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Nathan King - der Rinderbaron

Nathan King - der Rinderbaron

Titel: Nathan King - der Rinderbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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lassen.
    Nathan sah sie fragend an. “Du warst vorhin so still beim Mittagessen.”
    “Ich wollte nicht stören.”
    “Ich möchte nicht, dass du dich wie ein Störenfried fühlst, Miranda.”
    “Das tue ich auch nicht. Aber ich wollte einfach nur zuhören und alles auf mich einwirken lassen.”
    “Und? Was meinst du?”, erkundigte er sich forschend.
    “Ich meine, dass jede Frau, die versuchen würde, dich von alldem zu trennen, blind, taub und dumm sein müsste, weil sie nicht erkennt, dass dies dein Leben ist und du untrennbar damit verbunden bist.”
    Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. “Und? Findest du das abschreckend?”
    “Nein. Es macht mich neugierig darauf, alles über dich und dieses Leben zu erfahren”, antwortete sie ehrlich.
    Er betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich und atmete dann tief ein. “Nun, ich denke, ich werde es merken, wenn sich deine Neugier in Langeweile verwandelt. Ich habe bereits einige Erfahrung darin, die Anzeichen zu erkennen.”
    Aus diesen Worten sprach eine so tief empfundene Skepsis, begründet in seinen bisherigen Erfahrungen mit Frauen, dass Miranda es für klüger hielt, darauf zu schweigen. Nur die Zeit konnte Nathan beweisen, was sie, Miranda, für ihn empfand. Aber sie war sich jetzt schon sicher, dass sie sich nie mit Nathan King langweilen würde. Er war ein so besonderer Mann, dass sie sich nicht vorstellen konnte, sie würde je aufhören, von ihm fasziniert zu sein.
    Und auch das Outback übte eine ganz besondere Faszination aus, der sich Miranda nicht entziehen konnte. Am Ende des Tages waren tausend Rinder aus drei riesigen Koppeln zusammengetrieben worden, und die kleinen Hubschrauber flogen nach Hause, wie dunkle Insekten vor dem Hintergrund der rotglühenden Abendsonne. Auch Nathan lenkte seinen Hubschrauber heimwärts, und sie flogen in der zunehmenden Dunkelheit über eine scheinbar leere, endlose Weite. Doch Miranda wusste jetzt, dass dieser Eindruck trog, dass das Leben hier draußen einfach nur freier war als woanders und seinem ganz eigenen Rhythmus folgte.
    Dann tauchten in der Ferne die ersten Lichter auf, die Lichter des Farmhauses und der angrenzenden Gebäude, und Miranda hatte zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, nach Hause zu kommen. Anscheinend hatte sich zwischen gestern und heute in ihrem Leben sehr vieles verändert.
    Vielleicht symbolisierten diese Lichter in der Dunkelheit aber auch nur das Zuhause, nach dem sie sich immer gesehnt hatte – einen Ort, an den man gehörte, der Bestand hatte in guten wie in schlechten Zeiten und für Miranda unauflöslich verknüpft war mit Nathan, der sie so fürsorglich hierher gebracht hatte. Sicherheit, Geborgenheit, Liebe.
    Konnte Nathan sie lieben?
    Diese Frage ging Miranda nicht aus dem Kopf, als sie das Haus betraten und sich zurückzogen, um sich fürs Abendessen umzuziehen. Unter der Dusche musste Miranda immer wieder daran denken, wie Nathan sie gestreichelt und liebkost hatte. Es war schwierig, diese Erinnerungen beiseitezuschieben und sich darauf zu konzentrieren, was Nathan auf lange Sicht von ihr erwartete. Sex allein genügte nicht. Aber egal, wie energisch sie sich dies auch einredete, es änderte nichts an ihrer Erregung.
    Sie zog sich ein kleines schwarzes Wickelkleid an, das dazu gedacht war, ohne BH getragen zu werden – ein wortloser Hinweis für Nathan, dass sie zu allem bereit war, was er ihr anbieten würde. Das war die schlichte Wahrheit, vor der sie nicht länger zurückscheuen wollte.
    Als sie sich im Salon zu einem Drink vor dem Dinner trafen, konnte Miranda kaum den Blick von Nathan wenden. Ihr Herz pochte heftig, als er ihr das Glas reichte. Aber Nathan achtete darauf, sie nicht zu berühren, und setzte sich bewusst weg von ihr. Er schien fest entschlossen, seine Gefühle zu kontrollieren.
    Miranda gab sich alle Mühe, es ihm gleichzutun. Sie stellte ihm Fragen zu den Abläufen auf einer so großen Farm und lauschte seinen interessanten Ausführungen aufmerksam. Auch während des Essens hielt Miranda bewusst das Gespräch in Gang. Sie fürchtete, in Momenten der Stille würde das erotische Knistern zu deutlich werden und könnte Nathan den Eindruck vermitteln, Sex sei alles, was sie von ihm wollte. Denn sie wollte mehr, viel mehr. Sie wollte ihn ganz und nicht nur seinen wundervollen Körper, der sie so leidenschaftlich anzog.
    Allerdings wirkte auch das anregende Gespräch mit ihm wie ein Liebestrank ganz eigener Art, denn je mehr sie auf diese

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