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Nathanael

Titel: Nathanael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Landers
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brüllte auf.
    «Was soll das? Ich habe meinen Auftrag erfüllt! Sie ist hier!», rief Steven, während er sich aufrappelte.
    Jetzt wirkte er nicht mehr so sicher wie vorhin, als er sie entführt hatte, sondern nackte Angst lag in seinem Blick. Der Dämon schien sich nur mühsam beherrschen zu können. Mordlust funkelte in seinem Blick.
    «Du wolltest uns betrügen.» Leviathans Stimme klang an ihrem Ohr wie das Zischen einer Schlange.
    Tessas Herz hämmerte ihr bis in den Hals.
    Steven fiel auf die Knie. «Nein, das wollte ich nicht. Ehrlich. Aber alles dauert länger als geplant. Ich brauche noch etwas Zeit.»
    «Nein. Luzifer hasst es, wenn jemand seine Versprechen nicht einhält. Und dann hetzt du uns diesen Blutengel auf den Hals!»
    «Aber das bin ich doch nicht gewesen, sondern sie!» Steven zeigte mit dem Finger auf Tessa.
    Die Stimme des Gefallenen klang Oktaven tiefer und verzerrt. Jeder Nerv in ihrem Körper vibrierte bei diesem Klang. Leviathans Hände legten sich auf Tessas Schultern. Seine Kälte drang in ihren Körper und ließ sie erstarren.
    «Schluss jetzt. Es ist an der Zeit für euch, den Preis zu bezahlen.»
    «Nein! Ich habe doch gar nichts getan! Nehmt ihre Seele. So wie es abgemacht war. Ich verspreche euch noch mehr Seelen, wenn ihr mir nur Zeit gebt …»
    «Wie klein und feige du bist, Steven!», rief Tessa.
    «Zu spät! Luzifer wartet nicht länger. Er verlangt eure Seelen jetzt.»
    Leviathan hob seine Hand, und der Boden unter ihren Füßen bebte. Tessa verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Knie. Nur zu gut wusste sie das Beben zu deuten.
    Schon riss der Asphalt auf und Flammen schlugen aus den Spalten empor. Tessa wollte auf allen vieren davonkriechen, aber Leviathan hielt sie im Nacken fest. Sie schlug und trat wild nach ihm, aber alles prallte an ihm ab, als würde eine Ameise gegen einen Elefanten boxen. Der Gefallene hielt sie eisern fest.
    «Sieh genau hin, wie dein Freund in Luzifers Schoß aufgenommen wird. Dann folgst du!» Sein dröhnendes Lachen ging ihr durch Mark und Bein.
    Hilflos musste sie mit ansehen, wie der Dämon den zappelnden Steven hochhob und in die Flammen warf. Seine gellenden Schreie hallten in ihren Ohren. Gleich würde sie das gleiche Schicksal ereilen. Kaum dass Stevens Schreie verklungen waren, zog Leviathan sie vom Boden hoch und zerrte sie am Arm zur Feuerspalte.

27.
    Nathanael stürmte ins Hell’s und prallte mit Cynthia zusammen, die ein Tablett mit Gläsern hinter die Theke trug. Sie schrie auf, und die Gläser schlugen klirrend auf den Boden.
    «Idiot! Hast du keine Augen im Kopf?», fuhr sie ihn an.
    Aber Nathanael besaß keine Zeit, um sich zu entschuldigen. Jede Sekunde zählte.
    «Wo ist Tessa?»
    Cynthia seufzte und rollte mit den Augen. «Sie ist mit ihrem Freund Greenberg weggefahren. Haben sich wohl wieder versöhnt.»
    Ihr zufriedenes Lächeln machte ihn wütend. Cynthia log, Tessa würde sich nicht mehr mit Greenberg einlassen.
    «Du hast sie gehen lassen? Wie konntest du nur?» Er packte sie an den Schultern und schüttelte die Prophetin.
    «Wie hätte ich das denn verhindern können? Sie wollte unbedingt mit ihm gehen.» Cynthia spitzte die Lippen und funkelte ihn strafend an.
    «Wo sind sie hingefahren?»
    «Was weiß ich! Ich habe sie nicht gefragt.» Cynthia machte keinen Hehl daraus, wie froh sie über Tessas Fortgehen war.
    «Streng deinen Kopf an. Du bist eine Prophetin und weißt sicher, wohin sie gefahren sind. Und wage es nicht, mich anzulügen, denn wenn Tessa etwas geschieht, bringe ich dich eigenhändig um. Hast du mich verstanden?»
    «Schon gut. Lass mich los.»
    Nathanael ließ von ihr ab.
    «Sie sind zu einem Höllentor aufgebrochen, wo Tessa an einen Gefallenen übergeben werden soll. Mehr weiß ich nicht.» Cynthia wollte sich umdrehen und gehen, aber Nathanael hielt sie am Arm zurück.
    « Welches Höllentor?» Die Angst um Tessa trieb ihn fast in den Wahnsinn.
    Cynthia zögerte mit der Antwort, weshalb er den Griff um ihren Arm verstärkte.
    «In der Vision sah ich den East River ...»
    Nathanael drehte sich um und stürmte aus der Bar.
    Als Nathanael den East River erreichte, nahm er Tessas Stimme wahr, wie einen Luftzug. Er spürte, in welcher Gefahr sie schwebte und alles zog sich in ihm zusammen. Sie war seine Seele, sein Herz. Er brauchte sie wie die Luft zum Atmen. Sein Puls wurde mit jedem Schritt hektischer. Wenn er zu spät käme … Nein, daran durfte er nicht denken, sich nicht ausmalen, was ihr

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