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Narrenspiel: Peter Nachtigalls dritter Fall (German Edition)

Narrenspiel: Peter Nachtigalls dritter Fall (German Edition)

Titel: Narrenspiel: Peter Nachtigalls dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Mann seinen Plan – es war kein großer Wurf, dennoch, mit ein bisschen Glück konnte es klappen und niemand würde in ihm den Täter vermuten. Zuschlagen, Handy mitnehmen und vernichten, abhauen. Ganz einfach.
    Dennoch ging sein Atem schnell. So eine Aktion war Neuland für ihn, er hatte noch nie jemanden erschlagen. Aber, überlegte er kalt, darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. Hauptsache, er schaffte das Problem aus der Welt.
    Er grinste gemein und zog sich eine Strickmütze übers Gesicht, in die er Löcher für Augen, Nase und Mund geschnitten hatte. Sofort wurde sein Gesicht schweißnass. Seine Tat träfe schließlich kein Unschuldslamm – im Grunde würden sich alle freuen, wenn der Typ aus dem Weg geräumt war.
    Beinahe zärtlich streichelte er den Baseballschläger, den er nach längerem Suchen auf dem Dachboden gefunden hatte. Damals, direkt nach der Wende, das angesagteste Spielzeug – der Aufdruck wies ihn als Original aus den USA aus. Vor vielen Jahren hatte er das toll gefunden – gespielt hatte er so gut wie nie mit ihm – aus Mangel an einem Partner. Nun würde er wenigstens einer sinnvollen Nutzung zugeführt!
    Als sich ein Auto näherte, spannte sich sein Körper und er umfasste der Griff fester. Der Wagen fuhr vorbei – er ließ den Schläger wieder sinken.
    Es war ja auch noch zu früh. Eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Termin. Ein Kontrollblick versicherte ihm, dass ihn hier niemand so schnell entdecken konnte. Der Platz war gut gewählt. Wie gut, dass ihm sofort eingefallen war, wie einsam es um diese Zeit hier sein würde. Keine herumtobenden Kinder, keine Hundeausführer mehr. Geradezu ideal.
    An dieser Stelle, direkt an der Straße nach Kiekebusch, trafen sich drei Gewässer. Der Mühlbach, die Spree und der Priorgraben. Dichtes Buschwerk, der Wald reichte bis fast an die Straße – ein sehr guter Platz für konspirative Treffen oder ein geheimes Stelldichein. Ab und an gab es kleine Abzweigungen in Waldwege, wo man den Wagen abstellen konnte. Sträucher und andere hohe Pflanzen wucherten bis dicht an die Flussläufe heran und verstellten einem zufällig vorbeikommenden Spaziergänger die Sicht.
    Als Kind hatte er hier oft gespielt – und nun ...
    Wieder war ein Motorengeräusch zu hören. Der Wagen kam langsam näher, hielt und der Motor wurde ausgeschaltet. Das musste er sein! Wahrscheinlich kam er etwas früher, um die Umgebung zu checken – schließlich wollte man bei so einem Deal möglichst keine Zeugen.
    Verstohlen näherten sich Schritte – das trockene Laub knisterte und hin und wieder knackte ein kleiner Ast. Angespannt lauschte er, um die Richtung erfassen zu können, aus der sich der andere nähern würde. Er umfasste den Schläger entschlossen und hob ihn auf Schulterhöhe an – da sah er Rolf Bartel an seinem Versteck vorbeigehen.
    Mit einem heiseren Aufschrei stürzte er sich auf den Mann, dem kaum genug Zeit geblieben war, sich umzudrehen.
    »Du Schwein!«, kreischte der Angreifer, »du elendes Schwein!«
    Rolf Bartel hob die Arme über den Kopf und schrie schmerzerfüllt auf, als der Holzschläger gnadenlos auf ihn herunterkrachte.
    Er rollte sich auf den Rücken, versuchte, unter einen Busch zu kriechen, doch der andere verfolgte ihn ohne Gnade und schlug ihm den Schläger in die Seite, rammte ihm die Spitze in den Leib. Rolf Bartel erbrach sich und spürte, dass es Blut gewesen sein musste. Der Schmerz breitete sich in seinem ganzen Körper aus, brannte in seinen Eingeweiden, pochte in Armen und Beinen. Der rechte Arm ließ sich nicht heben und er spürte die Finger der linken Hand nicht mehr. Weitere Schläge gezielt auf seine Beine verurteilten ihn zur Bewegungslosigkeit. In seinem bisherigen Leben war Rolf Bartel noch nicht so verprügelt worden.
    In diesem Moment erkannte er, wie schlecht seine Idee vom Vormittag wirklich war – er würde sterben. Das war kein Verprügeln mehr – er sollte diesen Angriff nicht überleben. Als er versuchte, um sein Leben zu betteln, konnte er nur noch unartikulierte Laute hervorbringen, Blut füllte seinen Mund und Panik schnürte ihm die Kehle zu.
    »Du miese kleine Ratte – du Schwein – du mickriger Erpresser!«, schrie der andere in wechselnder Reihenfolge.
    Dann trafen ihn in rascher Folge mehrere Schläge am Kopf. »Scheiße!«, dachte er noch, dann wurde es nachtschwarz um ihn herum und die Schmerzen waren vergessen.
    Der Angreifer zerrte sich die Mütze von seinem hochroten Gesicht und starrte

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