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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Teufel, haben Sie das gemacht? Ich meine, woher wußten Sie, daß er abhauen will? Das muß man Ihnen lassen, Dev: Sie sind wirklich erstaunlich!«
    »Schön, wenn man so geliebt wird«, sagte O’Shea. »Aber Sie vergessen die schlechte Nachricht.« O’Shea grinste boshaft. Er wußte, wie Mosconi gleich reagieren würde.
    Nach einer kurzen Pause sagte Mosconi stöhnend: »Also gut, rücken Sie mit der schlechten Nachricht raus!«
    »Im Moment weiß ich nicht, wo der gute Doktor ist. Er ist irgendwo in Boston unterwegs. Ich hab ihn geschnappt, aber dieses Handtuch hat mir seinen Aktenkoffer um die Ohren gehauen, bevor ich ihm die Handschellen anlegen konnte. Ich hab’ nicht damit gerechnet - da er doch ein Doktor ist und so weiter.«
    »Sie müssen ihn finden!« brüllte Mosconi. »Wieso, zum Teufel, hab’ ich ihm bloß vertraut? Ich muß mir mal den Kopf untersuchen lassen!«
    »Ich habe der Flughafenpolizei die Lage erklärt«, berichtete O’Shea. »Die halten jetzt die Augen offen. Ich hab’ so das Gefühl, daß er nicht noch mal versuchen wird zu fliegen - zumindest nicht von Logan aus. Ach ja, und seinen Wagen hab’ ich beschlagnahmen lassen.«
    »Dieser Kerl muß gefunden werden!« sagte Mosconi drohend. »Ich will, daß er in den Knast eingeliefert wird. Und zwar pronto. Haben Sie gehört, Devlin?«
    »Ich hab’s gehört, Mann, aber ich höre keine Zahlen. Was bieten Sie mir denn dafür, daß ich diesen gefährlichen Kriminellen zurückbringe?«
    »Hören Sie auf mit Ihren Witzen, Dev!«
    »Hey, ich mache keine Witze. Vielleicht ist dieser Doktor so gefährlich auch wieder nicht, aber ich will wissen, wie ernst es Ihnen mit diesem Knaben ist. Und das sagen Sie mir am besten, indem Sie mir mitteilen, was für eine Prämie ich zu erwarten habe.«
    »Schaffen Sie ihn heran, dann reden wir über Zahlen.«
    »Michael, wofür halten Sie mich denn - für einen Blödmann?«
    Es folgte ein angespanntes Schweigen, das O’Shea schließlich brach. »Na ja, vielleicht gehe ich dann jetzt mal was essen und dann in irgend ’ne Show. Wir sehen uns gelegentlich, Sportsfreund.«
    »Moment«, sagte Mosconi erbost. »Also schön, wir teilen uns mein Honorar. Fünfundzwanzigtausend.«
    »Ihr Honorar teilen?« wiederholte O’Shea. »Das ist nicht der übliche Preis, mein Freund.«
    »Ja, aber dieser Kerl ist auch nicht der kaltblütige, bewaffnete Killer, mit dem Sie es üblicherweise zu tun haben.«
    »Da sehe ich keinen Unterschied«, entgegnete O’Shea. »Wenn Sie jemand anderen beauftragen, wird er die vollen zehn Prozent verlangen. Das sind fünfzig Riesen. Doch ich sag’ Ihnen was. Wir kennen uns schon so lange, daß ich es für vierzigtausend mache. Dann können Sie zehntausend behalten - für’s Ausfüllen der Formulare.«
    Mosconi war es zutiefst zuwider, nachzugeben, doch er war nicht in der Position zu feilschen. »Also schön, Sie Schuft«, sagte er. »Aber ich will den Doktor im Knast sehen, bevor die Kaution verfällt. Verstanden?«
    »Ich werde mich der Angelegenheit mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmen«, versprach O’Shea. »Vor allem jetzt, da Sie darauf bestanden haben, so großzügig zu sein. Vorläufig kontrollieren wir die üblichen Ausfallstraßen. Der Flughafen wird bereits bewacht, aber die Busstation, die Bahnhöfe und die Autovermietungen noch nicht.«
    »Ich rufe den zuständigen Polizisten an«, sagte Mosconi. »Heute abend müßte das Albert Norstadt sein; da gibt’s also keine Probleme. Was werden Sie machen?«
    »Ich behalte sein Haus im Auge«, antwortete O’Shea. »Ich schätze, er wird da entweder aufkreuzen oder versuchen, seine Frau anzurufen. Wenn er sie anruft, wird sie wahrscheinlich zu ihm fahren, wo immer er sich aufhält.«
    »Wenn Sie ihn in die Finger kriegen, behandeln Sie ihn, als ob er zwölf Leute umgebracht hätte«, sagte Mosconi. »Werden Sie bloß nicht weich. Und, Dev, ich meine es ernst. Im Moment ist es mir wirklich scheißegal, ob Sie ihn tot oder lebendig anschleppen.«
    »Wenn Sie dafür sorgen, daß er die Stadt nicht verlassen kann, werde ich ihn kriegen. Wenn Sie bei der Polizei Probleme bekommen, erreichen Sie mich übers Autotelefon.«
     
    Die Stimmung des Taxifahrers besserte sich Zusehens, als der Fahrpreis auf dem Taxameter anstieg. Jeffrey wußte nicht, wohin er sich wenden sollte, und so ließ er sich ziellos in Boston umherfahren. Als sie zum drittenmal am Rande von Boston Garden vorbeifuhren, kletterte die Uhr auf dreißig Dollar.
    Nach Hause

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