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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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verstehen geglaubt, warum seine Eltern ihn nicht wollten – weil er sie in Verlegenheit brachte, weil er sie an eine Indiskretion erinnerte. Weil er ein Bastard war.
    Zu hören, dass er ein eheliches Kind war, brach ihm das Herz heftiger, als er es je für möglich gehalten hätte. »Du lügst.«
    »Wenn ich das gewusst hätte … « Walter verstummte.
    Nichts ergab mehr einen Sinn. Er hatte immer ein wenig Trost in dem Glauben gefunden, dass Deidre ihn hasste, weil sie in ihm eine lebende, atmende Erinnerung an ihre Affäre sah. »Ich versteh’s nicht … wann hat sie das herausgefunden?«
    Walter zögerte, und in seinen Augen sah Nick ein Mitleid, das er niemals in irgendjemandes Augen sehen wollte. »Sie hat es die ganze Zeit gewusst, Cutter.«
    »Ich bin nicht Cutter. Hör auf, mich so zu nennen.«
    »Ich weiß, das ist nicht einfach zu verstehen.«
    Zu verstehen? Nick schloss die Augen, sank gegen die Wand und fragte sich, wie ein Mensch verstehen sollte, dass die eigene Mutter seinen Anblick nicht ertragen konnte.
    »Als Billy wieder zum Militär ging, war es zu spät, um auch nur daran zu denken, unsere Ehe zu kitten«, gab Walter zu.
    »Dich hat sie gehasst, das weiß ich jedenfalls. Ich habe vielleicht nicht viel gesprochen, aber ich war verdammt noch mal nicht so dumm, wie ihr gedacht habt.«
    »Deine Mutter und ich haben uns aus vielen verschiedenen Gründen auseinandergelebt.«
    »Sie hat Billy geliebt. Warum also hat sie uns nicht allen den ganzen Ärger erspart und sich von dir scheiden lassen?«
    »Wir sind eine Familie, die in der Öffentlichkeit steht, Cutter. Von uns erwartet die Welt mehr. Unser persönliches Glück kann nicht an erster Stelle stehen.«
    Nick wurde die Brust eng, er rang nach Atem. Sein Magengeschwür brannte. »Was ist das für eine Art zu leben?«
    Walters Gesicht verriet die Strapazen der vergangenen Tage. Mochte Deidre auch Walter nicht geliebt haben, so war es doch offensichtlich, dass Walter nie aufgehört hatte, seine Frau zu lieben. »Ich habe nicht die Kraft für eine philosophische Diskussion mit dir.«
    »Warum bist du dann nach all der Zeit hier? Ich bin tot, schon vergessen? Du hast also gesagt, was du zu sagen hattest. Ich hoffe, wenigstens du fühlst dich jetzt besser, denn mir hat es nicht geholfen.«
    Nicks Worte trafen Walter sichtlich. »Ich habe meinen Bruder verloren, bevor ich Gelegenheit hatte, mich mit ihm auszusöhnen. Das wird mir nicht noch einmal passieren.«
    Nick fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, mahnte sich zu Ruhe und Konzentration, und verdammt, er wünschte, seine Brüder wären jetzt bei ihm. »Du kannst nicht hier hereinspazieren und erwarten, dass ich mein Leben aufgebe.«
    »Das erwarte ich auch nicht.«
    »Wenn sich herausgestellt hätte, dass ich Billys Sohn bin, was wäre dann gewesen? Ich nehme an, dann wärst du nicht bei mir aufgekreuzt.«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Walter ehrlich. »Es war wie ein Weckruf für mich, als ich erfahren habe, dass du mein Sohn bist. Du warst ein Kind, und ich habe dich grundlos bestraft. Das sollte kein Vater seinem eigenen Fleisch und Blut antun.«
    Nick spürte, wie sich in seiner Kehle ein Kloß bildete. Er schluckte ihn trocken und lautlos hinunter und sagte sich, dass das alles nur Scheiße war. Er kämpfte den Drang nieder, Walter zu sagen, dass er nicht sein Vater war. Und dann dachte er an Kenny, der ihm eingetrichtert hatte, stets Respekt zu zeigen. Und dass es manchmal besser war, nicht zu streiten, vor allem, wenn man im Herzen die Wahrheit kannte. »Ich weiß wirklich nicht, was du jetzt erwartest … warum ich dir auf einmal nicht mehr egal sein sollte.«
    »Du hast einen gefährlichen Beruf. Genau wie dein Onkel Billy damals. Ich könnte mir nicht mehr in die Augen sehen, wenn ich dir nicht die Hand reichen würde. Aber ich kann nicht erwarten, dass du mir verzeihst.«
    »Nein, das kannst du nicht«, erwiderte Nick mit fester Stimme.
    Walter nickte ihm zu, dann ging er zur Haustür. Davor blieb er noch einmal stehen. »Ich habe deine Karriere verfolgt. Ich weiß, dass du ein Held bist.«
    Nick machte sich nicht die Mühe, ihn zu fragen, warum er das getan hatte; er wollte nicht mehr wissen, als er bereits wusste. Sein Kopf konnte diese Information nicht verarbeiten, nicht jetzt, da Walter vor ihm stand. »Ich tue nur meine Arbeit.«
    »Aber besser als die meisten anderen. Bei einem deiner jüngsten Einsätze hast du ein Attentat verhindert und damit ein afrikanisches Land

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