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Nauraka - Volk der Tiefe

Nauraka - Volk der Tiefe

Titel: Nauraka - Volk der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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ewiger Begleiter ist der Fluch.« Er sagte ihr  nichts von den Stimmen, die er hörte, und der Perle, die in ihm wuchs und sein Blut vergiftete und seine Haut schwarz verfärbte.
    »Lass mich dir doch helfen ...«, flehte sie.
    »Ich kann nicht. Es ist alles noch viel schwieriger, als du ahnst, und du … du bist längst grau für mich, wie alles andere.« Er war reisefertig und ging auf die Tür zu. »Deswegen bleibst du hier, Alrydis.«
    Er konnte hören, wie ihr Herz brach, das Klirren lag in ihrer Stimme, doch das konnte die Dunkelheit in ihm nicht mehr durchdringen.
    »Darf ich ... dich dann wenigstens einfach nur lieben?«, flüsterte sie. »Aus der Ferne?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Das ist ganz allein deine Entscheidung, Alrydis. Ich kann es dir nicht verbieten. Aber es ist falsch. Wende dich ab von mir. Du stürzt dich ins Unglück.«
    »Erenwin!«, schluchzte sie auf und streckte die Arme nach ihm aus, doch er öffnete die Tür und ging.

18.
Eislicht

    Ruhig glitt die Meaglea über die Berge dahin, der Wind bauschte ihre sonnengoldenen Segel, und die Masten knirschten leise. Das Holz, aus dem ihr schlanker Leib bestand, war sehr hart, stabil und doch unglaublich leicht. »Es sind besondere Federn eingearbeitet«, erklärte Yahi, als er zu Erenwin an die Reling trat. »Diese halten unsere Schiffe in den magischen Sphären.«
    Das Wolkenmeer lag schon weit hinter ihnen, viele schroffe Gebirgszüge verdeckten die Sicht darauf. »Wie weit reicht das Wolkenreich?«, fragte Erenwin.
    »Weit über die See hinaus. Ich glaube, noch keiner von uns ist bis ans Ende gesegelt. Aus eigener Kraft können wir nicht so weit fliegen. Aber es würde mich reizen, es gibt viele Geheimnisse dort.«
    »Genau wie bei uns.«
    »Ich hoffe, dein Volk wird wieder aus der Vergessenheit auftauchen und das Bündnis mit den anderen Alten Völkern erneuern«, meinte Yahi. »Vor allem würde ich gern mal eure Frauen kennenlernen. Ich habe ja schon einmal eine Nices auf einem Seemarkt getroffen, aber die sind zu gefährlich.«
    »Was gefällt dir denn an euren eigenen Frauen nicht?«
    »Die gefallen mir sehr gut, aber sie haben Flügel, wie ich. Mich reizt die See.«
    Erenwin schüttelte den Kopf. So hatte also jeder seine Träume, und wollte immer das, was unerreichbar schien. »Wenn es uns nicht gelingt, den Alten Feind aufzuhalten, wirst du keine Gelegenheit dazu bekommen.«
    »Dann müssen wir das eben tun. Wozu hat man Freunde?« Yahi grinste. »Es wird gut ausgehen. Das tut es immer! Irgendwann, zumindest.«
    »Also schön«, erwiderte Erenwin. »Wenn es zu einem guten Ende kommt – mindestens zweimal im Jahr findet in Darystis ein großer Markt statt, auch für Landgänger. Auf einer Koralleninsel, die inzwischen ziemlich groß sein dürfte. Das Land müsste immer noch zu Nerovia gehören, das südlich liegt, in der Nähe der Wüsten. Es gibt einen Händler, der dort einigermaßen bekannt sein dürfte, Hallog ist sein Name. Such nach ihm, sage ihm, ich habe dich geschickt, und komm zum Markt. Wenn alles ein gutes Ende gefunden hat, werde ich dafür sorgen, dass die Nauraka nicht mehr in der Sphäre unter dem Zwielicht bleiben, sondern auch nach oben gehen, und dann kannst du versuchen, eine Naurakafrau zu beeindrucken. Das allerdings, junger Freund, dürfte nicht einfach werden.«
    »Abgemacht!«, rief Yahi. »Das ist ein Wort.«
    »Nichts als Flausen im Kopf«, stellte Kapitän Fwyll fest, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Warst du auch so, Erenwin?«
    »Ich bin immer noch so«, brummte er. Manchmal ließ ihm die Schwarze Perle mehr Freiheit, das Flüstern verstummte, und er war weniger abgestumpft und emotionslos. In diesen Momenten glaubte er daran, dass er seinen Fluch lösen konnte. Doch dann holten ihn seine schrecklichen Taten wieder ein, und er flüchtete sich in die dunkle Leere, um sich dem Grauen vor sich selbst nicht stellen zu müssen. Seit der Begegnung mit den Daranil und vor allem Alrydis bäumte sich immer wieder etwas in ihm auf, das die Perle noch nicht vernichtet hatte. Umso mehr, seit er ein neues klares Ziel vor Augen hatte, das ihm das Gefühl gab, endlich auf dem richtigen Weg zu sein.
    »Ich glaube, das gehört dazu«, stimmte Fwyll zu und ließ seine Flügel leicht im Wind schaukeln. »Da, der Domgar ist schon ganz nahe. Wir werden ihn bald erreicht haben, und dann liegt es an dir, Erenwin.«
    »Am besten fliegt ihr so an, dass man uns von der Burg aus nicht sehen kann, und setzt mich an einer

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