Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
Tochter nicht einverstanden waren. Ihrer Ansicht nach sollte sie sich darauf konzentrieren, eine Familie zu gründen.
Sie sagten, Deidre habe sich schon immer viel zu sehr um die Bedürfnisse anderer gekümmert.
Billy dachte gar nicht daran zu heiraten, nicht einmal ein Mädchen wie Deidre, das ein großes Vermögen, Klasse und dank ihrer durch und durch republikanischen Familie politische Macht mitbrachte; all das hätte den Namen Winfield noch mehr gestärkt. Deshalb ergriff Walter die Gelegenheit beim Schopf, alsBilly wieder einrücken musste, und hielt um Deidres Hand an.
Deidre wurde von ihrer Familie unter Druck gesetzt, außerdem machte man ihr weis, dass Billy bereits mit einer anderen Frau verlobt sei, und so gab sie ihren Berufswunsch und die Vorstellung, Billy zu heiraten, schweren Herzens auf.
Sie war die perfekte Gattin für einen potenziellen Präsidenten – schön, modebewusst, freundlich. Dazu war sie belesen, engagierte sich leidenschaftlich für die Rechte von Kindern, und die amerikanische Öffentlichkeit verehrte sie. Die Presse konnte nicht genug von ihr bekommen, und obwohl sie sich nie über dieses Leben im Goldenen Käfig beklagte, forderte es seinen Tribut von ihr.
Walters Vater hatte ihm schon früh prophezeit: Wahre Liebe wirst du nie finden, Walter. Für Menschen mit unserem Geld und Hintergrund existiert sie nicht. Du kannst nur auf eine Gefährtin hoffen, die deine politische Karriere unterstützt und dir Kinder schenkt.
Walter hatte sich eingeredet, dass Deidre nur schüchtern sei, zurückhaltend, dass sie eben nervös sei angesichts der Verantwortung, die sie zu übernehmen im Begriff war. Wenn sie erst verheiratet wären, würde es schon anders werden.
Doch das war ein schwerwiegender Irrtum.
Deidre hatte ihre Hochzeitsnacht allein im Bett verbracht und sich in den Schlaf geschluchzt. Walter saß im Sessel, bis die Sonne aufging, die Last des Winfield-Erbes fest und unverrückbar auf seiner Brust.
In Deidres Herz hatte nur die Liebe für einen Mann Platz. Und schließlich hatte sich diese Liebe erfüllt. Immer wieder war Deidre mit Billy ins Bett gegangen, bis Walter sich seinen Bruder endlich zur Brust nahm. Ihm drohte. Woraufhin Billy, der eigentlich vorgehabt hatte, das Militär und dann New York zu verlassen, und zwar mit Deidre, seine Dienstzeit verlängert hatte.
Einen Monat vor Cutters Geburt fiel Billy im Kampf. Die Presse berichtete, er sei durch versehentlichen Beschuss aus den eigenen Reihen ums Leben gekommen, aber Walter und seine ganze Familie kannten die Wahrheit – Billy war ins Visier der gegnerischen Miliz geraten und war entführt und umgebracht worden, bevor ihn die Special Forces retten konnten. Deidre hatte Walter nie vergeben.
Und Walter hatte sich selbst nie vergeben, dass er seinen Bruder vertrieben und zu dieser Dienstzeitverlängerung gezwungen hatte. Nun lastete diese Entscheidung im Licht dessen, was Deidre getan hatte, noch schwerer auf seinem Gewissen.
Gleich nach ihrem Tod hatte man Walter einen persönlichen Brief seiner Frau überreicht, den sie selbst unmittelbar zuvor geschrieben hatte. Er hatte ihn im offenen Kamin seines Arbeitszimmers in der Familienvilla verbrannt, aber erst nachdem er sich den Inhalt unauslöschlich eingeprägt hatte. In ihrer eleganten Handschrift hatte Deidre ihm mitgeteilt, dass Cutter sein Sohn war und nicht Billys, wie Deidre selbst Walter stets glauben gemacht hatte.
Walter wusste noch, dass Deidres scheinbarer Verrat ihn jedes Mal, wenn er Cutter angesehen hatte, als der Junge noch als Winfield bei ihnen lebte, wie ein Stich ins Herz getroffen hatte. Er hatte angenommen, dass es ihr genauso ging, weil sie es nicht ertrug, in der Nähe des Kindes zu sein, kaum dass sie es viel zu früh zur Welt gebracht hatte.
Voller Scham musste Walter sich eingestehen, dass er selbst in vielen Nächten gebetet hatte, der winzige Säugling möge die Nacht nicht überleben. Aber Cutter Winfield hatte es entgegen allen Erwartungen geschafft.
Walter hatte zwanghaft versucht, seinen Bruder in Cutter zu sehen. Tatsächlich aber sah der Junge vor allem Deidres Familie ähnlich.
In all den Jahren hatte Walter sich von seinem Stolz und seinen Schuldgefühlen an so vielem hindern lassen. Es war an der Zeit, die Dinge ins Lot zu rücken.
Als er durch die Garage ins Haus ging, trat Nick auf den Einsatzbericht, den Max unter der Hintertür durchgeschoben hatte. Nick hatte auf dem Heimweg von New York Stunden auf den Highways
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