Er und Devlin O’Shea kannten sich ebenfalls schon seit vielen Jahren.
    »Wenn ich das glauben würde, würde ich jetzt nicht mit dir reden«, erwiderte O’Shea mit einem Grinsen, das Dominic sofort verstand. »Aber ich würde brennend gern erfahren, was Frank in den letzten Tagen so getrieben hat. Ich dachte mir, du bist vielleicht derjenige, der mir das erzählen kann.«
    »Ich kann dir nichts über Frank erzählen«, sagte Dominic. »Das mußt du doch verstehen, Devlin. Du weißt doch genau, was dann mit mir passieren würde.«
    »Aber nur, wenn ich irgend jemandem was davon sage«, entgegnete O’Shea. »Habe ich jemals irgend jemandem irgendwas über dich erzählt?«
    Dominic erwiderte nichts.
    »Außerdem«, fuhr O’Shea fort, »ist Frank für dich im Moment eine rein hypothetische Sorge. In diesem Augenblick bin ich deine größte Sorge. Und ich muß dir sagen, Dominic, ich kann sehr, sehr ungemütlich werden.« O’Shea griff in seine Jacke und zog seine Pistole heraus. Er wußte, das würde den gewünschten Eindruck machen.
    »Ich weiß nicht viel«, sagte Dominic nervös.
    O’Shea steckte die Waffe zurück ins Schulterhalfter. »Was für dich nicht viel scheint, kann für mich eine Menge sein. Für wen arbeitet Frank? In wessen Auftrag hat er den Burschen gestern abend auf der Esplanade umgelegt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    O’Shea griff erneut in seine Jacke.
    »Er arbeitet für einen Matt«, sagte Dominic. »Das ist alles, was ich weiß. Tony hat es mir erzählt, bevor sie zur Esplanade losgefahren sind. Der Mann heißt Matt und

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