Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
erwachsene Frau und habe sich wahrscheinlich aus freien Stücken zurückgezogen. Aber während ich nach ihr gesucht habe, bin ich auch auf andere gestoßen, die im Zeugenschutzprogramm waren und dann spurlos verschwunden sind – wie vom Erdboden verschluckt.«
»Ist das nicht Sinn und Zweck des Zeugenschutzprogramms?«
»Nicht einmal die Marshals, ihre einzigen Kontaktpersonen, wussten, was aus ihnen geworden ist.« Sie verriet ihm nicht, dass ihr Pflegevater ein US -Marshal war, der ihr widerwillig Einblick in die Datenbank gewährt hatte, um Sophie zu helfen. »Ich habe die Berichte gesehen. Die Leute durften das Programm verlassen und ins Militär eintreten. Und dann sind sie verschwunden. Einige wurden entlassen, wie Sophie. Und andere sind einfach nicht mehr zur Arbeit erschienen«, erklärte sie.
»Du glaubst, das waren diejenigen, die man für GOST rekrutiert hat?«
»Es ist der perfekte Plan – krank, aber perfekt. Sie konnten sich GOST nicht widersetzen, sonst hätten sie riskiert, an die Leute verraten zu werden, die ihren Tod wollten – die Leute, derentwegen sie überhaupt erst untertauchen mussten. Mach mit oder stirb.«
»Deine Schwester war im Zeugenschutzprogramm, bevor sie zur Air Force ging?«, fragte er.
»Seit sie zwölf war«, antwortete sie, auf seine Frage nach ihrem eigenen Zeugenschutzprogramm-Status gefasst, die er allerdings nicht stellte.
Das war gut. Sie war noch nicht bereit, ihm davon zu erzählen.
Stattdessen erhob er sich. »Wir müssen herausfinden, wie tief die Scheiße ist, in der mein Bruder und deine Schwester stecken.«
Sie konnte ihm kaum in die Augen schauen, als sie die nächsten Worte aussprach, die Worte, vor deren Klang sie sich fürchtete. »Meinen Informationen zufolge könnte es für beide bereits zu spät sein.« Sie hatte mehr Zeit mit Computern als mit Menschen verbracht und wusste, wie sie bekam, was sie brauchte. Ein Duell mit einem Computer entschied sie immer für sich. »Ich habe eine CIA -Anweisung eines Mannes namens John Caspar an die Agenten Simms und Ferone gefunden – den Befehl, GOST und alle, die dazugehören, so schnell wie möglich auszulöschen. Afrika war das Versuchsgelände. Wäre alles so gelaufen wie geplant, hätten die Leute ihren Zweck erfüllt, dann hätte man eine weitere Gruppe ausgebildet und weltweit eingesetzt. Aber es ist nicht so gelaufen wie geplant.«
»Wer ist dieser John Caspar?«
»Das ist das Problem – er existiert nicht. Ich versuche seit Monaten, etwas über ihn herauszubekommen. Er ist buchstäblich unauffindbar. Und da ich weder ein Bild von ihm auftreiben kann noch eine Adresse oder eine Tätigkeitsbeschreibung, ist es mir auch nicht möglich, ihn direkt aufzuspüren.« Sie seufzte und schob sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
»Und was hat das alles mit Nick zu tun?«
»Dein Bruder hat für einen Söldner namens Bobby Juniper alias Clutch gearbeitet.«
Chris nickte langsam. »Du glaubst, Clutch gehört zu dieser Gruppe.«
»Er passt ins Muster.«
»Nick hat versucht, Kontakt zu Clutch aufzunehmen, bevor er aufgebrochen ist, konnte ihn aber nicht erreichen. Er hat ihm Nachrichten hinterlassen, hat ihm das Ziel genannt, zu dem er und Kaylee unterwegs sind. Sie haben ungefähr fünf Stunden Vorsprung. Landung in Ubundu.«
»Du hast Koordinaten? Von wem?«
»Okay, das wird sich jetzt vielleicht verrückt anhören … aber nach allem, was du mir erzählt hast, vielleicht auch nicht. Der Mann von Kaylee Smith war ein Army Ranger. Die Armee behauptet, er sei im Einsatz ums Leben gekommen, aber vor ein paar Wochen hat Aaron Kaylee angerufen. Und dann sind irgendwelche FBI -Agenten bei ihr aufgetaucht und haben ihr gesagt, er sei fahnenflüchtig. Und dann hat Aaron wieder angerufen und sie nach Afrika bestellt. Er hat ihr die Koordinaten genannt.«
»Ich habe den Namen Kaylee Smith überprüft. Sie ist nicht im System.« Jamie zog ihren Computer heran. »Wie heißt ihr Mann?«
»Aaron Smith. Ich habe es versucht, kann aber nichts über ihn herausfinden.«
»Du nicht. Ich schon«, sagte sie, ohne zu überlegen. Aber als sie aufschaute, schien er nicht gekränkt zu sein. Im Gegenteil, er lächelte, als gefiele es ihm, dass sie ihm um eine Nasenlänge voraus war, und setzte sich neben sie, während sie wieder ins System eindrang und den Kampf gegen die Uhr aufnahm.
Sarah war der beste Führer, den Nick in diesem Land je gehabt hatte. Sie kannte sämtliche Straßen und Umwege und hatte auf der
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