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Narrenspiel: Peter Nachtigalls dritter Fall (German Edition)

Narrenspiel: Peter Nachtigalls dritter Fall (German Edition)

Titel: Narrenspiel: Peter Nachtigalls dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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kann der Vorstecher nicht aus seinem eigenen Bestand genommen worden sein«, stellte Nachtigall fest. »Warum mit Gift und Stecher – warum wirft jemand den Senior vor eine Straßenbahn?«
    »Die Kollege habe den Fahrer der Bahn inzwischen befragt und uns eine Notiz für die Akten hereingereicht. Demnach hat er eine gewisse Unruhe an der Haltestelle bemerkt, doch den Mann sah er erscht, als der scho aus der Gruppe der Wartenden raustaumelte und direkt vor die Bahn stolperte. Er hat wohl noch geklingelt – aber Wilhelm Mehring konnt in der Bewegung nicht mehr anhalte. Der Fahrer meint, der Mann sei mit Schwung auf die Gleise geraten – im ersten Moment hatte er ihn für betrunken gehalte.«
    »Spricht dafür, dass er gestoßen wurde. Kein Selbstmord«, meinte Skorubski erleichtert.
    Nachtigall grummelte vor sich hin. Wo sie bei diesem Fall hinfassten – überall war er glitschig. Jeder Verdächtige konnte ein Alibi herbeischaffen – oder er kam aus anderen Gründen nicht mehr als Täter in Frage!
    Dr. März klopfte und betrat das Büro.
    »Na, schon weitergekommen?«, fragte er fröhlich und sah in die Gesichter seiner Ermittler. »Sie sehen müde aus, Herr Nachtigall. Naja – bei der Wärme, die noch immer herrscht, kann ja auch wirklich niemand gut schlafen. Ab Sonntag soll es merklich kühler werden.«
    »Aha – äh, wir kommen langsam voran«, behauptete Nachtigall.
    »Das ist gut. Ich denke, Sie werden den Fall wohl bis zum Wochenende abgeschlossen haben – nicht wahr? Interessante Angelegenheit, erstochen und vergiftet – da wollte jemand ganz sicher gehen, nicht wahr?«
    Peter Nachtigall fielen die Worte von Wilhelm Mehring wieder ein. »›Jemand wollte ihn beseitigen wie einen Schädling!‹ Das sind nicht meine Worte – so hat es der Vater des Opfers formuliert.«
    »Schön. Dann finden Sie den Täter. Wenn der Mann so ein Schädling war, dürfe es ja nicht allzu schwierig sein. Ich habe nämlich am Sonntagnachmittag eine Podiumsdiskussion mit diesem Paul Mehring von den Mind Watchers. Und ehrlich gesagt, wäre es mir doch sehr peinlich, sollte sich im Anschluss daran herausstellen, ich hätte mit einem kaltblütigen Mörder dort gesessen!«
    »Heißblütig!«, entfuhr es Nachtigall unbedacht und Dr. März warf ihm einen unergründlichen Blick zu.
    »Wie?«
    »Der junge Mann neigte früher zu Jähzorn – er wäre also heißblütig, nicht kaltblütig vorgegangen. Deshalb möchten wir ihn von der Liste streichen«, hörte er sich antworten und war von seiner Aussage selbst überrascht. Stimmte das – hielt er Paul Mehring für unschuldig?
    »Umso besser! Gute Nacht, meine Herren!«, verabschiedete sich Dr. März und war schon fast zur Tür raus, als ihm noch etwas einfiel.
    »Oh – ehe ich es vergesse. Frau Wiesendorf bat mich auszurichten, sie sei noch mit der neuen Technik-Lieferung beschäftigt, es könnte noch dauern. Gute Nacht, also«, sprach’s und war verschwunden.
    »Auf dem PC der Spedition war nichts, der Laptop von Paul war ebenfalls sauber – haben wir den vom Markus auch unter die Lupe genommen?«, murmelte Nachtigall vor sich hin. Dann sprang er auf und lief hinter dem Staatsanwalt her.
    »Nanu?«
    »Ich denke, er will einen Untersuchungsbeschluss für die Räume von Markus Mehring. Dr. März könnte ihm den noch ausstellen – dann sehen wir uns seine Dateien näher an.«
    Außer Atem kam Peter Nachtigall zurück.
    »Wir bekommen den Beschluss – in einer Stunde etwa. Markus Mehring hätte auch Zugang zu diesem speziellen Papier gehabt – es lag ja im Büro seines Vaters herum.«
    »Der junge Mann hat ein Alibi«, erinnerte Albrecht Skorubski.
    »Da hätte ich schon eine Idee!«, trumpfte Nachtigall auf und seine Müdigkeit war wie weggeblasen.
    »Ach – gut. Die wirst du uns sicher gleich verraten, oder? Und was für ein konkretes Motiv soll er gehabt haben?«
    Das Telefon auf Nachtigalls Schreibtisch schrillte.
    »Ja, Nachtigall!«
    »Carl-Thiem-Klinikum Cottbus. Wir haben hier einen Herrn Rolf Bartel, der unbedingt eine Aussage machen möchte. Er behauptet, Sie wären sicher interessiert daran zu hören, was er Ihnen zu sagen hat.«
    »Warum ist Rolf Bartel bei Ihnen im Krankenhaus?« fragte Nachtigall erstaunt.
    »Er wurde vor ungefähr zwei Stunden hier eingeliefert. Übel zugerichtet. Eine Streife hatte ihn zufällig aufgegriffen. Sein Wagen stand in der Einfahrt zu einem Waldstück und als sie in der Umgebung nach dem Fahrer suchten, haben sie ihn gefunden. Er war bei

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