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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Air Service Regiment (SASR) zu trainieren. Der Flug dauerte ewig. Wir nahmen einen Linienflug, Businessclass, von der Ostküste der USA an die Westküste. Dann ging es weiter nach Hawaii. Von Hawaii ging es nach Sydney an der australischen Ostküste. Und von dort flogen wir über den ganzen Kontinent nach Perth an der australischen Westküste. Es war der längste Flug meines Lebens – und ich hatte den schlimmsten Jetlag meines Lebens.
    Vor den Campell-Kasernen in Perth, der Heimat des SASR, stand ein Denkmal, auf dem alle Soldaten des SASR genannt waren, die im Dienst – beim Training oder im Kampf – ums Leben gekommen waren. Es waren beinahe 40 Namen, viele von ihnen waren im Training verunglückt. In der Kaserne verstauten wir unsere Waffen im Safe, dann führten uns die australischen Kollegen herum. Wir wohnten in einem Hotel am Swan River. Obwohl Sydney ein beliebteres Reiseziel war, war Perth billiger und schöner und es gab weniger Touristen.
    Auf dem sandfarbenen Barett der SASR befand sich ein Aufnäher mit einem geflügelten Dolch aus Gold und Silber über einem schwarzen Schild. Zu den Hauptaufgaben des SASR zählten – ähnlich wie beim Britischen SAS, der die Bildung des SEAL Team Six und der Delta Force entscheidend beeinflusst hatte – die Terrorismusbekämpfung und die Aufklärung (See, Luft und Land). SEALs arbeiten schon seit dem Vietnamkrieg mit dem SASR zusammen.
    Auf der Schießanlage konzentrierten sich die Australier auf schnelle Ziele in einer Entfernung von 200 Metern. Wir hatten mehr mit unbeweglichen Zielen in größerer Entfernung geübt. Sie hatten halbautomatische .308-Scharfschützengewehre, während wir unsere Winchester Magnums mit Kammerverschluss benutzten. Wenn eine Gruppe von vier Zielen an uns vorbeiraste, mussten wir den Kammerverschluss mit der Hand betätigen und jede Patrone einzeln in die Gewehre laden. So erwischten wir nur die Hälfte der Ziele. In der Zwischenzeit drückte das SASR immer nur den Abzug, denn der Gasdrucklader lud die Patronen automatisch. Die Australier trafen alle Ziele. Wir waren einfach schlecht. Mir wurde klar, dass bei der Kriegsführung in den Städten, wo sich alles sehr schnell bewegt, eine halbautomatische Waffe besser ist, zum Beispiel eine .308 für eine Entfernung von 200 bis 400 Metern. Unsere automatischen CAR-15 funktionierten bis maximal 200 Meter.
    Bei 500 und 700 Metern waren dann die Aussies mies. Bei weiteren Entfernungen waren ihre halbautomatischen Waffen nicht mehr so genau, ganz im Gegensatz zu unseren Kammerverschlussgewehren. Und wir sahen auch besser.
    Ich durchschoss ein Ziel aus 750 Metern Entfernung. Ein Typ vom SASR rief ins Funkgerät: »Hat er getroffen?«
    »Ja.«
    Ich schoss noch einmal.
    »Hat er getroffen?«
    »Ja.«
    Und noch mal und noch mal und noch mal … Er schüttelte nur den Kopf. Am Abend gingen wir in eine Kneipe und er spendierte mir ein Red-Back-Bier, ein australisches Weizenbier, das nach der berüchtigten australischen Spinnenart benannt ist. Das Weibchen frisst das Männchen während der Paarung und hat auch schon Menschen gebissen und ihnen sein tödliches Nervengift injiziert. Dieses Bier ist beim SASR sehr beliebt. »Tolles Gewehr, Mann«, sagte er.
    Tage später waren unsere schallgedämpften CAR-15 geladen und wir wagten uns zehn Tage lang ins australische Outback. Eines Abends stiegen wir auf einer 8100 Hektar großen Farm in einen Angriffsgeländewagen des SASR. An jedem Fahrzeug befand sich vorne am Kühlergrill eine spezielle Stange, an der man eine formbare Sprengladung befestigen und so beim Aufprall eine Tür aufsprengen konnte. Dann konnten die Einsatzkräfte vom Fahrzeug springen und das Gebäude angreifen – ein sehr beeindruckender Angriff. Der Geländewagen konnte hinten auch Rauch ablassen, um seinen Fluchtweg zu verdecken. Während der Fahrt schossen wir auf bewegliche Ziele: Kängurus. Die Kängurus grasen auf dem Farmland und zerstören dadurch das empfindliche Umweltsystem. Außerdem fressen sie dem Vieh das Gras weg und verbreiten Krankheiten. Im Gegensatz zu einem süßen Plüschkänguru kann ein wildes Känguru – vor allem, wenn es gereizt oder in die Enge getrieben wird – einen Menschen mit den Vorderpfoten hochheben und ihm mit den Krallen an den kräftigen Hinterbeinen die Gedärme herausreißen.
    Casanova, Little Big Man, Sourpuss und ich benutzten Nachtkennleuchten und montierten Infrarotlaser aus der Serie AN/PEQ von Insight Technology auf unsere

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