Natuerliches Anti-Aging
erhalten. Dr. Carrel: „Die Zelle ist unsterblich. Nur die Flüssigkeit, in der sie sich befindet, degeneriert. Erneuert man ab und zu die Flüssigkeit, gibt man den Zellen, was sie zur Ernährung brauchen, dann geht, soviel wir wissen, pulsierendes Leben wohl für immer weiter.“ Das ist revolutionär!
Ähnliches hat auch Patrick Flanagan herausgefunden: „Alle Symptome des Alterns sind auf die eine oder andere Art begleitet von einer langsamen Dehydrierung (Austrocknung) unserer lebenden Gewebe, begleitet von oxidativen Schäden durch freie Radikale.“
Stumme Entzündungen
Eine weitere Gefahr des Alterns, die im Hintergrund abläuft, sind chronische Entzündungen, die weltweit auf dem Vormarsch sind. Man nennt sie auch „stumme Entzündungen“ – silent inflammation.
Die Risiken von oxidativem Stress und schleichenden Entzündungen rücken immer mehr in den Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses und haben beim Älterwerden einen entscheidendenAnteil. Entzündungen können jahrelang im Hintergrund schlummern und, wie man heute weiß, Ursache für viele chronische Krankheiten sein. Eine Überproduktion der Hormone Cortisol, Insulin und Glukagon sind an diesem Prozess mitbeteiligt. Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index wie raffinierter Zucker und Weißmehl fördern eine vermehrte Insulinausschüttung und sind langfristig mitverantwortlich für diese schleichenden Entzündungen. Das Gefährliche daran ist, dass man sie lange nicht bemerkt, doch sie beeinflussen das Herz, das Gehirn und unser gesamtes Immunsystem.
Telomere
Die Bedeutung der Telomere und ihre Endlichkeit stellt in den letzten Jahren für die Wissenschaft einen der Hauptgründe für ein frühzeitiges Altern dar. Telomere haben einen großen Einfluss auf unser biologisches Alter und die Gesundheit unserer Zellen.
Was sind Telomere und welche Rolle spielen sie beim Alterungsprozess?
Telomere befinden sich am Ende der Chromosomen und verkürzen sich mit jeder Zellteilung. Werden sie zu kurz, kann sich die Zelle nicht mehr oder nur noch fehlerhaft teilen, sie wird alt und stirbt ab (Apoptose). Die Ausnahme bilden Keimzellen, aber auch Krebszellen können sich unendlich teilen und wuchern. Bei allen anderen Zellen gibt es ein natürliches Ende, die sogenannte Hayflick-Grenze, bis zu der Zellen in der Lage sind, sich weiter zu teilen. Bei jeder Zellteilung geht also ein kleines Stück der Telomere verloren. Es ist erwiesen und durch wissenschaftliche Studien längst belegt, dass kurze Telomere mit altersbedingtem Verfall und Krankheiten in Zusammenhang stehen. Wenn nurein Telomer in einer Zelle zu kurz ist, kann die Zelle entweder absterben oder sie altert. Alternde Zellen enthalten Zytokine, die Entzündungen fördern. Das erklärt auch einige Krankheiten wie z.B. Arteriosklerose oder Herz- und Gefäßkrankheiten. Wenn sich alternde Zellen nicht mehr in ihrer ursprünglich gesunden Form teilen und replizieren, entstehen Krankheiten bis hin zu Krebs und zusätzlich beschleunigt sich der Alterungsprozess.
Telomere sind also ein wichtiger Faktor beim Anti-Aging. Die Länge der Telomere sagt etwas über die Lebenserwartung, den Gesundheitszustand und das biologische Alter eines Menschen aus. Und wie bei so vielen Vorgängen spielen äußere und innere Einflüsse wie freie Radikale, Übergewicht, falsche Ernährung, Rauchen, Krankheiten, Stress und Traumata auch bei der frühzeitigen Verkürzung der Telomere eine Rolle. Durch das Enzym Telomerase – es wurde erst 1985 von Prof. Elizabeth Blackburn und Prof. Carol Greider entdeckt – können Telomere und damit die natürliche Lebensdauer der Zellen verlängert werden. Die Telomerase verhindert also bei der Zellteilung ein Kürzerwerden der Telomere, und das Enzym ist sogar in der Lage, schon verkürzte Telomere wiederherzustellen.
Abb. 21 : Telomere verkürzen sich mit jeder Zellteilung
Traumatische Erfahrungen gehen buchstäblich unter die Haut: Wissenschaftler vermuten, dass Stress das Immunsystem übermäßig aktiviert oder die Menge an sogenannten freien Radikalen im Körper erhöht und dass dies wiederum die Telomere beeinflusst. DieEnden der Chromosomen in Körperzellen verkürzen sich dann sehr viel rascher. In einer Langzeituntersuchung, der sogenannten „E-Risk-Studie“, wurden mehr als 1000 Zwillingspaare, die in den Jahren 1994 und 1995 in Großbritannien geboren wurden, zusammen mit ihren Familien bis heute begleitet. Knapp 42% der Kinder waren in ihrem Leben
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