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Nauraka - Volk der Tiefe

Nauraka - Volk der Tiefe

Titel: Nauraka - Volk der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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er sie denn tatsächlich je gekannt? Als er ihr zum ersten Mal begegnete, hatte er leichtes Spiel gehabt. Sie war unschuldig gewesen, eine gequälte Seele, die zermürbt war, jedoch nicht gebrochen. Es war leicht gewesen, sie neu zu formen.
    Zumindest hatte Berenvil das bis jetzt geglaubt. Doch Lurdèas Bruder hatte sein Werk zunichte gemacht, und das hatte er auch noch absichtlich zugelassen. Er hatte sich zu sicher gefühlt, weil sie noch so jung waren! 
    Vielleicht hätte er doch weniger gierig sein und Erenwin sofort die Perle aus dem Leib schneiden sollen, statt auch noch des Prinzen selbst habhaft werden zu wollen. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, die beiden aufeinandertreffen zu lassen, nur um zu sehen, was passierte. Trotz bester Vorbereitung war ihm die Situation beinahe außer Kontrolle geraten. Auch Erenwin war nach seiner Wandlung nicht gebrochen gewesen, nicht einmal in jenem furchtbaren Moment, als er erkennen musste, dass er keine Hoffnung mehr hatte, weil seine Schwester sich nicht mehr erinnerte. Die beiden hatten niemals ganz aufgegeben und sich deshalb wiedergefunden.
    Ich habe sie unterschätzt, vor allem auch in ihrer tiefen Bindung zueinander. Mein erster Fehler seit langer Zeit, doch ich kann ihn jederzeit korrigieren .
    Lurdèa fuhr fort: »Ich bitte dich um einen Handel: Ich zeige dir auf, welche Wege du beschreiten kannst, um deinen Traum zu verwirklichen. Und du … wirst darüber nachdenken. Lass mich in dein Herz, Berenvil. Versuche es doch einmal! Mein Bruder ist zwar überzeugt davon, dass die Nauraka die Liebe für immer verloren haben. Ich hingegen will ihm beweisen, dass selbst du noch dazu fähig bist, obwohl durch dich das Unglück ausgelöst wurde.«
    »Ich kann nicht«, sagte er ernst. »Diese Möglichkeit bestand nie. Aber ich wäre bereit, mehr Milde walten zu lassen, wenn du mich von ihrer Wirksamkeit überzeugen kannst.«
    »Du wärst bereit, so weit zu gehen?«
    Er war selbst erstaunt. Doch er vermisste sie auch, er wollte sie an seiner Seite, in seinem Bett, darauf mochte er nicht mehr verzichten. Und wenn Lurdèa an seiner Seite war, hatte er bei Verhandlungen einen eindeutigen Vorteil. Man würde ihr glauben und vertrauen, und er würde hinterrücks seinen Nutzen daraus ziehen, ohne dass sie davon erfuhr.
    Aber dazu musste sie wirklich überzeugt sein, Einfluss auf ihn nehmen zu können. Ob sie es ernst meinte? Er musste sie noch einer letzten Prüfung unterziehen. 
    Er neigte den Kopf und presste seinen Mund auf ihre Lippen, heftiger, als er wollte, doch er konnte seine Leidenschaft kaum mehr bezähmen. Zu lange hatten sie zusammengelebt und ihre Lust geteilt, er konnte das jetzt nicht einfach abstellen.
    Und sie … wich nicht zurück. Sie öffnete ihre Lippen, und ihre Zunge schnellte hervor, wand sich um seine, und da presste er sie an sich, ließ seine Hände verlangend über ihren Körper gleiten, während er sich gierig an in ihrem Mund festsaugte. Ungeduldig zerrte er an der Verschnürung ihres Mieders, enthüllte ihre Brüste, schloss seine Hände darüber, spürte, wie ihre Brustspitzen sich durch seine Berührung versteiften. Lurdèa erschauerte und wurde weich in seinen Armen. Sie packte seinen Kopf, zog ihn nach unten und presste ihn gegen ihre rechte Brust, die er sofort mit Küssen bedeckte, sich an der geschwollenen Brustwarze festsaugte und mit der Zunge umkreiste. Beide keuchten sie jetzt, und er war schon fast so weit, sich gehen zu lassen, gleich hier in diesem Saal und vor den Augen der Wachen, und sich mit ihr über den Boden zu wälzen. Mit diesen goldenen Funken in den Augen …
    Doch da hörte er von draußen ein Geräusch, einen Misston im Klang des Windes, wie von einem Horn, das ihn abrupt aus seiner Lüsternheit riss, und er begriff. 
    Sie hatte dasselbe getan wie er! 
    Ablenkung – und er war darauf hereingefallen.
    Er riss sich abrupt von ihr los und taumelte zurück, für einen Augenblick aus dem Gleichgewicht gebracht.
    »Du …«, setzte er an.
    Sie stand furchtlos vor ihm, halb entblößt, eine Brust noch leicht feucht und gerötet von seinen Küssen, und doch so stolz wie eine Königin. 
    Er starrte sie an, fassungslos und noch immer begierig.
    »Ich habe dich nicht belogen«, antwortete sie auf seinen unausgesprochenen Vorwurf. »Ich begehre dich selbst in diesem Moment mehr als alles, Berenvil, und ich weigere mich, die Lust zu verleugnen, die du mir verschafft hast. In deinen Armen vermisste ich nichts mehr. Ich bereue

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