Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
in Gefahr zu sein.«
»Dann gehe ich als Rückendeckung mit. Zeit habe ich. Scheiße .« Chris rieb seine Finger aneinander. »Du musst mir die ganze Geschichte erzählen.«
Das tat Nick, zügig und ruhig. Als er fertig war, seufzte Chris und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. »Herrgott, Nick, wenn diese Männer vom FBI waren … « Er verstummte kopfschüttelnd.
»Du musst hierbleiben und dich um die Folgen kümmern.«
»Ich soll hier den Abschirmer spielen, während du nach Afrika abhaust und der Sache auf den Grund gehst? Ich soll dich ohne Rückendeckung losschicken?«
»Ich habe versucht, mit Clutch Verbindung aufzunehmen, hatte aber kein Glück. Kaylee hat jemanden kontaktiert, der uns helfen wird.«
Seine beiden Brüder – aber insbesondere Chris – hatten ihm die Hölle heißgemacht, als sie dahintergekommen waren, dass er im vergangenen Jahr inoffiziell und heimlich mit Clutch zusammengearbeitet hatte.
Chris ließ ihn nicht aus den Augen. »Wann wolltest du mir eigentlich erzählen, dass Walter dir einen Besuch abgestattet hat?«
»Wie zum Teufel … « Nick lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Dad«, sagten sie wie aus einem Mund.
Und dann sprach Nick die Worte aus, die ihm seit dem frühen Abend nicht aus dem Kopf gingen. »Er ist gekommen, weil er mich um Verzeihung bitten wollte. Er hat mir gesagt … verdammt, er hat mir gesagt, dass ich sein Sohn bin, nicht Billys.«
Chris beugte sich so abrupt über den Schreibtisch, dass es aussah, als wolle er darüber springen. »Ach, was für eine Scheiße, Nick.«
»Ja.« Er schloss die Augen, öffnete sie wieder und sah seinen Bruder an.
»Glaubst du, Kaylee hat einen Verdacht?«, fragte Chris. »Ich kenne ihr Pseudonym … Sie schreibt schon seit einer ganzen Weile über Cutter.«
Nick zuckte mit den Schultern, als sei es egal, aber Chris’ Überlegungen spiegelten seine eigenen Befürchtungen wider. »So gut ist keiner von diesen Reportern. Das weißt du doch.«
»Aber sie ist gut. Sehr gut sogar. Sie macht so einen bescheidenenEindruck,Nick,aberK.DarcykanndichindieKniezwingen. Sie hat verdammt viel Einfluss in ihrer Branche. Sie steht in dem Ruf, dass ihr kein Eisen zu heiß sei.«
»Ja, das sagt man mir in meiner Branche auch nach.«
Chris verlor die Geduld. Er drehte den Laptop um, sodass Nick den Bildschirm sehen konnte. Darauf war ein Artikel von Kaylee zu sehen. »Sie hat ein paar große Storys gemacht, Korruption in der Regierung und beim Militär aufgedeckt, hat den Mund aufgemacht, als man versucht hat, sie zu bestechen und ihr zu drohen. Sie ist große persönliche und berufliche Risiken eingegangen. Ganz zu schweigen davon, dass sie im Privatleben von vielen Leuten herumgeschnüffelt hat. Erinnerst du dich an diese Story von ihr?«
Nick ließ seinen Blick über den Bildschirm huschen und erinnerte sich, den Artikel voriges Jahr gelesen zu haben. Kaylee hatte die Affäre eines ach so glücklich verheirateten Präsidentschaftskandidaten mit einer ach so glücklich verheirateten Kongressabgeordneten aufgedeckt, obwohl die Familie des Kandidaten sie angefleht hatte, es nicht zu tun.
Wieder kochte die Wut in ihm hoch. Was war nun, wenn sie ihn anlog? Was war, wenn das alles nur dazu diente, um an ihn heranzukommen? »Sie ist gut, okay. Aber sie hat keinen Grund, mich zu verdächtigen, und je wütender ich auf sie wäre, desto argwöhnischer würde sie, oder nicht? Außerdem ist sie wegen Aaron hier. Das ist alles.« Er war sich sehr wohl im Klaren darüber, dass er sich anhörte, als müsse er sich selbst davon überzeugen, dass es wirklich so war.
Chris nickte langsam und blickte an Nick vorbei in Richtung Küche. »Lassen wir es dabei.«
»Ja, du kennst mich doch. Ich schütte jeder Frau, die ich kennenlerne, immer sofort mein Herz aus.«
Sein Bruder schnaubte.
»Hast du etwas von Jake gehört?«
»Nein.«
Nick heftete den Blick auf ein paar schwache Kratzer auf der Schreibtischplatte. Wäre Jake nur beim Training in Coronado gewesen, hätten sie inzwischen von ihm gehört. Noch ein Grund zur Sorge. »Ich möchte jetzt nicht über Kaylee und ihre Motive sprechen.« Eigentlich wollte er nicht nur jetzt nicht darüber sprechen, sondern überhaupt nicht.
Chris nickte und schnappte sich das Sparbuch. »Woher weißt du, dass das Geld noch auf der Bank ist?«
»Das weiß ich nicht. Aber ich wette, dass irgendwo die Alarmglocken schrillen werden, wenn ich versuche, es
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