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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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eines großen Filmstars sein.«
    Er schnaubte abermals. »Ich spiele für Jules nicht den Survival-Trainer, ganz egal, wie oft sie mich noch fragt.«
    »Klang aber so, als hätte sie es wirklich gewollt.«
    »Ja, ja, sie will eine ganze Menge. Wir haben noch ein paar offene Rechnungen miteinander – aber die sind alle auf ihrer Seite offen, nicht auf meiner.«
    Jamie kannte sich aus mit offenen Rechnungen. Manchmal hatte sie das Gefühl, ihr ganzes Leben sei eine einzige offene Rechnung gewesen – offene Erinnerungen, offene Erfahrungen. Kindheit.
    Auf dem College und bei der Arbeit hatte sie alles gern zum Abschluss gebracht. Auch nach der Beendigung eines Falles einfach nur den betreffenden Aktenordner wegzustellen, empfand sie als etwas Angenehmes.
    Ob sie je mit Durcheinander und Komplikationen klarkommen würde, wie es so viele Menschen in ihrem Umfeld zu können schienen?
    In diesem Land, auf dieser persönlichen Mission, war alles so verzwickt, und es wurde mit jeder Sekunde schlimmer. Ihre Sorge vermischte sich mit der von Chris, bis alles überkochte und das dabei herauskam – sie im Dunkeln neben ihm.
    Sie hatte im Laufe der Jahre etliche Männer kennengelernt – und alle, auch Mike, schienen darauf aus gewesen zu sein, ihre Schale zu knacken, herauszufinden, wer sie war, ihre Fassade der Ernsthaftigkeit zu durchbrechen. Aber es war keine Fassade, und Chris schien das zu begreifen. Und es schien ihn auch nicht zu stören.
    Er hatte sich neben ihr niedergelassen und reichte ihr die Flasche. »Hast du Angst im Dunkeln?«
    Warum sollte ich?, wäre es ihr beinah herausgerutscht. »Manchmal. Aber im Moment geht es schon.«
    Aber noch während sie die Worte aussprach, machte sich in ihr die bekannte Panik breit, heiß und schnell, und sie zog die Knie an die Brust, ihr Hirn drohte sich zu überschlagen, weil ihr nichts einfallen wollte, was sie sagen sollte, sie konnte sich nicht mehr an ihre ausgedachte Geschichte erinnern. Nur an die Wahrheit erinnerte sie sich, aber die Wahrheit würde sie nie jemandem erzählen, das hatte sie sich geschworen.
    Vor der Ermordung ihrer Eltern hatten sie im Rahmen des Zeugenschutzprogramms in einem Haus in Minnesota gewohnt. Gebürtig war Jamie allerdings in Brooklyn, wo ihre Mutter, eine Assistenzstaatsanwältin, den falschen Mann hinter Gitter gebracht hatte, ein hochrangiges Mitglied der Russenmafia. Der Sohn des Mannes hatte ihr und ihrer ganzen Familie Rache geschworen, ganz gleich, wie lange es dauern würde.
    Nachdem ihre Eltern umgebracht worden waren, hatte Kevin Morgan, der US -Marshal, der mit ihrem Fall betraut war, sie bei sich aufgenommen. Seine Frau Grace hatte sich widerstrebend damit einverstanden erklärt, dass Jamie und Sophie bei ihnen lebten, bis Sophie achtzehn geworden und zum Militär gegangen war. Auch Jamie blieb, bis sie achtzehn wurde, dann ging sie aufs College.
    Es war keine Überraschung, dass ihrer beider Berufsweg in den Gesetzesvollzug führte, dass sie beide Waffen trugen. Sie hatten ohnehin ihr Leben lang immer auch einen Blick hinter sich werfen müssen.
    Jetzt massierte ihr Chris wieder den Nacken und die Schultern. »Es tut wieder weh, hm?«
    »Ja«, log sie, denn in Wirklichkeit hatte es nie aufgehört. Wenn die Kopfschmerzen richtig schlimm wurden, war sie überzeugt, Sophies Schreie hören zu können – Schreie, die sie aus tiefem Schlaf gerissen hatten, als sie acht Jahre alt gewesen war, woraufhin sie zu ihrer Schwester gerannt war.
    Das war die Nacht gewesen, als der Mann, der Jagd auf ihre Eltern machte, seit sie alle ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden waren, sie gefunden hatte. Jene Nacht war so voller Blut gewesen – es hatte den Boden bedeckt, es hatte an Sophies Füßen und Händen geklebt, aber irgendwie … irgendwie hatte Sophie es geschafft, sich zu beruhigen und zu Jamie zu sagen: Geh nach unten.
    Und in die Schreie hatte sich das Heulen der Sirenen gemischt. Was Jamie und ihre Schwester in jener Nacht gerettet hatte, war Sophies Geistesgegenwart gewesen – trotz ihrer Panik hatte sich die Vierzehnjährige an das Training durch die Marshals und die Übungen erinnert, die ihre Eltern regelmäßig mit ihnen machten.
    Als Sophie hörte, wie der Mann ihre Eltern ermordete, hatte sie die Polizei angerufen. Und dann hatte sie zu schreien begonnen.
    Jamie unterdrückte den Drang, sich die Hände auf die Ohren zu pressen, um sie vor den Schreien zu verschließen, die nur sie hören konnte. »Hat dein iPod den Absturz

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