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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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aus der Flugzeugpersonalausbildung, der Ausbildung für den Such- und Rettungsdienst und aus der Unterseebootbekämpfung verbinden konnte. In Jacksonville meldete ich mich auch bei meiner ersten echten Dienststelle: beim HS-7-Geschwader – den Dusty Dogs –, das dem Flugzeugträger USS John F. Kennedy (CV-67) zugewiesen war. Obwohl die Kennedy in Norfolk/Virginia stationiert war, würde mein Geschwader in Jacksonville bleiben, wenn die Kennedy nicht aufs Meer hinaus musste.
    Am Morgen des 27. Februar 1985 kam Bobby Powell in meine Stube und sagte: »Deine Frau bekommt gerade ein Kind.«
    »Oh, Mist«, sagte ich, denn die Fahrt von Jacksonville zum Militärhospital in Fort Stewart/Georgia dauerte zwei Stunden. Ich rief Lauras Familie an.
    Ihr Vater nahm ab. »Es ist ein Junge«, sagte er.
    Immer noch im Fliegeranzug fuhr ich so schnell ich konnte zum Krankenhaus. Alles ging gut, bis ich nur noch etwa 20 Minuten von dort entfernt war. Plötzlich sah ich ein Blaulicht hinter mir: die Georgia State Highway Patrol, die Autobahnpolizei des Staates Georgia. Ich fuhr rechts ran und blieb stehen.
    Der Polizist stellte sein Fahrzeug hinter mir ab und kam an meine Tür. »Warum haben Sie es denn so eilig?«
    Nervös und aufgeregt antwortete ich: »Meine Frau hat gerade ein Kind bekommen und ich muss ins Krankenhaus, Sir.«
    »Führerschein.«
    Ich reichte ihn ihm.
    Er sah ihn an. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich begleite Sie jetzt ins Krankenhaus, und wenn Ihre Frau wirklich ein Kind bekommen hat, dann bekommen Sie Ihren Führerschein zurück.« Er steckte meinen Führerschein in die Brusttasche seines Hemds. »Und wenn Ihre Geschichte nicht stimmt, dann machen wir einen kleinen Ausflug.«
    Er begleitete mich zum Parkplatz des Krankenhauses und dann noch bis in Lauras Zimmer. Unter den Besuchern befand sich auch meine Mutter. Sie war zwar immer noch wütend auf mich, weil ich von zu Hause ausgezogen war und Laura geheiratet hatte, doch gleichzeitig freute sie sich über ihren Enkel. Der Polizist unterhielt sich mit ihr.
    Zum ersten Mal hielt ich meinen kleinen Sohn Blake im Arm. Ich war so stolz, Vater und ein Schwimmer im Such- und Rettungsdienst zu sein. Das Leben war schön. Nach einer Weile bemerkte ich, dass der Polizist verschwunden war. »Wo ist der Polizist? Er hat noch meinen Führerschein.«
    Meine Mutter gab ihn mir. »Der Polizist bat mich, dir zu gratulieren.«
    Als Blake ein wenig größer war, zog Laura mit ihm zu mir nach Jacksonville.
    Am 6. Oktober 1986 hatte ein russisches Atom-U-Boot (K-219) vor der Küste von Bermuda mit einem defekten Verschluss an der Geschossklappe zu kämpfen. Meerwasser trat ein, reagierte mit einem Flüssigbrennstoffrückstand der Rakete und löste eine Explosion aus, bei der drei Menschen ums Leben kamen. Das U-Boot schaffte es gerade noch nach Kuba. Daraufhin schickte der Einsatzverband der John F. Kennedy meinen Hubschrauber aus, um das russische Schiff zu verfolgen. Normalerweise durften wir uns nicht weiter als 48 Kilometer von unserem Flugzeugträger entfernen, doch dieses Mal hatten wir eine Sondererlaubnis.
    Ich trug Stiefel, das Oberteil eines kurzen Taucheranzugs (Shorty genannt) und weiße Baumwollunterhosen. Die meisten Männer hatten auch unten einen Taucheranzug an, doch ich ging das Risiko ein, jemanden in Unterhosen retten zu müssen. Darüber trug ich meinen Fliegeranzug. Unser Echolot fing das Signal des russischen U-Boots auf. Wir waren ihm dicht auf den Fersen und stupsten es immer wieder mit Echolotsignalen an.
    Plötzlich sagte unser Pilot: »Schaut euch mal den Temperaturanzeiger an unserem Rotorgetriebe an.«
    Oh Gott … Die Gänge glühten so stark, dass sie jeden Moment abscheren konnten.
    Der Pilot versuchte, uns in der Luft schweben zu lassen, bevor wir abstürzten. Der Aufprall auf dem Wasser war zwar nicht so heftig, wie ich erwartet hatte, aber immer noch heftig genug. »Mayday, mayday …«
    Als erster Schwimmer eilte ich zum Kopiloten und half ihm, den Anker zu befestigen und aus dem Fenster zu werfen. Danach verließen Pilot und Kopilot den Hubschrauber durch den vorderen Notausstieg. Ich sah am hinteren Ende des Cockpits nach, ob das erste Besatzungsmitglied zur Seitentür ausgestiegen war. Dann zog ich meinen Fliegeranzug aus und legte Flossen, Taucherbrille und Schnorchel an. Mit einem Fußtritt beförderte ich das Rettungsfloß nach draußen, blies es auf und half den beiden Piloten hinauf. Der andere Rettungsschwimmer war schon

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