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Naschkatze

Titel: Naschkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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Zahlen über der Lifttür, die nacheinander aufleuchten. Wegen meines Tränenschleiers verschwimmen sie.
    »Lizzie«, sagt er in seinem entnervend vernünftigen Ton, »wohin gehst du? Wie willst du über die Weihnachtstage ein neues Quartier finden? In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ist diese Stadt praktisch geschlossen. Hör mal, nutzen wir diese Zeit, um uns zu beruhigen, okay? Sei einfach – hier, wenn ich zurückkomme. Damit wir reden können. Einverstanden?«
    Zum Glück ist der Aufzug endlich da, und ich betrete die Kabine. Ohne den uniformierten Liftboy zu beachten, der neugierig zuhört, rufe ich: »Leb wohl, Luke!«
    Und dann schließen sich die Lifttüren.

    Lizzie Nichols’ Ratgeber für Brautkleider
    Die Party ist vorbei...
    Was machen Sie mit Ihrem Brautkleid, wenn die Hochzeit vorbei ist?
     
    Nun, viele Frauen heben ihre Brautkleider für künftige Töchter oder Enkelinnen auf, damit sie es bei ihren eigenen Hochzeiten tragen können. Und andere verwahren die Kleider einfach nur für die Nachwelt.
     
    Was immer Sie beschließen, es ist wichtig, das Kleid reinigen zu lassen, nachdem Sie es zum letzten Mal getragen haben. Sonst würden sogar verborgene Champagner- oder Schweißflecken den empfindlichen Stoff im Lauf der Zeit rettungslos verfärben.

    Aber wenn manche Frauen das gereinigte Kleid in einen luftdichten Karton gelegt haben, erkennen sie vielleicht eines Tages, dass es den einstigen sentimentalen Wert verliert. Möglicherweise findet die Ehe mit einer Scheidung oder mit dem Tod des Partners ein Ende.
     
    Selbst wenn Ihr Brautkleid schmerzliche Erinnerungen weckt – werfen Sie’s nicht weg. Spenden Sie’s lieber »Lizzie Nichols Design« oder einer der zahlreichen wohltätigen Organisationen, die mittellosen Bräuten zu Traumhochzeiten verhelfen. Eine solche Spende können Sie von der Steuer absetzen, also machen Sie auch noch Ihren Buchhalter glücklich.
     
    Damit helfen Sie einer bedürftigen Braut, befreien sich von traurigen Erinnerungen und ersetzen sie durch erfreuliche. Versuchen Sie’s! Sie werden es sicher nicht bereuen.
    Lizzie Nichols Designs

24
    »Es gibt nur eine Unannehmlichkeit, die peinlicher ist, als in aller Munde zu sein: nicht in aller Munde zu sein.
    Oscar Wilde (1854-1900), anglo-irischer Dramatiker, Romanautor und Dichter
     
     
     
     
    E s ist meine Schuld«, sage ich.
    »Nein, ist es nicht«, widerspricht Shari.
    »Doch. Ich hätte ihn fragen müssen. Schon damals in Frankreich hätte ich ihn fragen sollen, wie er über die Ehe denkt, statt die Strategie ›Kleines Waldtier‹ anzuwenden. Dann wäre mir das alles nicht passiert. Ausnahmsweise wär’s besser gewesen, ich hätte mal den Mund aufgemacht – und mir diesen ganzen Kummer erspart.«
    »Aber dann wärst du nicht so oft flachgelegt worden«, gibt Shari zu bedenken.
    »Ja, das ist wahr«, seufze ich mit tränenerstickter Stimme.
    »Besser?«, will sie wissen, presst einen kühlen, feuchten Waschlappen auf meine Stirn, und ich nicke.
    Lang ausgestreckt liege ich auf der Futon-Couch ihrer Lebensgefährtin Pat im hübschen Wohnzimmer des Park Slope-Apartments, flankiert von zwei großen Labradors. Links sitzt der schwarze Scooter, rechts der goldbraune Jethro.
    Obwohl wir uns eben erst kennengelernt haben, liebe ich die beiden.

    »Wer ist ein braver Junge?«, frage ich Jethro. »Ja, wer denn?«
    Ich sehe, wie Pat einen unbehaglichen Blick in Sharis Richtung wirft.
    »Keine Bange«, versucht Shari sie zu beruhigen. »Sie wird sich bald erholen. Sie hat nur einen kleinen Schock erlitten.«
    »Klar«, bestätige ich, »allzu lange wird’s nicht dauern, bis ich wieder okay bin. Morgen fliege ich zu meiner Familie. Aber ich komme zurück – auf keinen Fall werde ich in Ann Arbor bleiben. New York hat mich nicht durchgekaut und ausgespuckt. So wie Kathy Pennebaker.«
    »Natürlich kommst du zurück«, sagt Shari. »Wir haben für Sonntag denselben Flug gebucht. Erinnerst du dich?«
    »O ja. Ich werde zurückkommen und auf den Füßen landen. So wie immer.«
    »Klar«, stimmt Shari zu. »Jetzt gehen wir ins Bett. Ist das okay, Lizzie? Du bleibst mit Scooter und Jethro hier. Wenn du irgendwas brauchst, genier dich nicht und weck uns. Ich lasse in der Diele das Licht brennen. Nur zur Sicherheit. Okay?«
    »Okay«, murmele ich, während Jethro meine Hand ableckt. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht!«, rufen die beiden, verlassen das Wohnzimmer, und Pat löscht das Licht.
    »Sag mal«, höre ich sie

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