Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
meiner Seite stehen.«
Nach dieser Warnung riss er ihr die Pistole aus der Hand, hielt sie aber weiterhin fest.
Nur die Ruhe, Jamie, bleib ganz ruhig. »Ich bin nicht berechtigt, in Ihre Akte zu schauen. Und ich habe auch keine Lust dazu.« Das war eine Lüge. Sie hatte schon nach ihrer ersten Begegnung einen Weg gefunden, sich über den Mann und seine Fähigkeiten zu informieren.
»Das ist mir scheißegal. Verraten Sie mir, was Sie über Aaron Smith wissen. Nick steckt nämlich in Riesenschwierigkeiten und Sie werden mir nichts vorenthalten.«
»Ich verstehe, dass Sie sich Sorgen um Ihren Kameraden machen … «
Chris schnitt ihr das Wort ab. »Nick ist mehr als nur ein Kamerad. Er ist mein Bruder.«
»Ich weiß, alle SEAL s sind Brüder … «
»Nein, er ist mein Bruder . Im Sinne von ›in derselben Familie aufgewachsen‹«, erklärte er.
Sein Bruder. Gott, sie wünschte, er hätte das nicht gesagt. »Wenn wir landen, können Sie gehen, wohin Sie wollen.«
»Oh, machen Sie sich keine falschen Hoffnungen. Ich bleibe bei Ihnen.« Er ließ sie los. »Unser Team hat sich im Laufe der Jahre mit vielen Leuten angefreundet. Wir helfen einander, wenn es nötig ist.«
»Ich habe Sie nicht um Ihre Hilfe gebeten.«
»Ich bin trotzdem bereit, Ihnen zu helfen.« Er sah sie unverwandt an, als suche er in ihrem Gesicht nach irgendwelchen Hinweisen, ob sie ihre Informationen preisgeben würde.
»Was ist, wenn ich Ihnen nichts sage? Wenn ich Ihnen nichts sagen kann?«
»Dann wird das eine sehr unangenehme Reise.«
Sie wandte sich von ihm ab, wünschte, sie könnte irgendwohin, nur um seinem Blick zu entgehen. Ihre innere Stimme riet ihr, ihm zu vertrauen – genau dieselbe Stimme, die ihr stets geraten hatte, niemals jemandem voll und ganz zu vertrauen. Sie verstand nicht, über was für eine Art von Zauber Chris verfügte, der es ihm ermöglichte, diesen Sinneswandel in ihr auszulösen.
Sie saß da und stützte den Kopf in die Hände, die Ellbogen auf dem kleinen Tisch, wo sie zuvor einen Stadtplan von Ubundu studiert hatte, um die besten Wege zu dem Lagerhaus zu finden – gerüchteweise die letzte bekannte Adresse der GOST -Gruppe, die sie in vertraulichen Unterlagen entdeckt hatte.
Ich wüsste es, wenn meine Schwester tot wäre. Ich würde es spüren.
Jamie musste einfach rechtzeitig dort eintreffen, um Sophie zu warnen, um sie aus dieser Gruppe herauszuholen. Mit den Konsequenzen konnte sie sich später auseinandersetzen. Sie hatte keine andere Wahl.
»Warum sind Sie so traurig, Jamie?«
Chris’ Stimme schien wie eine sanfte Hand langsam über ihren Nacken zu streicheln. Für eine Sekunde hatte sie vergessen, dass sie nicht allein war. Unbewusst fasste sie mit der Hand hinter ihren Kopf und versuchte, die Spannung wegzumassieren.
Sie hatte nicht gehört, wie er auf sie zugegangen war, aber plötzlich legte sich seine Hand auf ihre, und sie ließ es zu. Seine Handfläche war rau, schwielig – arbeitende Hände, und es war ein herrliches Gefühl, seine Wärme auf ihrer kühlen, weichen Haut zu spüren.
Sie hätte ihn von sich stoßen, aufstehen und verlangen sollen, dass er aufhörte – aufhörte, sie zu berühren, aufhörte, so nett zu sein, aufhörte … mit allem.
Aber sie tat es nicht. »Ich bin nicht traurig. Mir tut nur der Kopf weh.« Halb Wahrheit, halb Lüge.
»Migräne?«
»Ja. Habe ich ab und zu.«
»Nehmen Sie irgendetwas dagegen?«
»Nein.«
»Dann gehen Sie nur mit Willenskraft dagegen an?«
»So ähnlich.« Sie sollte das nicht tun, sollte nicht zulassen, dass seine Hände auf ihr umherwanderten. Sie musste sich konzentrieren, planen, was sie tun würde, sobald das Flugzeug landete.
Aber seine Hände fühlten sich so gut an. Sie hätte jetzt auf der Stelle einschlafen können. Mit ihrem Kopf an seiner Brust. »Das machen Sie gut. Sie haben geschickte Hände.«
»Familienerbe. Mütterlicherseits.«
»War Ihre Mutter auch Scharfschütze, so wie Sie?«
»Sie war Hebamme.«
»Bringen Sie auch Babys zur Welt?«
»Manchmal. Ich bin auch der Sanitäter im Team.«
»Scharfschütze und Sanitäter. Eine komische Kombination, nicht? Haben Sie das Bedürfnis, Menschen vom Tod zu erwecken?«
Seine Hände lösten sich von ihr, als hätte ihm ihr Körper einen Stromstoß versetzt.
»Was ist?«, fragte sie und wandte sich zu ihm um. Sein Unbehagen war unübersehbar, auch wenn es gleich wieder verging.
»Nichts. Ich rede nur nicht gern über meinen Beruf.«
Sie fragte sich, ob das ein
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