NaziparadiseWP
gelesen haben. Arschlöcher. Doch Gesinnungstreue geht eben über alles. Teschio hat seine Bestie dabei und sagt: »Du musst mich wohin begleiten. Wenn alles gut geht, bekommst du nachher hundert Euro für den Gefallen, aber jetzt stell keine Fragen.« Ich sage okay, ziehe mich an und wir ziehen los. Im Auto amüsieren wir uns darüber, was sich vorgestern im Stadion abgespielt hat, und sprechen über die Gedenkfeier morgen. Teschio meint, ich sehe etwas abgeschlafft aus und müsse Sport treiben. Ich sage, dass ich keine Zeit habe.
»Dann brauchst du Hilfe«, sagte er, öffnet das Handschuhfach und holt ein Briefchen heraus.
»Gottverdammt, Teschio, hör endlich auf mit dem Scheiß, der weicht dir bloß das Hirn auf. Außerdem, wenn uns die Bullen anhalten, sind wir geliefert«, sage ich.
»Willst du nicht mal versuchen?«
»Vergiss es. Sag mir lieber, wohin wir eigentlich fahren.«
»Dahin, wo er uns hinführt«, erwidert er und zeigt auf Thor 2.
» Was soll das heißen?«
»Schon mal was von Hundekämpfen gehört?«
» J a, und?«
»Wir werden einen abgefuckten Mastiff fertigmachen!«
Nun hör sich einer diesen Schwachkopf an! Eine ganze Weile schweigen wir so vor uns hin, während ich die Via Marina entlangfahre. Im Grunde bin ich gar nicht mal so erstaunt über die Sache, ich meine, Teschio hatte schon immer Scheißideen. Obwohl, eigentlich gehört er nicht zu den Typen, die ihre Hunde aufs Töten abrichten. Und mit Sicherheit wimmelt es dort, wo wir hinfahren, nur so vor Nutten, Camorristi, Neger und infiltrierten Bullen.
An der Mautstelle tauschen wir die Plätze und Teschio setzt sich ans Steuer. Er fährt auf die Autobahn, verlässt sie bei der Ausfahrt Ercolano wieder, fährt dann die Straße hoch, die zum Vesuv hinaufführt, und macht eine Reihe seltsamer Umwege um irgendwelche Palazzi herum und durch Gassen, die ich nicht kenne, bis wir schließlich bei einem Platz in der Nähe eines Wohnwagenlagers von Albanern ankommen. Er hält den Wagen an und zieht erneut ein Briefchen aus dem Handschuhfach.
»Verdammt, Teschio, ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht - «
»Das ist nicht für dich«, fällt er mir ins Wort, »sondern für ihn.«
Der Hurensahn nimmt eine Handvoll Pillen, zerdrückt sie ein bisschen, vermischt sie mit einem Päckchen Bonbons und hält sie der Bestie unter die Schnauze. Thor 2 schnuppert kurz dran und frisst dann alles auf.
»Verdammt noch mal, Teschio, hat dir jemand ins Hirn geschissen? Hast du vergessen, dass dein letzter Hund wegen solcher Scheiße gestorben ist?«
» Er ist nicht gestorben. Ich musste ihn erschießen. Außerdem war der Stoff miserabel verschnitten. Dieses Zeug dagegen stellen sie speziell für die Kämpfe her. Nicht wahr, mein Monster?«, sagt er zu dem Hund und drückt ihm den Hals.
Thor 2 hat bereits Pupillen wie ein Junkie und ich sehe, dass sein Schwanz zu beeindruckender Größe angeschwollen ist.
Wir verlassen den Platz, durchqueren zwei, drei unbekannte Straßen und fahren dann ein paar hundert Meter den Vulkan hinauf, bis wir schließlich bei einer verlassenen Baustelle ankommen. Davor stehen fünf, sechs Typen, die geradewegs aus einem amerikanischen B-Movie zu kommen scheinen. Teschio steigt aus und übergibt einem von ihnen den Autoschlüssel, dann lässt er Thor 2 aussteigen und ich folge ihnen. Die Typen lassen uns die Baustelle betreten, einer begleitet uns bis zu einer Art Aufzug, wir steigen ein und fahren abwärts, in ein Untergeschoss ohne Ausgänge, wo bereits andere Leute auf uns warten.
Ich habe noch nie eine solche Situation erlebt. In dem Raum stehen zu viele Leute zu dicht gedrängt. In kleinen Gruppen stehen sie um zwei Buchmacher herum, die die Wetten annehmen. Die Geldscheine wandern rasch hin und her. Einige haben ganze Bündel Banknoten mit was weiß ich wie vielen Euros in der Hand. Das hier muss eine Art Keller oder Warenlager sein. Auf der anderen Seite des Raums steht ein Typ mit einem Mastiff an der Leine. Wenn Thor 2 ein Junkie ist, dann ist das da drüben der Dealer. Er schäumt und knurrt. Thor 2 fängt ebenfalls an zu knurren, als er den Geruch von Blut in der Luft wittert. Der Mastiff ist größer, aber weniger angriffslustig. Keine Ahnung, wie diese Hurensöhne ihre Hunde abrichten.
Teschio drückt mir vierhundert Euro in die Hand und sagt: »Geh rüber zu dem da und setz alles auf Sieg.« Ich will ihn fragen, woher zum Teufel er das ganze Geld hat, aber er würgt mich mit einer Handbewegung ab und sagt,
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