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Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition)

Titel: Narrentreiben: Ein Fall für Hubertus Hummel (Hubertus Hummel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rieckhoff , Stefan Ummenhofer
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setzen. Außerdem ist doch Fasnet …«
    Ob es wirklich bei zwei Küssen geblieben war, wusste er allerdings selbst nicht mehr so genau. Das Argument mit der Fasnet war wenig überzeugend, wie Klaus nun feststellen musste. Kerstins Stimme wurde schneidender. »Raus!«, rief sie wieder und setzte noch einen drauf: »Deinen Schlüssel für diese Wohnung habe ich schon heute Nacht an mich genommen.«
    Was sie nicht erwähnt hatte: Auch von einigen seiner Kleidungsstücke hatte sie sich getrennt. Sie hatte sie kurzerhand aus dem Fenster geworfen, nachdem sie die SMS erhalten hatte. Danach hatte sie geweint, sich betrunken und war schließlich eingeschlafen.
    Schweigend verließ Klaus Kerstins Wohnung.
    Nicht für immer, dessen war er sich sicher.
    Er ging in den Garten, sammelte dort sein zitronengelbes Sakko, zwei Hosen, ein T-Shirt und drei Hemden ein, die alle nicht sehr gut aussahen, weil Kerstin sie mit Rotwein übergossen hatte. Dann setzte er sich in seinen Wagen, den er in der Nacht anscheinend trotz seines angetrunkenen Zustands an den Polizeikontrollen vorbei nach Schwenningen gelenkt hatte, und brauste in Richtung Villingen. Es tat ihm zwar leid für Martina, dass er nun die Familie Hummel wecken musste, aber in diesem Fall gab es kein Pardon.
    Hubertus, der alte Verräter!
    0,92 Promille zeigte der Alkomat der Polizisten, die an der Ortseinfahrt Villingen auf verspätete alkoholisierte Fasnetsfreunde warteten. Kurz vor Dienstschluss noch einen erwischt! Die Beamten schienen sich zu freuen.
    Während Klaus im VW-Bus der Polizisten saß, die er leider überhaupt nicht kannte, sodass über die kumpelhafte Ebene nichts zu machen war, rechnete er sich aus: Innerhalb einer Stunde, so hatte er bei einer Reportage mal erfahren, baute der Körper etwa 0,1 Promille ab. Als er um Mitternacht mit dem Trinken aufgehört hatte, musste er also bei 1,72 Promille gelegen haben. Es war nur ein schwacher Trost, dass sie ihn nicht auf der Heimfahrt erwischt hatten.
    Ehe Klaus zum Handy griff, zog er eine kurze Bilanz der vorangegangenen Stunde: Er hatte erst seine Freundin und dann seinen Führerschein verloren. Und wer hatte ihm das Ganze eingebrockt?
    Hubertus!
    »Hummel«, meldete sich nach dem sechsten Klingeln eine verschlafene Stimme. Wenigstens war gleich der Richtige dran.
    »Hol mich ab!«, sagte Klaus barsch und ohne weitere Erläuterungen. »Es ist dringend. Ich bin meinen Führerschein los. Am Wieselsberg bei der Tankstelle.«
    Er drückte die Verbindung weg und warf einen Blick auf den aktuellen Preis für einen Liter Super bleifrei. Vielleicht war es aus Kostengründen ohnehin besser, mal eine Weile nicht Auto fahren zu müssen. Aber ob sein Redaktionsleiter diesem Argument zugänglich sein würde?
    Als Hummel fünfundzwanzig Minuten später auftauchte, überschütteten sich die beiden mit Vorwürfen.
    »Ich bin sehr enttäuscht von dir. Du hast Kerstin betrogen«, sagte Hubertus, als sich Klaus neben ihn auf den Beifahrersitz fallen ließ.
    »Hör mal zu, du Idiot«, konterte der. »Ich habe recherchiert und dabei etwas geflirtet. Wenn du mir nicht diese schwachsinnige Kurzmitteilung geschickt hättest, dann wäre ich jetzt nicht meine Frau und meinen Führerschein los und würde schön gemütlich im Bett liegen.«
    Das wollte Hummel nicht auf sich sitzen lassen. »Das ist doch deine eigene Schuld! Du hast mit einer fremden Frau rumgeknutscht. Das finde ich sehr enttäuschend. Ich würde Elke so etwas nie …«
    »Ich habe sie doch nur aus-ge-horcht«, wiederholte Klaus.
    Doch Hubertus war noch nicht fertig. »Und alkoholisiert Auto zu fahren ist hochgradig gefährlich. Stell dir vor, du überfährst jemanden!«
    Klaus Riesle knurrte, dann entlud sich seine Anspannung in einem Schrei. Nach diesem verdammten Schlamassel hatte ihm ein Freund, der den moralisierenden Lehrer gab, gerade noch gefehlt. Er riss die Autotür auf und knallte sie hinter sich zu. Nach ein paar Schritten fiel ihm ein, dass er ohne Hubertus ziemlich verloren sein würde. Er öffnete die Tür des Wagens wieder, nahm erneut auf dem Beifahrersitz Platz und sagte ruhig: »Hast du noch Interesse an der Aufklärung des Mordes?«
    Hubertus hätte Klaus zwar gerne vorgeworfen, dass es für seine Tochter und seinen Enkel sehr schädlich sei, so früh per Telefon geweckt zu werden, aber er merkte, dass er sich nun zurückhalten musste. »Klar«, sagte er versöhnlich.
    »Also, die Exfrau scheint mir schon etwas verdächtig«, meinte Klaus.
    »Na ja,

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