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Nayidenmond (German Edition)

Nayidenmond (German Edition)

Titel: Nayidenmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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geballten Fäusten zu verhindern suchte. Sein Kopf sank noch tiefer; dennoch sah Rouven die hitzige Röte, die sich bis zu Iyens Hals hinabzog. Ob es Verlegenheit oder Wut war, wusste er nicht. Aber solange Iyen ihn nicht aufhielt, würde er weitermachen und sich zumindest vorstellen, was sein könnte, wenn nur …
     
    Bei Tod und Verdammnis, wenn er nicht bald aufhört, fall ich über ihn her!, dachte Iyen regelrecht verzweifelt. Er wollte nicht, dass Rouven aufhörte, die sanften und doch angenehm festen Berührungen waren zu gut, viel zu gut! Gerade das war so gefährlich, erschöpft, wie er war, konnte er sich nicht mehr lange zurückhalten. Diesem Mann war offenbar nicht klar, was seine selbstlose Fürsorge auslöste.
    Dass er überhaupt fähig ist, ein so widerwärtiges Geschöpf wie mich so anzufassen! Nach allem, was war …
    Iyen hielt die Augenlider fest zusammengepresst, er wusste, wenn er Rouvens wunderschönen Körper jetzt ansah, wäre es gänzlich um ihn geschehen. Vor allem, da er die Erektion spürte, die immer wieder gegen seine Schenkel drückte. Er zuckte zurück, als sich kühle Hände an seine Wangen legten.
    „Lass dir helfen“, sagte Rouven mit Nachdruck.
    Zu erschöpft, um sich zu wehren, ließ Iyen zu, dass der junge Mann ihn an sich zog und ihm auch das Gesicht wusch. Gerade noch konnte er einen Schmerzenslaut unterdrücken, als seine zitternden Muskeln gegen die Bewegung protestierten, lag mit geschlossenen Augen an Rouvens Schultern gelehnt, überrascht, dass sie stark und breit genug waren, um ihm Halt zu geben. Dass da kein Zögern, keinerlei Anzeichen von Ekel war, die Metallperlen zu berühren. Die Mahnmale, dass er eine bösartige Kreatur war, geschaffen, um zu dienen und zu töten. Er erinnerte sich gut an das erste Mal, als Rouven über die Perlen gestrichen hatte, halb tot von der Folter, und doch so neugierig.
    Nimm dich zusammen, Oshanta! Du darfst ihn nun einmal nicht haben! Wenn er aus irgendeinem Grund nicht genug Verstand hat, das einzusehen, musst du eben für ihn mitsorgen. Er ist nicht für dich bestimmt, er war es nie und wird es niemals sein! Möglich, dass er das Gleiche will wie du, trotzdem, es darf einfach nicht sein!
     
    Rouven spürte enttäuscht, wie sich Iyen einmal mehr vor ihm verschloss. Er war jedoch selbst zu müde, um darüber länger nachzudenken, sondern gab ihn frei. Sie verbanden sich gegenseitig die Wunden, so gut es ging, mit behelfsmäßig zerrissenen Kleidungsstücken, die er aus Beros Bündel genommen hatte.
    Iyen ließ sich helfen aufzustehen, als sie beide fertig waren, bewegte sich dann aber allein.
    „Lass uns schlafen.“ Er war regelrecht grau im Gesicht, zuckte unkontrolliert, so sehr hatte er sich verausgabt. Sie schafften es gerade noch, sich im Unterholz nahe bei den Pferden einen geschützten Platz zu suchen, warfen sich zu Boden und schliefen fast sofort ein, aneinandergeklammert wie Kinder, die sich vor der Dunkelheit fürchteten.
     

Eine seltsame Empfindung holte Rouven aus dem Schlaf. Es war dunkel und angenehm warm, der abnehmende Nayidenmond verströmte sein mystisches, unirdisches, viel zu helles Licht. Unwillig murrend legte er den rechten Arm über das Gesicht, um noch ein wenig länger schlafen zu können. Der leichte brennende Schmerz und der Verband drängten Bilder von Kampf und Tod in sein Bewusstsein, die er einfach nicht zulassen wollte.
    Er lag auf dem Rücken, vollkommen nackt. Mühsam erinnerte er sich, dass er sich zum Waschen ausgezogen hatte. Anscheinend hatte er vergessen, sich danach wieder anzuziehen, aber das war unwichtig, er fror nicht und Iyen war bei ihm, er konnte ihn spüren.
    Ein wenig trieb Rouven noch zwischen Traum und Wachen umher. Er wusste, dass schreckliche Dinge geschehen waren und wenig Gutes auf ihn wartete, doch im Augenblick wollte er sich dem nicht stellen müssen. Es war so angenehm, hier zu liegen …
    Da war sie wieder, diese seltsame Empfindung. Diesmal erkannte er, was es war: Sein Glied war steinhart erigiert und etwas – jemand – berührte ihn federleicht an der Spitze. Erschrocken wachte er vollends auf, im gleichen Moment, als sich ein erregtes Stöhnen über seine Lippen stahl.
    „Was …?“, rief er und wollte hochfahren. Bevor er allerdings in Panik verfallen konnte, spürte er die vertrauten Hände, die sich ihm auf Brust und Oberschenkel legten und ihn sanft niederhielten.
    „Iyen?“ Er versuchte sich zu orientieren.
    „Ich bin hier, hab keine Angst.“ Iyen saß

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