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Narrenwinter

Narrenwinter

Titel: Narrenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Komarek
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Paar, der Sepp und die Christine!“
    „Schaut so aus. Muss aber nicht sein.“ Frau Schlömmer begann das Geschirr abzuräumen. „Ich fahr jetzt einkaufen. Du hast übrigens Post bekommen, Daniel, ganz eilig. Liegt draußen im Vorraum neben dem Telefon.“
    Käfer hatte nach Sabines Hand gegriffen. „Ach du meine Güte, der Vertrag!“
    Gute zwei Stunden später saßen Daniel Käfer und Sabine Kremser noch immer am Frühstückstisch, auf dem nun das Schriftstück von Kappus & Schaukal lag. „Daniel, ich kann es fast nicht glauben. Warum hast nicht schon gestern erzählt?“
    „Es hat Wichtigeres gegeben.“
    „Ach du … Wirst du unterschreiben?“
    „Wenn mein Bruder keine Einwände hat, ja.“
    „Weißt du, Daniel, ich kann mir nicht vorstellen, dass dich ein berufliches Paradies auf Erden erwartet. Aber eine gewaltige Chance allemal. Nur eins versteh ich nicht: Ich trau dir zwar alles Mögliche zu, aber diese rasche und konsequente Entscheidung …“
    „Ich hatte mit einer virtuellen Sabine eine Besprechung auf der Bettkante.“
    „So? Hattest du? Keine schlechte Idee. Wie geht es heute weiter mit dir, Senkrechtstarter?“
    „Nur schnell eine E-Mail mit dem Konzept an Puntigam, telefoniert hätte ich auch noch gerne mit ihm. Und dann ein Besuch bei Familie Köberl.“
    „Da wäre ich gerne dabei, wegen der Motive im Ausseer Fasching. Ich denke, dass er mir helfen kann. Tu deine Arbeit, Daniel, ich versuche einstweilen mir diese Nacht aus dem Gesicht zu schminken. Wir fahren dann mit meinem Auto.“
    „Geh bitte du ans Steuer, Daniel. Als Norddeutsche empfinde ich diese Landschaft als entschieden zu abgründig, noch dazu im Winter.“
    „Na, du hast Mut. Nach dem gestrigen Abenteuer …“
    „… wirst du heute jeglichen Leichtsinn vermeiden. Hast du Herrn Puntigam erreicht?“
    „Ja. Er hat sehr gelacht über meinen Unfall und will mir gleich morgen ein Auto vor die Tür stellen lassen, ein anständiges, wie er sich ausgedrückt hat.“
    „Und sonst?“
    „Wie gestern. Irgendwie unverbindlich. Aber das ausführliche Konzept hat er jetzt, und ich werde ihn energisch dazu bringen, sich konkret damit auseinander zu setzen. Übrigens habe ich den Text auch gleich ein paar Kolleginnen und Kollegen von früher geschickt. Bin gespannt, was denen dazu einfällt. Ja, und Henning Mertens lebt zumindest noch, hat Puntigam gesagt. Nur noch eine Frage der Zeit, bis er die Adresse findet.“
    „Und du meinst wirklich, dass der alte Knacker für dich der richtige Partner ist, Daniel?“
    „Ja. Kennst du die australische Banksia-Pflanze?“
    „Irgendwann gelesen davon, ist aber nichts präsent.“
    „Die Banksia kann sich nur durch Buschbrände verbreiten und damit überleben.“
    „Ah ja. Und weiter?“
    „Henning Mertens ist mein Buschbrand. Sag Banksia zu mir.“
    Käfer hielt auf dem Parkplatz vor dem alten Kurmittelhaus. „Wir gehen ein Stück zu Fuß. Ein kleiner Spaziergang kann nicht schaden und an der Grundlseer Straße werden wir den Wagen kaum stehen lassen können.“ Er schaute zum Dach hinauf. „Hoffentlich kommt nichts herunter, Sabine. Wäre schade um dein Auto.“
    „Offen gesagt, mir legen sich diese Schneemassen ein wenig drückend aufs Gemüt.“
    „Kopf hoch, Sabine. Im Fasching geht’s den Winterdämonen an den Kragen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob so ein Dämon einen Kragen hat.“
    Als die beiden die kleine Stadt hinter sich gelassen hatten, wählten sie einen schmalen Hangweg oberhalb der Straße, der dann die Traun überquerte und dem bewaldeten Ufer folgte. Käfer blieb unvermutet stehen.
    „Was ist, Daniel, müde?“
    „Ich? Nie! Ich verharre nur an jener denkwürdigen Stelle, an der ich auch gestern innegehalten habe.“
    „Du hieltest inne? Mein Gott, wie feierlich!“
    „Ja. Weil du mir gefehlt hast.“
    Nach einer guten Weile löste sie sich aus seinen Armen. „Wir gehen dann lieber weiter, Daniel, bevor wir zum öffentlichen Ärgernis werden.“
    „So, die nächste Traunbrücke, Sabine! Da drüben am anderen Ufer steht das Haus der Familie Köberl. Ein Stück rechts davon ruhen die Reste meines Autos – nicht zu sehen von hier aus. Besichtigung gewünscht?“
    Sabine schauderte. „Ich glaube fast, ich möchte darauf verzichten. – Die mit den zwei Einkaufstaschen … Frau Köberl?“
    „Ja, tatsächlich! Komm!“
    Minuten später saßen sie zu dritt im Wohnzimmer. Käfer hatte seinen Platz von gestern eingenommen. „Wo ist Ihr Mann?“
    „Oben wird

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