Narren, Diebe und Vampire: Das Beste aus zehn Jahren Schweibenwelt-Kalendern

ganzer Dörfer die Flucht ergriffen, wenn sie die Kutsche kommen hörten. Die neuen Wächter hielten sich nicht mit Dingen wie Galgen auf, und für gewöhnlich schickten sie dem Postmeister die Schurken in einem Eimer.
    Danach ließ man die Post in Ruhe, und die Kutschen bekamen mehr Passagiere, als sich herumsprach, dass »die-Gouvernante-die-drei-unschuldige-junge-Damen-zum-Mädchenpensionat-Bringt« nicht mehr auf dieser Route unterwegs war.
    Zur Zeit der Herrschaft Lorenzo des Netten erfand der Postmeister Sir Henry Stempel ein System der Freimachung (bald unter der Bezeichnung »Poststempel« bekannt). Er wollte in der Lage sein, den Weg der Post durch die Stadt und über ihre Grenzen hinaus zu verfolgen, um ineffiziente Poststationen und langsame Zusteller zu entdecken.

Poststempel
    Lorenzo der Nette machte von diesem neuen Verwaltungswerkzeug rigorosen Gebrauch, und während der nächsten zehn Monate verbesserte sich der Postdienst enorm, obgleich acht unpünktliche Briefträger und sieben faule stellvertretende Postmeister gehängt, gerädert und gevierteilt wurden, zur Unterhaltung der Bürger und wie es Sir Henry ausdrückte: »Pour encourager les autres.« Der König hatte leider die Angewohnheit, mit offenem Mund zu sprechen, und hinzu kam die verständliche Furcht der Höflinge vor den Folgen von Ungehorsam. Dies führte dazu, dass durch Mundpropaganda »pour encourager des autriches«* daraus geworden war, als die gut gemeinten Worte Quirm erreichten. Die dortigen Postverantwortlichen begannen sofort damit, entsprechende Vögel für die Zustellung der Briefe in der Stadt abzurichten. Alles klappte erstaunlich gut, obgleich die neuen Postvögel dazu neigten, seltsam geformte Päckchen zu verschlucken. Der stellvertretende Postmeister von Quirm stieß auf einen gewissen Widerstand, als er auch den anderen stellvertretenden Postmeistern nahelegte, exotische Vögel für die Zustellung zu verwenden. Er verurteilte ihre reaktionäre Einstellung und warf ihnen vor, den Kopf in den Sand zu stecken.
    * Autriches klingt wie »ostriches«: Strauße.
    Das dunkle Zeitalter
    Vor einigen Jahrhunderten begann der Niedergang des Postamts. Dazu kam es kurze Zeit nach dem Bau des prächtigen neuen Gebäudes, was eine allgemeine Regel bestätigte, wonach es mit allen großen Organisationen bergab geht, wenn sie ein neues Hauptquartier beziehen. Der Erfolg stieg dem Postamt in den kollektiven Kopf. Zwar gab es keine Stadtorganisation, deren Namen bekannter war und mehr Respekt genoss, aber Seher und Wahrsager brachten die Verantwortlichen dazu, teure und unerprobte Anlagen zu installieren und ihren Namen in PA zu ändern!!!
    Leute, die ihre Arbeit verstanden, wurden dafür bezahlt, anderen Leuten Platz zu machen, die überhaupt keine Ahnung hatten, sodass immer schlechtere Arbeit geleistet wurde, dafür aber billiger. Angestellte gingen. Die anderen arbeiteten härter. Die neuen Apparate fielen aus. Die Moral sank. Die Kosten für die Beförderung der Post stiegen, und die Effizienz ließ immer mehr zu wünschen übrig. Kutschen blieben mit Pannen liegen, und als Rechnungen und Löhne unbezahlt blieben, nahmen die Kutscher Pferde und Fahrzeuge anstelle der ausstehenden Gehälter.
    Das Postamt machte noch einige Jahrzehnte weiter, so gut es ging, aber als Ankh-Morpork Zwergenimmigranten aus den Bergen die Tore öffnete – wodurch sich der Personenverkehr in der Sto-Ebene mehr als verdoppelte –, griffen viele Bürger der Stadt auf die Dienste der zwar informellen, aber sehr zuverlässigen Zwergenkuriere zurück. Eine Zeit lang hielt das Postamt am stadtinternen Postdienst fest, aber das Ende war absehbar.

Öffnungszeiten
    Wochentage
    Ämter in Ankh-Morpork
    Die größeren Postämter sind normalerweise von 08.30 Uhr bis 18.00 oder 18.30 Uhr geöffnet, mit Ausnahme von Feiertagen. Einige kleinere Ämter schließen am Samstag früher. Alle Arten von Post- und Klacker-Angelegenheiten werden im Postamt am Breiten Weg erledigt, und zwar von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends.
    Ämter außerhalb von Ankh-Morpork
    Die größeren Postämter sind von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet, die kleineren teilweise von 09.00 Uhr bis 17.30 Uhr. An Feiertagen sind sie natürlich geschlossen. An einem Tag in der Woche können die kleineren Postämter auch früher schließen, meistens an lokalen Festtagen.
    Silvester, Patriziertag und andere offizielle Feiertage
    Ämter in Ankh-Morpork
    Das Postamt am Breiten Weg ist von 09.30 Uhr bis