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Natur

Natur

Titel: Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Flade
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familienfreundliche Umgebung, für die über 65-Jährigen ist die schöne Bepflanzung ein wichtiger Aspekt. Ältere Menschen erhoffen sich Anregungen für den eigenen Garten.

    Abbildung 3-26: Motive für den Besuch des Westfalenparks nach Altersgruppen in % der Befragten (Hacke et al., 2005, S. 32; eigene Grafik)
    Einige Aktivitäten sind «ubiquitär», sie werden in fast allen Parks ausgeübt. Dazu gehört das Spazieren gehen. Das Spazieren gehen hat den Vorteil, dass man gleichzeitig die Natur genießen und erleben kann und dass man sich während des Gehens erholen kann. Parkspezifische Nutzungen sind der Besuch des Restaurants oder des Aussichtsturms im Parks, der Besuch von Märkten und die Nutzung des Angebots, sich über Pflanzen zu informieren. Es sind Aktivitäten, die nur möglich sind, wenn es entsprechende Angebote gibt. In der vergleichenden Betrachtung, wie sie in Tabelle 3-3 (S. 170) vorgenommen wurde, wird der Zusammenhang zwischen Verhaltensangeboten und Verhalten unmittelbar sichtbar.
    Das Spazieren gehen gehört zu den Haupttätigkeiten in Parks. Lediglich in speziellen Parks wie dem Botanischen Garten in Heilbronn hat diese Aktivität nur nachrangige Bedeutung (vgl. Tabelle 3-3 ).
    Die Ergebnisse von Besucherbefragungen in drei großen Parks in Hamburg bestätigen die Bedeutung von Parks als Orte zum Spazierengehen (vgl. Tabelle 3-4 , S. 171). Es sind große Parks mit vielen Wegen, die annäherndeiner Naturlandschaft entsprechen. In allen ist das Spazierengehen die mit Abstand häufigste Aktivität, die rund 70 % der Befragten nannten.
    Tabelle 3-3: In den Parks ausgeübte Aktivitäten in % der befragten Besucher (Hacke & Lohmann, 2009)

    Parks erfüllen so das Bedürfnis nach Bewegung. Zugleich lassen sich auch die sozialen Bedürfnisse befriedigen, wenn man mit anderen zusammen durch den Park wandert (Flade, 2004). Ein weiterer Aspekt ist, dass Parks verkehrssichere Bereiche sind. Sie werden deshalb auch gern aufgesucht, weil sich Kinder dort frei und sicher bewegen können. Nicht nur im Altonaer Volkspark sondern auch andernorts finden sich viele Mütter mit ihren Kindern auf den Spielplätzen im Park ein. Weitere häufige Tätigkeiten in den großen Parks sind das Rad fahren und das kontemplative Schauen.
    Die häufigsten Aktivitäten in Parks sind zusammenfassend:
    • Bewegung, Spazierengehen und sportliche Betätigungen
    • Erholen und Entspannen
    • Kinderspiel
    • Zusammensein mit anderen
    • Natur erleben und genießen.
    Eine Differenzierung der Aktivitäten nach Altersgruppen zeigt, dass für die Jüngeren sportliche Betätigungen und aus diesem Grund freie und ungestaltete Flächen eine größere Bedeutung haben als für die Älteren, denen vor allem an schönen Spazierwegen und durchgeplanten, schön gestalteten Bereichen gelegen ist (Flade, 2004).
    Kompatibel ist ein Ort, der die Bedürfnisse eines Menschen erfüllt. Je nach Lebenslage, Lebensphase und Lebensstil sind die Bedürfnisse unterschiedlich.Die einen interessieren sich für die Spielmöglichkeiten ihrer Kinder, die anderen wünschen sich Erholung und ein ungestörtes Naturerleben. In dem Maße, in dem Parks vielfältigen Bedürfnissen gerecht werden, sind sie überindividuell kompatibel.
    Tabelle 3-4: Häufige Aktivitäten in großen Stadtparks (Rangreihe) 38 (Umweltbehörde Hamburg)

    Bewertungen von Parks
    Als objektives Maß für die Attraktivität eines Parks gilt die Zahl der Besucher. Hier ist jedoch eine gewisse Vorsicht geboten, denn hohe Besucherzahlen rühren nicht nur daher, dass von dem Park eine starke Pull-Wirkung ausgeht, sondern es kann auch sein, dass der Park einer der wenigen Freiräume in der Stadt ist, so dass es keine Alternativen gibt. In der Besucherzahl drückt sich zwar eine Nachfrage aus, doch sie ist als Maß der wahrgenommenen Qualität eines Parks nicht eindeutig. Allein die Aussagen der Besucher ermöglichen es, Pull- und Push-Kräfte voneinander zu trennen. Befragungen sind deshalb eine wichtige Ergänzung zur Registrierung von Besucherzahlen und Verhaltensbeobachtungen. Ein Beispiel, das in Tabelle 3-5 aufgeführt ist, stammt aus einer Befragung der Besucher des Altonaer Volksparks. Als Pluspunkte wurden von den Besuchern die Ruhe undErholung, die der Park bietet, die Möglichkeit des Naturerlebens, der Wald und die Blumen, aber auch die Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten genannt. Kritisiert wurden der herumliegende Müll, die nicht angeleinten Hunde, der mangelnde Überblick und der

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