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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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Wagen saß.
    Die Stimme von John Caspar.
    »Nein … nein, das kann nicht sein«, presste sie schließlich hervor. Aber es war so.
    »Ich habe mich vergewissert, dass Clutch seinen Teil unseres Abkommens einhält, dass er dir keine Nachrichten schickt oder dich anruft«, erklärte Vince. Nein, nicht Vince – er war in Wirklichkeit John Caspar. Sie hatte sich von dem Mann täuschen lassen, der ihren Tod wollte. Sie hatte ihn gefahren, mit ihm gesprochen, mit ihm gegessen.
    Sie hatte sich mit ihm über ihre Vergangenheit unterhalten. Er war der Erste gewesen, dem sie sich anvertraut hatte, nachdem sie Clutch alles erzählt hatte. Weil sie geglaubt hatte, sie käme dann schneller darüber hinweg.
    Sie war ein Idiot gewesen. »Wie?«
    Er hielt ihr Handy in die Höhe und zeigte auf die Rückseite. »Peilsender. Äußerst effektiv, und keiner von euch hat etwas geahnt.«
    »Du hast in meinen Sachen gewühlt … du Bastard.« Sie hatte ihnen allen diese Suppe eingebrockt, und sie verfluchte sich für ihre Dummheit – und für ihre Vertrauensseligkeit. »Wo ist Clutch?«
    »Er hat noch ein paar Dinge zu erledigen. Ein paar Entscheidungen zu treffen.« Vince – nein, nicht Vince – John Caspar ging in die Hocke und rieb ihr die Arme. Sie versuchte, sich ihm zu entziehen. »Ich will nur nicht, dass deine Arme taub werden.«
    »Dann nimm mir die Fesseln ab, du Arschloch.«
    Er lachte. »Es wäre einiges nötig, um dich zu brechen, Sarah. Darum mag ich dich ja so. Deshalb habe ich dich nicht umgebracht, als ich es eigentlich tun sollte.«
    Als ihre Familie getötet wurde, war sie sechzehn gewesen – und verwöhnt für jemanden, der in diesem Land lebte. Und sie hatte sich so gefürchtet, solche Angst gehabt vor dem Lärm und den Waffen, dass sie das Einzige getan hatte, was sie damals kannte – sie war davongerannt.
    Diesmal wusste sie es besser, jetzt wusste sie, dass man sich vor solchen Menschen nie verstecken konnte. Sie wusste, dass sie es sich nie verzeihen würde, wenn sie nicht auf Leben und Tod um ihre Familie kämpfte. Um Clutch.
    Sie riss die Beine hoch – zusammengebunden leisteten sie hervorragende Dienste als Waffe – , und ihre leicht gebeugten Knie erwischten Caspar im Gesicht.
    Er heulte auf und wich zurück, blutete aus der Nase. »Du machst einen großen Fehler, Sarah. Clutch wird sich nicht für dich entscheiden. Hättest du dich bereit erklärt, bei mir zu bleiben, wärst du frei gewesen.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihm zu sagen, dass sie sich mit dem, was sie tat, bereits befreit hatte. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass für Clutch dasselbe galt – was auch immer geschehen mochte …
    Klebeband auf ihrem Mund verhinderte, dass sie schrie. Kaylee versuchte automatisch, ihre Hände zu heben, um es abzureißen, musste aber feststellen, dass man ihr die Handgelenke hinter dem Rücken fest zusammengebunden hatte. Dunkelheit schloss sich um sie. Luft bekam sie nur durch die Nase. Sie atmete in kurzen, harten Stößen. Ihr Kopf fühlte sich schwer an, und bittere Galle stieg in ihrer Kehle hoch, als die Bewusstlosigkeit sie abermals zu übermannen drohte.
    Der Boden aus festgestampfter Erde rieb an ihrem nackten Knie, wo ihre Hose vorher zerrissen war. Die Augen hatte man ihr nicht verbunden, aber ihr Blick wollte sich nicht an die Dunkelheit gewöhnen, ganz gleich, wie hartnäckig sie es versuchte. Der Geruch von verbranntem Schwarzpulver stach ihr in die Nase, während sie versuchte, sich in eine sitzende Position aufzurichten. Ein unmögliches Unterfangen, so wie man ihr beide Arme und Beine verschnürt hatte. Jeder Muskel in ihrem Leib war bereits taub geworden.
    Instinktiv trat sie mit den Beinen aus. Ihre Füße trafen auf eine Wand. Sie hörte, wie sich loses Erdreich davon löste, dann wälzte sie sich mühsam auf den Rücken und trat ein weiteres Mal zu.
    Sie befand sich unter der Erde, in einem Loch, das nicht ganz zwei mal zwei Meter messen konnte. Durch ein Gitter, das über der Öffnung lag, fiel ein wenig Licht herab. Trotzdem schien alles um sie her auf sie zuzurücken, und die Klaustrophobie drohte übermächtig zu werden. Sie musste dort raus.
    Sie trat wild um sich und vernahm ein gedämpftes Stöhnen, als ihre Füße auf etwas Weiches trafen.
    Sekunden später drückte sich Nick an sie und flüsterte so leise, dass sie ihn kaum hören konnte: »Alles ist gut … ich binde dich los.«
    Nick war da, sie war nicht allein. Sie konnte kaum stillhalten, als er sich an ihren Fesseln zu

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