Natur
Städten positiv. Dieses «Stadtgrün» muss jedoch bestimmte Bedingungen erfüllen, um ästhetisch ansprechend zu sein. Ungepflegte Grünflächen sind kein Gewinn, sie repräsentieren nicht die kultivierte schöne Natur, die man in der Stadt haben möchte. Ungepflegte grüne Natur verringert die Wohnund Stadtqualität (vgl. Herzog & Gale, (1996).
Die Ergebnisse der Forscher aus der Schweiz sprechen dafür, dass sich die Hereinnahme von grüner Natur in die Stadt lohnt, weil die Stadtbewohner in ihrer Freizeit weniger aus der Stadt heraus ins Grüne streben, wenn Natur auch zu Hause bzw. in der Nähe erlebt werden kann (Bucheker, Hunziker & Kienast, 2003). Zur Zeit läuft der Trend jedoch noch, wie die Forscher bemerken, in die andere Richtung.
Abbildung 3-24: Stadtleben (mit freundlicher Genehmigung von Wolfgang Werkmeister)
Eine Stadt mit Bäumen, Parks und Wasserflächen liefert Natur in Wohnnähe. Die Stadtbewohner brauchen nicht erst weit zu fahren, um sich an der Natur zu erfreuen.
Stadtparks
Parks sind heute längst fester Bestandteil der Stadt der Gegenwart, sie repräsentieren das Hereinholen von Natur in die Stadt (Böhme, 1989). Stadtparks sowie grüne Freiflächen dienen mehreren Zwecken (Breuer, 2003):
• sie haben einen positiven Einfluss auf das Stadtklima
• sie prägen das Stadtbild und tragen zur Strukturierung der Stadt bei
• sie bieten den Stadtbewohnern die Gelegenheit, sich in naturhaften Außenräumen aufzuhalten.
Die Bedeutung von Stadtparks liegt so im ökologischen, im Stadtbild prägenden und im psychosozialen Bereich. Naturerleben, Erholung, Betätigungs- und Bewegungsmöglichkeiten - Angebote im psychosozialen Bereich - bieten vor allem die weiträumig angelegten großen Stadtparks.
Ansatz zur Untersuchung der Wirkung von Parks
Mit Hilfe von Umfragen und Untersuchungen lässt sich ermitteln, wie Stadtparks wahrgenommen, bewertet und genutzt werden. Aufschlussreich sind dabei vergleichende Untersuchungen, die sowohl ein differenziertes Bild ergeben als auch den Vorteil haben, dass man feststellen kann, inwieweit die Ergebnisse generalisierbar sind. Als theoretische Grundlage für Vergleiche bietet sich das Behavior Setting-Konzept an mit den drei Komponenten:
• die physische Umwelt bzw. das Milieu
• die Teilnehmer
• das Verhaltensprogram.
Systematische Vergleiche können sich an diesen drei Dimensionen orientieren, die sich wechselseitig beeinflussen.
Zur physischen Umwelt bzw. dem Milieu eines Stadtparks gehören Freiflächen und Wege, Bäume, Blumenbeete und Grasflächen, Teiche und Seen und deren Anordnung. Parks sind unterschiedlich groß, haben eine unterschiedliche Lage und sind unterschiedlich bepflanzt.
Das Milieu von Parks ist vielfältiger geworden. Nach Hayward (1989) ist es die Entwicklung zu einer «Freizeitgesellschaft», das heißt das Streben nach alternativen Formen der Betätigung in einer reichlicher zur Verfügung stehenden freien Zeit, in deren Folge sich die Vielfalt der Parks vergrößert hat. Es gibt Sport- und Skulpturenparks, Botanische Gärten, Lehrpfade, Wildparks und Parks in Verbindung mit Freilichtmuseen. Skulpturenparks verbinden Natur und Kunst miteinander. Die in den meist landschaftsähnlichen Parks aufgestellten Skulpturen erhöhen zweifelsohne den Anregungsgehalt der Umgebung. Sofern dabei eine neue Ganzheit entsteht, entfällt die Frage, ob es die Kunst oder die Natur ist, die zum Besuch des Parks motiviert. Es lässt sich nicht mehr entscheiden, ob der Grund für den Besuch die anregungsreiche Landschaft oder die zur Schau gestellten Kunstwerke sind. Natur und Kultur sind im Idealfall so miteinander verbunden, dass der Eindruck einer gestalterischen Einheit entsteht.
Teilnehmer sind die Parkbesucher. Teilnehmergruppen sind ältere Menschen, Kinder, jüngere Erwachsene, Sporttreibende, Erholungssuchende und Müßiggänger, die allein oder in kleinen Gruppen in den Park kommen, und Berufstätige, die ihre Mittagspause im nahe gelegenen Park verbringen. Es sind Menschen aus unterschiedlichen Kulturen.
Das Programm eines Behavior Settings kommt in fortdauernden Verhaltensmustern zum Ausdruck. Spazieren gehen, Joggen, im Restaurant Essen gehen, auf den Aussichtsturm steigen usw. sind solche Verhaltensmuster. Je nach den angebotenen Verhaltensprogrammen finden sich andere Teilnehmer ein. So wird man einen Botanischen Garten nicht aufsuchen, wenn man sich sportlich betätigen, den Kindern Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten
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