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Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Nashira - Talithas Geheimnis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Mut verlieren, ist das wohl die beste Lösung«, sagte Talitha.
    »Umso dringender brauchen wir deine Hilfe. Ich möchte, dass du zusammen mit Eshar den Wald in weitem Umkreis erkundest. Nach unseren jüngsten Erfolgen werden die Talariten ihre Anstrengungen verstärken und nichts unversucht lassen, um uns aufzuspüren.«
    »Ich tue alles, was du befiehlst.«
    »Das hoffe ich sehr«, antwortete Gerner und stieß missmutig die Luft aus. »Wenn ich dahinterkomme, dass du weißt, wohin Saiph aufgebrochen ist, kannst du deine letzten Gebete an Mira richten.«
    Zufrieden mit der Begegnung entfernte sich Talitha. Der Anführer der Rebellengruppe war zwar außer sich gewesen, und einen Augenblick lang hatte sie gefürchtet, er würde sie noch einmal in Ketten legen lassen. Aber das konnte er nicht. Denn dafür hätte er seinen Leuten die wahren Gründe für Saiphs Verschwinden verraten müssen, und damit hätte er seine Autorität und den Kampfgeist seiner Truppe aufs Spiel gesetzt.
    Sie fand Eshar bei den Drachenställen. Nachdem er einem der Tiere, das sie über den Verbotenen Wald tragen würde, zu fressen gegeben hatte, legte er ihm das Zaumzeug an. Es war ein stattlicher Drache mit einem langen Hals und der Haut in einem hellen Blau, der Farbe, die am geeignetsten war, wenn man am Himmel so wenig wie möglich auffallen wollte.
    Talitha war glücklich, während sie, dicht hinter Eshar, auf dem Drachenrücken saß. Es war ein berauschendes Gefühl, wie der Wind über die Landschaft hinwegzubrausen.
    Bis in den späten Nachmittag hinein überflogen sie den Verbotenen Wald, konnten aber keine Truppen von Megassa erkennen.
    Während sie wendeten und sich auf den Heimweg ins Lager machten, entdeckten sie am Horizont eine mächtige weiße Wolke. Talitha lief ein Angstschauer über den Rücken.
    »Das ist das Schneeungeheuer«, erklärte Eshar. »So wie es sich bewegt, hat es gerade frische Beute gefunden.«
    »Wir müssen etwas unternehmen«, rief Talitha, ohne lange zu überlegen. »Hast du nicht diese Flöte dabei, mit der sich das Biest zähmen lässt.«
    »Doch, schon. Aber damit das Ungeheuer die Töne vernimmt, müssen wir sehr nahe heran, und wenn wir nicht flink genug sind, streckt es sich bis zu uns hinauf aus und verschlingt uns ebenfalls.«
    »Trotzdem. Lass uns hinfliegen«, beschwor Talitha ihren Kameraden. »Vielleicht ist es ein entflohener Sklave, der sich zu uns durchschlagen will. Und wenn es ein Feind ist, wäre es auch besser, wir wüssten Bescheid, was er hier zu suchen hat.« Ihre eigentliche Sorge verschwieg sie. Sie fürchtete, Saiph könne in die Fänge des Untieres geraten sein. Und sie verfluchte sich, weil sie ihn allein hatte ziehen lassen. Entschlossen legte sie eine Hand ans Heft ihres Schwertes – und war bereit zum Angriff.
    Eshar nickte und ließ den Drachen im Sinkflug rasch hinuntergehen. Als sie nahe genug herangekommen waren, holte er die Ulika hervor und führte sie an die Lippen, um die beschwörende Melodie zu spielen.
    Doch noch bevor er dazu kam, wurde das Ungeheuer auf sie aufmerksam und schraubte sich in einem rasenden Wirbel in die Höhe. Vor Schreck glitt Eshar die Ulika aus der Hand, und entsetzt sah er, wie sie zu Boden fiel. Sie waren verloren.
    Talitha unterdrückte die Angst und nahm den Luftkristallanhänger an ihrem Hals fest in die Hand: Kurz konzentrierte sie sich und schleuderte dann einen Zauber hinab. Flammen umgaben das Ungeheuer, sodass die Schneeflocken, die sich schon um den Drachen herum verdichteten, wie angsterfüllt erstarrten.
    Gleich darauf nahm der weiße Haufen, zu dem das Ungeheuer zusammengeschmolzen war, wieder Gestalt an. Nun als eine gigantische, weiße Säule, die in den Himmel wirbelte und dabei ein riesengroßes, funkelndes Maul aufriss. Es hätte sie verschlungen, wäre Talitha nicht so geistesgegenwärtig gewesen. Sie überzog ihre Schwertklinge mit der Flamme, machte sich so lang wie möglich und versetzte dem Ungeheuer einen Stoß, der ihm ein klaffendes Loch in die Brust riss. Das Schneemonster wankte.
    Eshar nutzte das Zögern der Bestie. Im Sturzflug ging er hinunter, landete, sprang vom Drachen, griff zur Ulika und blies hinein.
    Die Melodie erklang, und die Bestie horchte auf, als schnuppere sie an der Luft, presste dann die gigantischen Klauen auf die Ohren und löste sich in einem blendenden Schneewirbel in Luft auf.
    Vollkommene Stille senkte sich über die Ebene. Am Boden lagen zwei Körper, der eines Femtiten und der eines

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