Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler

Vom Netzwerk:

John Caspar drückte ihr eine Pistole an die Schläfe. Caspar drohte ihm mit dem Finger wie ein Lehrer, der einen Schüler tadelte, während Clutch gegenden Drang ankämpfen musste, ihm diesen Finger abzubeißen.
    »Sie werden auf Ihre alten Tage ziemlich selbstgerecht, Clutch – vor ein paar Jahren hätten Sie die Falle, die ich Ihnen gestellt habe, meilenweit gerochen. Oder sind Sie vielleicht einfach nur weich geworden?«
    »Bastard.« Sarah versuchte sich auf ihn zu stürzen und kassierte dafür einen kurzen Rippenstoß.
    Clutch erhob sich. Sein Körper wankte noch unter den Nachwirkungen des Betäubungsgases. »Lassen Sie sie in Ruhe. Sie hat nichts mit dieser Sache zu tun.«
    »Und wie sie mit dieser Sache zu tun hat.«
    »Wo sind die anderen?«, fragte Clutch.
    »Inzwischen wahrscheinlich tot. Wenn sie Glück haben, heißt das. Wenn nicht, dann verbluten sie noch irgendwo«, antwortete Caspar.
    »Warum zum Teufel haben Sie sie umgebracht?«
    »Weil es mir befohlen wurde. GOST existiert offiziell nicht mehr.«
    »Warum lassen Sie uns dann nicht einfach gehen?«
    Caspar lachte. »Weil Sie ein zu großes Risiko darstellen.«
    »Es ist egal, was Sie mit uns anstellen«, sagte Sarah. »Die Story liegt der Zeitung bereits vor. Es ist zu spät.«
    »Zu spät ist es nur für euch beide.«
    Clutch wollte, dass er falsch lag, wagte es sogar zu hoffen, als er plötzlich Bewegung jenseits der Tür vernahm. Aber die beiden Männer, die eintraten, hatte er noch nie gesehen. Zweifellos Exmilitärs – Ex in jeder Bedeutung des Wortes. Verkrachte Existenzen, was den wenigen Informationen zufolge, die Clutch über den Mann, der sein Leben zerstört hatte, zusammentragen konnte, auch auf Caspar selbst zutraf.
    Aber auch unabhängig von allen Gerüchten hatte Clutch solche Typen zu oft gesehen, um sie nicht auf der Stelle zu erkennen. Er hatte es vom ersten Moment an gewusst, als er John Caspar vor all den Jahren kennenlernte. Und dieser Eindruck hatte sich noch verstärkt, als sie sich vor ein paar Monaten wiederbegegnet waren und Caspar ihm versprochen hatte, dass Sarah nichts zustoßen werde, wenn er, Clutch, bereit sei, freiwillig zu GOST zurückzukehren.
    Ja, es steckte Schwäche in Caspar, und Clutch spürte zum ersten Mal seine alte Schärfe wieder aufblitzen.
    Aber dieser Moment währte nur kurz, denn die beiden Männer schleiften Kaylee herein. Sofort setzte einer von ihnen ihr eine Pistole an den Kopf und ein Messer an die Kehle, während der andere vortrat, um Caspars Platz einzunehmen und Sarah eine Waffe an die Schläfe zu drücken.
    Caspar kam zu Clutch und wies ihn an, sich herumzudrehen, damit er beide Frauen gleichzeitig sehen konnte. Clutch kochte innerlich, tat aber, was Caspar wollte, und ließ ihn so nah an sich herankommen, bis er die Pistolenmündung zwischen seinen Schulterblättern spürte.
    »Was für eine Entscheidung! Wenn Sie die Frau, die Sie zu retten versucht hat, nicht umbringen, müssen wir die Frau töten, die Sie lieben.«
    Clutch fühlte sich so ruhig und beherrscht wie seit Jahren nicht mehr, als er all das einsetzte, was er in seiner Ranger- und Delta-Force-Ausbildung gelernt hatte. Ein Söldner zu sein, das war anders gewesen, es hatte geringfügig andere Fähigkeiten erfordert. Aber das hier … das konnte er.»Sie werden mich nicht gehen lassen, wenn ich es getan habe.«
    »Sind Sie bereit, dieses Risiko einzugehen? Vielleicht lasse ich Sie ja am Leben, damit Sie um Sarah trauern können? Oder vielleicht töte ich Sie und behalte Sarah für mich?« Caspar flüsterte jetzt, sodass nur Clutch ihn hören konnte. »Ich hätte sie so oft haben können. Sie war einsam. Verloren. Sie wäre willig gewesen.«
    Clutch zuckte zusammen, aber die Pistolenmündung hinderte ihn daran, etwas zu unternehmen. »Warum haben Sie die anderen umgebracht und mich am Leben gelassen?«
    »Sie waren immer der Stärkste, derjenige, auf den ich am meisten gezählt habe.«
    Clutch schnaubte. »Lassen Sie mich gehen, John. Sobald der Artikel erschienen ist … «
    »Er wird nicht erscheinen. GOST mag Vergangenheit sein, aber die Existenz der Gruppe wird nie ans Licht kommen, das kann ich Ihnen versprechen. Wir werden alles tun, was nötig ist, um das zu verhindern.« Caspars Hand war völlig ruhig, als er Clutch die SIG in den Rücken drückte, genau zwischen die Schultern, aber in einem Winkel, aus dem ihm die Kugel direkt das Herz durchschlagen würde.
    »Meinem Chef und meinen Freunden bei der Zeitung können Sie