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Narkosemord

Titel: Narkosemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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unserem romantischen Dinner. Vermutlich habe ich sie ein bißchen enttäuscht. Einfach so einzuschlafen…«
    Die beiden Polizisten grinsten wider Willen.
    »Er hat mich gezwungen, ihm etwas zu essen zu geben«, fauchte Carol.
    O’Shea sah tief verletzt aus.
    Mit unverkennbarer Empörung marschierte Carol quer durch den Hausflur und packte die Sicherheitskette mit dem Holzsplitter vom Türrahmen. Sie wedelte damit und starrte die Polizisten an. »Sieht das etwa so aus, als ob ich dieses Schwein eingeladen hätte?«
    »Ich habe keine Ahnung, wie das kaputtgegangen ist«, erklärte O’Shea. »Ich hatte jedenfalls nichts damit zu tun.« Er sah die beiden Polizisten an und verdrehte die Augen. »Harold, Willy - wenn die junge Dame möchte, daß ich gehe, dann gehe ich natürlich. Ich meine, sie hätte doch einfach sagen können, ich soll gehen. Ich bleibe nicht gern, wo ich nicht willkommen bin.«
    »Willy, warte doch bitte mit Mr. O’Shea draußen auf mich«, sagte der ältere der beiden Cops. »Ich werde ein paar Takte mit Mrs. Rhodes plaudern.«
    O’Shea mußte noch einmal ins Wohnzimmer zurück, um seine Stiefel zu holen. Er zog sie an und ging mit dem Polizisten hinaus. Am Streifenwagen blieben sie stehen. »Weiber«, sagte er und deutete mit dem Kopf zum Haus. »Was die für Ärger machen. Immer ist irgendwas.«
    »Mann, das ist vielleicht ’ne Granate!« sagte der ältere Cop, als er herauskam. »Devlin, was, zum Teufel, hast du gemacht, daß sie so sauer ist?«
    O’Shea zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hab’ ich sie gekränkt. Woher soll ich denn wissen, daß sie es dermaßen persönlich nimmt, wenn ich einschlafe? Ich will nichts weiter als ihren Mann finden, und zwar möglichst, bevor seine Kaution verfällt.«
    »Na, ich hab’ sie beruhigen können«, berichtete der Polizist. »Aber sei ein bißchen diskret. Mach nicht noch mehr kaputt!«
    »Diskret? He, man nennt mich überall den Diskreten«, erwiderte O’Shea lachend. »Tut mir leid, Jungs, wenn ich euch Unannehmlichkeiten gemacht habe.«
    Der Officer, der Harold hieß, erkundigte sich noch nach einem der anderen Bostoner Polizisten, die bei dem Schmiergeldskandal zusammen mit O’Shea gefeuert worden waren. O’Shea erzählte, das letzte, was er gehört habe, sei, daß der Mann nach Florida gezogen sei und in der Gegend von Miami als Privatdetektiv arbeite.
    Nach einigem Händeschütteln stiegen die beiden in ihren Wagen und fuhren davon. Am West Shore Drive bogen die Cops nach links und O’Shea nach rechts ab. Aber O’Shea fuhr nicht sehr weit. Er wendete und war bald wieder am Haus der Rhodes’. Er parkte an einer Stelle, wo er das Haus im Auge behalten konnte. Da Jeffrey nicht erschienen war und nicht angerufen hatte, würde er wohl zu seinem Bedauern den Kerl, der Carol beschattet hatte, noch einmal engagieren müssen.
    Nach diesem Abend war er allerdings nicht mehr so sicher, daß Carol ihn zu Jeffrey führen würde. Mosconis Bemerkung über die Turteltäubchen zusammen mit Carols Verhalten und ein paar hier und da eingestreuten Bemerkungen brachte O’Shea auf den Gedanken, daß er sich vielleicht etwas Neues würde ausdenken müssen, um Jeffrey zu finden. Aber eines würde ihm die Arbeit doch sehr erleichtern: Er hatte eine Wanze an Carols Telefon anbringen können, während sie das Abendessen gemacht hatte. Falls Jeffrey doch anriefe, würde er es erfahren.
     
    Jeffrey sah sich in Kellys Gästezimmer um und entschied, daß er seine Reisetasche unter dem Bett lassen würde. Dort würde sie so sicher sein wie an jedem beliebigen anderen Ort. Er beschloß aber, Kelly nichts von dem Geld zu sagen, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen machte.
    Als er aus dem Gästezimmer kam, sah er Kelly in ihrem Schlafzimmer; sie saß mit einem Roman im Bett. Ihre Tür stand offen, als erwarte sie, daß er sich noch verabschiedete, ehe er zur Arbeit ging. Sie hatte einen rosaroten Pyjama an. Neben ihr auf dem Bett lagen zwei zusammengerollte Katzen, eine Siamkatze und eine braune getigerte.
    »Na, wenn das nicht der Inbegriff häuslicher Behaglichkeit ist«, sagte Jeffrey und sah sich im Zimmer um. Es war sehr feminin mit den Tapeten im französischen Landhausstil und den dazu passenden Vorhängen. Es war deutlich zu sehen, daß allen Details große Sorgfalt gewidmet worden war. Nirgends lagen Kleider herum, und unwillkürlich mußte Jeffrey diesen Anblick mit Carols chaotischer Bude vergleichen.
    »Ich wollte gerade nachschauen, ob du vielleicht

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